Nach 18 Tagen hat er es endlich eingesehen: Er muss gehen, das Ende der Diktatur von Husni Mubarak. Genau in dem Moment, als der Vize die – extrem kurze – Ankündigung gab, leichenblass und offensichtlich am Ende, habe ich auf Al Jazeera zugesehen (die glücklicherweise sehr schnell umgeschaltet haben). Ägypten tanzt und singt, etwas Unglaubliches, Beispielloses hat hier stattgefunden. Der Auslöser war Tunesien, aber geschwelt hat es schon länger. Natürlich hat es Opfer gegeben, aber fast drei Wochen lang sind die Demonstrationen von den Demonstrierenden ausgehend friedlich verlaufen, ganze Familien bis zum Baby waren dabei. Sie haben nicht aufgegeben, und trotz des großen Zorns nach Mubaraks Nicht-Rede gestern eskalierte die Situation in der Nacht nicht, wie zu befürchten gewesen war. Die Ägypter haben ein Vorbild gegeben, und nun sei ihnen zu wünschen, dass sie den Weg in die Demokratie schaffen. Im Dezember noch hätten Revolutionen in den nordafrikanischen Ländern als ausgeschlossen gegolten. Der Anfang ist getan.