Rezension Claire Hoffmann - Die Liebe zum Regen
Klappentext:In Veras wohlgeordnetes Leben bricht aus heiterem Himmel das Chaos ein. Hals über Kopf flüchtet sie nach England - als Au-pair. Ziemlich gewagt mit 57 Jahren. Doch auch in London ist die Welt nicht heil. Drei eigensinnige Mädchen machen es ihr alles andere als leicht, der Vater glänzt durch Abwesenheit, und sie spürt, dass die Familie ein Geheimnis hat. Als Vera beschließt dahinterzukommen, muss sie erkennen, dass sich auch ihre eigenen Wahrheiten nicht ewig vertagen lassen.
Das Leben hat es doch eigentlich gut gemeint mit Vera, oder? Sie ist seit Jahren mit ihrem Mann Gernot, einem erfolgreichen Richter verheiratet, hat ein geregeltes Leben und muss sich um die finanziellen Aspekte keine Sorgen machen. Gut, Kinder hat sie keine, aber damit kann man sich arrangieren. Doch von einem Tag auf den anderen bricht ihre vermeintlich heile Welt zusammen und sie flüchtet nach London, um dort als Kindermädchen drei Töchter zu betreuen. Doch diese sind alles andere als brave Engel und Vera hat ganz schön zu kämpfen, denn der Vater glänzt durch Abwesenheit und wo die Mutter steckt, will ihr auch niemand verraten. Vera ahnt schnell, dass hier mehr hinter dem Verhalten steckt, als man auf den ersten Blick sieht. Nach und nach kommt sie dem Geheimnis auf die Spur, muss sich aber auch eigenen unbequemen Fragen stellen.
Claire Hoffmann schlägt hier sehr melancholische Töne an, die zwar sehr gut zu Veras Persönlichkeit passen, allerdings auch für sehr viel Schwermut in der Geschichte sorgen und nicht wirklich für regnerische Tage geeignet ist. Vera hat in ihren über 50 Jahre nie wirklich gelernt, sich durchzusetzen. Durch die Stelle bei den Mädchen und den fehlenden Optionen wird sie daher gezwungen sich über ihr Leben und das, was ihr wichtig ist, Gedanken zu machen. Grundsätzlich mochte ich Vera gerne, aber ich merkte schnell, dass Vera mich auch herabzog.
Die Geschichte ist solide aufgebaut, allerdings fehlte mir manchmal der Bezug zu den Mädchen und dem großen Geheimnis um die Familie. Denn deren Schicksal berührte mich kaum und der Funke sprang nicht wirklich über. Vielleicht lag es an der schwermütigen Erzählweise? Vielleicht an den nicht immer greifbaren Charakteren? So entpuppte sich Die Liebe zum Regen leider als nicht ganz das große Lesevergnügen, das ich erwartet habe.
Fazit:Die Liebe zum Regen ist ziemlich schwermütig, sowohl in seiner Erzählweise als auch mit seinen Protagonisten. Und so fehlte mir manchmal die Empathie im Roman, um es zu einen angenehmen Lesevergnügen zu machen. Die Handlung ist nicht schlecht, kann aber durch den schweren Erzählt in sich nicht ganz durchsetzen.
Von mir gibt es 3 von 5 Punkten.Klappenbroschur: 14,99 Euro
Verlag: Diana
ISBN: 978-3-453-29192-8
Seitenzahl: 304