In den Diskussionen um die Förderung erneuerbarer Energien müssen Onshore-Windenergie, Solar- und Bioenergie immer wieder Rückschläge einstecken. Die Offshore-Windenergie gilt jedoch als zuverlässiger Garant für Versorgungssicherheit, Systemqualität und günstige Gesamtkosten, wie die Zeitschrift “SonneWind&Wärme” im letzten November berichtet hat. Durch den kontinuierlichen Wind in Nord- und Ostsee kann fast das ganze Jahr über Strom geliefert werden.
Doch die Stromgestehungskosten für Offshore-Windparks liegen derzeit, je nach Standort, zwischen 12,8 und 14,2 ct/kWh. In den nächsten Jahren könnten diese bis auf 9,1 ct/kWh gesenkt werden. Große PV-Freiflächenanlagen liegen heute bereits bei 8 ct/kWh und bei Onshore-Windenergie liegen die Gestehungskosten zwischen 5 und 11 ct/kWh, wie das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme im letzten Jahr ermittelt hat. Damit liegen die Kosten für Offshore-Windenergie auch künftig über den Kosten für Onshore-Windenergie und Solarstrom, eine Bevorzugung im Eckpunktepapier für ein EEG 2.0 kann man daher nicht nachvollziehen.
Höhenwindenergie ist deutlich günstiger
Es gibt aber eine Technologie, die könnte diese Stromgestehungskosten nochmal deutlich unterbieten. Zumindest hat im Hangout von X-Wind der Gründer Uwe Ahrens von möglichen Kosten seiner Höhenwindenergie-Technologie zwischen 2 und 3,5 ct/kWh berichtet. Das würde jede bisher bekannte Technologie der erneuerbaren Energien in den Schatten stellen.
Seine Drachen vergleicht er mit fliegenden Blattspitzen der konventionellen Windenergieanlagen, die aber mit deutlich weniger Ressourcen auskommen. Klingt doch verlockend, seht selbst was er über seine Technik zu erzählen hat:
Weitere Fragen zur Höhenwindenergie
Nach meinem letzten Beitrag über diese Höhenwindenergie gab es im Photovoltaikforum eine intensive Diskussion über diese Technik. Besonders Fragen der Sicherheit wurden intensiv diskutiert. Vielleicht konnten einige Fragen beantwortet werden.
Eine davon war z.B. die Gefahr eines Seilrisses. Die Seile unterliegen denselben Untersuchungsvorschriften wie bei Fahrstühlen, daher ist die Gefahr, dass ein Seil reißt, entsprechend gering. Und selbst dann fällt der Drache langsam herunter wie ein Bettlaken, erklärte mir Uwe Ahrens nach dem Hangout.
Was ist mit weiteren Sicherheitsvorschriften, wie Signalleuchten in der Dunkelheit? Hier gibt es noch keine abschließende Klärung, Uwe Ahrens sieht jedoch bei sehr leichten Leuchtdioden keine Probleme dies umzusetzen.
Mich hat auch noch der Platzbedarf einer Anlage interessiert, so eine Strecke wird sicher nicht klein sein. Bei einer Schienenlänge von 200 m, mit 2,5 MW installierter Leistung (entspricht 1 MW Kiteleistung) wird eine Fläche von Fläche von 2000 m² benötigt, die Breite der Trasse beträgt also 10 m. Hinzu kommt ein Wartungsgebäude, sowie die Ein-Ausfädelstrecke. Da die Strecke eine Rundstrecke ist, jedoch nicht kreisförmig, gehört noch der Zwischenraum hinzu, der naturbelassen bleiben kann oder landwirtschaftlich genutzt werden kann, wie ich annehme.
Finanzbedarf ist jedoch noch enorm
Das ganze Projekt klingt schon sehr faszinierend. Jetzt müssen erste Projekte die Praxistauglichkeit beweisen. Zur Umsetzung wird noch viel Kapital und Unterstützung benötigt. Man kann sich noch an der Finanzierung der Teststrecke über Crowdfunding beteiligen und auch in das Unternehmen investieren.
Weitere Höhenwindenergie Projekte
Im Photovoltaikforum wurden noch weitere Ideen zur Nutzung der konstanten Winde in großen Höhen diskutiert, wie z.B. mit einem stationären Abnehmer am Boden. Diese Technologie wird derzeit ebenfalls erprobt von Enerkite und ich bin gespannt, was ich davon noch lesen und berichten kann.
Welche Chance gebt Ihr der Höhenwindenergie-Technologie?
photo credit: Zach Dischner via photopin cc
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