Hoffmanns Erzählungen 46% Vol – Marcel Weinand

Lichthof Theater

KLICK

Die Oper von Jacques Offenbach ist bekannt aber doch auch nicht so populär. Es geht um E.T.A. Hoffmann, einen deutscher Dichter, der unter anderem Geschichten wie Der Sandmann schrieb. Hoffmann erzählt wie er sich in 3 Frauen verliebt, die ihn alle enttäuschten. Diese Frauen manifestieren sich zu dem Portrait von Stella, die es gut mit ihm meint. Er sieht dies nicht und verlässt sie.

Die eigentliche Geschichte wurde hier nicht so genau genommen, weswegen es auch NACH und nicht VON Jacques Offenbach heißt.

Auf der Bühne steht ein großes Weinfass, das als zweite Bühne dient. Aus ihr kommt die Muse geschlüpft, die der Grund dafür sein wird, dass Hoffmann nie glücklich wird, denn ein glücklicher Künstler ist nicht mehr kreativ. Das Stück wird aus der Stammkneipe in die Theaterbar verpflanzt, in der Stella auftritt. Ein Kellner nach dem anderen spielt eine der vielen Figuren der Geschichte.

Es ist amüsant anzusehen, man lacht viel. Vor allem die erste Geschichte mit Olympia hat mich sehr überzeugt auch wenn die Geschichte hier stark abgeändert wurde, wie es auch bei den übrigen der Fall ist. Bei manchen stört es, da die eigentlichen Motivationen weggelassen wurden. Antonia darf eigentlich nicht singen, weil sie eine Krankheit hat und stirbt, wenn sie singt und nicht weil sie einen Plattenvertrag angeboten bekommt. Hier finde ich die Originalversion stimmiger und auch Julietta als Stripperin zu inszenieren, die doch eigentlich eine spanische Verführerin ist, lässt zu denken übrig vor allem, wenn die Schauspielerin sich nicht sehr gut zu bewegen weiß.

Die Rolle der Muse hat mir am besten gefallen. Überzeugend mit wenigen Sätzen. Hoffmann wirkte hingegen eher ein bisschen schwach in seiner schauspielerischen Leistung.

All die anderen kleinen Figürchen wurden liebevoll von den Akteuren gezeichnet. Der Zirkusdirektor oder Dr. Mirakel sind mir hier besonders im Gedächtnis geblieben. Es ist eine bunte Mischung: Überhöht und überspitzt aber durchaus passend! Das ist überhaupt das richtige Wort für den Abend: Liebevoll! Man fühlt sich willkommen und unterhalten. Es wird die ganze Theater-Trickkiste ausgepackt und man könnte Angst haben, dass es zu viel ist aber man schaut gerne zu und lässt sich berauschen von den vielen Kostümen und Requisiten.

Die ganze Inszenierung wurde mit Klaviermusik begleitet (Johannes Bahlmann), was wunderbar anzuhören war und auch das Glas Wein für die Zuschauer machte die Atmosphäre locker.

Es ist ein unterhaltsamer Abend, bei dem viel gelacht wird und man sich zurücklehnen kann. Der erste Teil (es gibt eine Pause) sticht hier besonders raus, der zweite Teil war nicht mehr ganz so spritzig und spannungsreich. Eine passende Inszenierung für die Weihnachtszeit, in der es das größte Vergnügen für uns ist Geschichten zu hören.

AM 31.12. gibt es eine Silvesteraufführung mit anschließender Gala für 30 €!

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(c) Ellen Coenders


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