HOKA Oneone: ein Wunderschuh?

Kaum ein Läufer hat noch nicht von diesen ungewöhnlich aussehenden Laufschuhen mit dem seltsamen Namen HOKA gehört. Diese Marke gibt es erst seit 2010 und HOKA bedeutet in der polynesischen Sprache der Māori (ein indigenes Volk in Neuseeland) so viel wie "time to fly".

Cool, wie man mit etwas googeln einen interessanten Einstieg hinbekommt, oder? Und da geht noch mehr: das französische Unternehmen wurde von Nicolas Mermoud und Jean-Luc Diard gegründet, die zuvor beide bei SALOMON gearbeitet haben. Für den HOKA haben sie eine besondere Zwischensohle entwickelt, die durch ein hohes Volumen bei zugleich geringer Dichte eine viel höhere Dämpfung verspricht, als Standard-Laufschuhe. Darum werden HOKAs gern als "Maximal-Schuh" bezeichnet.

Die Berichte mit positiven Erfahrungen sprudeln derzeit ins Netz wie Mineralwasser aus einer Flasche, die man vor dem Öffnen erst mal kräftig geschüttelt hat. Sogar schwere Läufer sollen fast mühelos über lange Distanzen schweben!

WTF? Das klingt ja wunderbar! BMI 31: passt. Klar: den Schuh muss ich testen! Frage:

Wo bekommt man den HOKA?

HOKA Oneone: ein Wunderschuh?

Natürlich gibt es eine Website (bislang nur in französischer und englischer Sprache) mit Online-Shop, wo Versandkosten je nach Adresse bis zu 24,95 Euro berechnet werden! Nach Deutschland wird allerdings ohne Gebühren geliefert, und schon nach 4 Tagen soll das Paket beim Empfänger sein.

Mir noch nicht bekannte Laufschuhe teste ich gern, bevor ich sie kaufe. Laut Shop-Finder muss ich allerdings über 150 km reisen, um den nächsten HOKA-Dealer zu erreichen. Och nöö.

Über einen Facebook-Post von Laufkumpel Gerd werde ich auf Rolf Schürmann von " Wat läuft" in Bochum aufmerksam. Rolf steht auf der Liste der offiziellen HOKA-Dealer. Wir klären telefonisch, welches Modell zu mir passt, und dass ich den Schuh zurücksenden kann, wenn blabla... - und zwei Tage später (!) trifft mein erstes Paar HOKA VALOR für 150,- Euro ein. Übrigens ohne Versandkosten und auf Rechnung.

Kann ich mit dem Hoka fliegen?

Natürlich hab ich den neuen Schuh sofort getestet. Die Vorfreude war groß. Und meine Erwartungen hoch. Sagenhaft: schon nach dem Anziehen fühlte ich mich locker 10 Kilo leichter. HOKA Oneone: ein Wunderschuh? Die Dämpfung ist tatsächlich extrem und gibt ein völlig neues Gefühl. Erster Gedanke: hoffentlich knicke ich damit nicht um.

1. VersuchHOKA Oneone: ein Wunderschuh?

Wei immer bei neuen Schuhen, habe ich die mitgelieferten Einlagen gegen meine orthopädischen getauscht. Auf den ersten Kilometern achte ich nur auf meine Füße. Die Angst vorm Umknicken verschwindet schnell. Die Schuhe sitzen und trotz abgerundeter Laufsohle trete ich sicher auf.

Ich bin locker und habe das Gefühl, ewig weiterlaufen zu können. Das dauert aber leider nur eine halbe Stunde. Dann gibt's Druckschmerzen im Fußgewölbe. Und die verstärken sich bis zum Schluss immer weiter...

Ergebnis: ziemlich fiese Blasen im Fußgewölbe beider Füße. Hatte ich noch nie. Und: keine Schmerzen im Knie! Hatte ich seit ein paar Monaten sonst nach jedem Lauf. Vielleicht ist der HOKA also besser für meine Knie?

2. Versuch (1 Tag später)HOKA Oneone: ein Wunderschuh?

Um den Druck auf das Fußgewölbe zu verringern, laufe ich diesmal mit den normalen Einlagen. Das hab ich mich in den 8 Jahren nicht getraut, die ich jetzt laufe. Ohne Spezial-Einlagen bekam ich nach wenigen Kilometern Rückenschmerzen, die so schlimm wurden, dass ich keinen Meter mehr laufen konnte.

Aber diesmal nicht?!! Ich warte auf die Schmerzen. Die kommen auch. Aber wieder nur im Fußgewölbe. Die Blasen vom Vortag plus die neue Belastung ergeben nach knapp zwei Stunden ein sehr unschönes Bild...

Ergebnis: Keine Rückenschmerzen ohne orthopädische Einlagen. Das ist für mich wie ein kleines Wunder!

3. Versuch (1 Woche später)HOKA Oneone: ein Wunderschuh?

Die Blasen sind verheilt. Heute will ich noch ein bisschen weiter laufen. Schließlich sollen die HOKAs mich mal über eine Marathon-Distanz tragen. Mindestens!

Nach zwei Stunden habe ich neue Blasen. Wieder im Fußgewölbe. Und zusätzlich außen an den kleinen Zehen. Öfter mal was neues...

Aber darüber hinaus tut nichts weh: weder Rücken, noch Knie!

Mein ganz persönliches Fazit:

  • Ich werde weitere Trainingsläufe mit den HOKAs absolvieren und ich hoffe, dass sich meine Füße an den neuen Schuh genau so gewöhnen, wie mein Rücken und meine Knie das schon getan haben. Dann ist der HOKA für mich tatsächlich ein "Wunderschuh"
  • Die Dämpfung tut insbesondere schweren Läufern richtig gut
  • Laufen und den Schweinehund besiegen muss man immer noch selbst

Beim Marathon in Hamburg am 26. April starte ich wieder mit meinem heiß geliebten Kayanos, weil ich weiß, dass ich es damit ohne Blasen bis ins Ziel schaffen kann. Aber ich vermute, dass es der letzte Marathon ist, den ich mit dieser Marke laufe. Mal abwarten...

Hast Du auch schon Erfahrungen mit den HOKAs gemacht?


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