Hoi An – der erste und der zweite Blick

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Hoi An hat durchaus Charme – auf den zweiten Blick. Der erste Blick ist eine süsse Kleinstadt, die sich ganz auf westliche Touristen eingestellt hat. Soviele “Langnasen” hab ich in Vietnam bisher in keiner Stadt gesehen. Aus jedem Verschlag tönt ein geschäftstüchtiger Vietnamese “Hello meifrent, where are you ferom?” Unzählige Souvenir- und Klamotten Läden, mit durchaus charmantem Angebot, prägen das Bild der Altstadt, die genau so aussieht, wie sich der Pauschal-Reise-Anbieter Vietnam vorstellt.  Hier und da noch etwas ursprünglich, jedoch alles schön sauber und überall schnelles WLAN in den Cafés und Bars. Die alten Schiffe im Hafen wirken wie schön präpariert und hingesetzt. Ich hab das Gefühl, das wirklich hübsch anzusehende Hoi An, ersäuft auf kurz oder lang an diesem Konzept. Die Touristendichte ist dermassen hoch, dass es keinen Spaß mehr macht und man eher das Gefühl hat, der Heidepark Soltau hat sich Hoi An als neue exotische Attraktion ausgedacht. 

Ich miete mir ein Fahrrad und bin wiedermal extrem erstaunt, welches Vertrauen mir entgegen gebracht wird. Kein “Deposit”, kein Faustpfand – nichts. Ich hab der Dame einfach umgerechnet 1,50€ in die Hand gedrückt und hatte ein Fahrrad in der Hand. Man solle es irgendwann wiederbringen – im Laufe des Tages. Die Leichtigkeit und der freundlich-respektvolle Umgang der Vietnamesen (abseits der Touristenpfade) beeindruckt mich immer wieder. Man glaubt hier fest daran, das man vom “Universum” was zurückbekommt, wenn man dem “Universum” etwas gibt. Ich erkunde Hoi An “hinter den Kulissen”  -  etwas weiter draussen am Stadtrand. Hier wirkt Hoi An auf mich wirklich charmant und hübsch anzusehen. Ein zauberhafter, menschenleerer Strand mit unzähligen Strandbars und kleinen Kuttern die vorbei tuckern… Ich gerate in einen warmen Regen der mir bei den Temperaturen hier (etwa 25°C) nichts ausmacht – im Gegenteil: Ich trete und die Pedale, lass mir den Kopf volltropfen und freu mich über die freundlichen “Hello -Winke-Vietnamesen” am Wegesrand. Irgendwann steige ich dann doch ab und stelle mich unter das Vordach einer kleinen Hütte und warte, bis der Regen aufhört. (Notiz an mich selbst: öfter mal volltropfen lassen. Ist echt schön!)

Fast schon wäre Hoi An als Station für mich abgeschlossen, wenn da nicht am Abend das berühmte Mondfest wäre… und um ehrlich zu sein: Ich war wiedermal fasziniert!! Aber das erzähle ich Euch beim nächsten Mal.

 Ein schönes Wochenende wünscht

 Euer Stilpirat

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