“Hoffnung” heißt ein sehr schönes und tröstliches Lied von Jan Delay und ja, Hoffnung ist eine Geisteshaltung, die beflügelt, stärkt und Kraft, Mut, Vertrauen und Zuversicht erleben lässt – auch in Situationen, die augenscheinlich gerade nicht so lecker sind. Sie wirkt als Gegengewicht zu negativen Gefühlen und Studien aus der Pflegeforschung zeigen, dass Hoffnung bei zum Beispiel Krebspatienten eine aufmunternde und vitalisierende Wirkung hat. Also – warum nicht? Unser Gehirn kann eh nicht zwischen dem real Erlebten und der vorgestellten Welt unterscheiden und wenn wir durch Hoffnung unseren Zustand verbessern können, dann ist es einen Versuch wert.
Grundhoffnung ist unspezifisch
Manche Menschen hoffen sehr spezifisch, dass dies oder jenes eintreten wird und sind dann maßlos enttäuscht, wenn das eben nicht der Fall ist. Deshalb ist es manchmal besser, ganz unspezifisch zu hoffen, zum Beispiel dass die Erde einen immer tragen wird und dass bestimmt ein neuer Tag anbricht oder – um beim Beispiel der Kranken zu bleiben, dass sich eine wie auch immer geartete Besserung einstellen wird. Wichtig ist hier auch, die zeitliche Perspektive vage zu halten und die momentane Situation in einen größeren Rahmen zu setzen (im NLP nennt man soetwas ‘hochjunken”).
Diese Erscheinung nennen die Wissenschaftler Grundhoffnung oder im Englischen generalized hope.
Durch Grundhoffnung sind Menschen besser in der Lage, Gefühle und Empfindungen in Schacht zu halten, ohne von ihnen überschwemmt zu werden. Und je öfters uns das gelingt, desto resilienter und zuversichtlicher werden wir dadurch wieder. Wir erweitern also unsere Kapazität, auch mit solchen Gefühlen, Empfindungen und Lebenssituationen gut umgehen zu können. Was die Hoffnung auf jeden Fall beflügelt – das sind verlässliche Bindungen und stabile zwischenmenschliche Beziehungen.
Vielleicht noch ein Grund mehr, auch hier immer wieder zu schauen, wie das eigene Beziehungs- und Bindungsnetzwerk aussieht und wie tragfähig es ist. Und nicht erst zu warten, bis die Wellen höher schlagen. Und sich vielleicht ein bißchen auch im “bitten” zu üben, damit im Ernstfall das Wort “Bitte” leichter über die Lippen kommt.
Jan Delay – Hoffnung (HQ) from ForThose_WhoHaveHeart on Vimeo.
