Macht nichts, sagt sich Präsident Hollande und seine Wirtschaftsleute und so stecken wieder einmal mehr die Verantwortlichen den Kopf in den Ölsand und denken nur an kurzfristige Vorteile, die spätere Generationen dann teuer bezahlen müssen. Hollande erklärt in Kanada: “ Ich wünsche mir, dass Frankreich weiterhin die immensen Reichtümer des kanadischen Nordostens aufwerten kann, sei es durch die Ausbeutungstechniken, die Umwandlung, die Beförderung des Kohlenwasserstroffs oder im Aufbau der Infrastruktur”. Gleichzeitig begrüßte er die tätige Mithilfe der französischen Unternehmen, insbesondere der des auf fossile Energien spezialisierten Unternehmens Total. Das Manager-Magazin schrieb dazu: “Großbritannien, Frankreich und die Niederlande sind Sitz großer Energiekonzerne, die teils massiv in den Ölsanden investiert sind. Frankreichs Total ist nur ein Beispiel, BP und Royal Dutch Shell sind weitere. Total kooperiert in Alberta mit Suncor, Kanadas größtem Energieunternehmen, das die Ölsandförderung binnen zehn Jahren mehr als verdoppeln will.
Macht sich Frankreich also nach der Sackgasse Nuklearwirtschaft von einer weiteren gefährlichen und in höchstem Masse umweltzerstörenden Plünderung unserer Erde abhängig? Nur damit Total und andere ihre Profite einfahren können und dann gnädiger weise ein paar Arbeitsplätze retten? Die ehemalige Umweltministerin Delphine Batho meint dazu: “Ich finde es falsch an diesem Platz in Alberta zu stehen, an dem Tag, an dem GIEC seinen Bericht über die Bedrohung durch die Klimaerwärmung veröffentlicht und auf die Notwendigkeit des Verzichts auf die fossilen Energien hinweist. Das ist dort der Ort einer gigantischen ökologischen Katastrophe, Zerstörung von Urwäldern, Abwasserkanäle unter freiem Himmel und mit dem schmutzigsten Öl der Welt.”
Die französische Umweltbewegung ist empört und das zurecht.
Informationsquelle
Les déclarations pro-pétrole de Hollande au Canada agacent Batho et Jadot
Mit Kahlschlag fängt alles an – 3Sat