Es gibt Tage – da stimmt einfach alles! Als Hochzeitsfotograf kannst du dir das ja leider nicht aussuchen oder gar bestimmen – es passiert halt. Ich kann mich erinnern, daß Franzi van Almsick mal irgendwas in der Art gesagt hat wie: “Heute war das Wasser gut zu mir – das Wasser war schnell…” und letzten Samstag – auf der Hochzeit von Sarah und James war ich Franzi – und alles war gut zu mir! Trotz Wetterkapriolen und fehlender Assistenz vermochte ich an diesem Tag genau das abzurufen, was mir in meinem Kopf an “Motiven und Bildsprache für Hochzeitsfotos” seit einiger Zeit herumspukt. Ja – genau das war es was ich wollte…
Der Tag begann recht sonnig im schönen Hotel Waldhof in Mölln. Die Braut saß entspannt mit ihrer Frau Mama im Zimmer und lies sich von einer Visagistin verwöhnen. Wir hatten genug Zeit bis zur Trauung und so wechselte ich immer mal die Zimmer zwischen Bräutigam und Braut und sammelte Erinnerungen an die Vorbereitungen. Nach den schlimmen Regentagen der vergangenen Woche gab es nun endlich ein wenig Sonne… zwischendurch…
Das irisch-deutsche Brautpaar hatte Gäste aus insgesamt 14 Nationen geladen – alles furchtbar nette Leute, die überwiegend auch in ebendiesem Hotel wohnten… und teilweise um die halbe Welt gereist waren um dabei zu sein. Allein das spricht schon für die Beiden. Man hatte das Gefühl auf eine Art Insel zu kommen und wurde von allen sofort akzeptiert. Die Braut gab mir hinsichtlich der künstlerischen Freiheit des Materials komplett grünes Licht, was mich entsprechend “löste”. Der Tag verging wie im Flug: Trauung-Empfang-Shooting-Kaffee-Schwein auf Spies und Party in der Scheune… Ich sammelte ordentlich Material
Als ich am darauf folgenden Tag die Fotos durchsah, grinste ich einen Moment den Monitor an und dachte: Ja – genau das war es was ich wollte.