Hochzeitsfeier in der Toskana – Candy Table in lila und grün unter erschwerten Bedingungen

Von Annaimbackwahn

Huhu ihr Lieben,

wie ihr ja wisst, war ich bis letzte Woche im Urlaub in der Toskana. Aber ich habe nicht nur in der Sonne gesessen, im Meer geplanscht und Gin Tonic im Pool genossen dem Regen beim Fallen zugeschaut, nein, ich habe das Hochzeitsgeschenk an meine beste Freundin eingelöst (“Dann mach ich nächstes Jahr das Dessertbuffet in der Toskana” “Das werden 100 Leute, Anna!” “Kein Problem für mich!”), die dieses Jahr den zweiten Teil ihrer Hochzeit auf einem Anwesen in der Nähe von Siena gefeiert hat.

Als wir dieses Projekt im Vorfeld besprachen, kam mir immer wieder der Gedanke “Worauf hast du dich da eingelassen?” In einer Küche backen, die man nicht kennt? Okay. Backen mit Produkten vor Ort? Meinetwegen. In der Ferienwohnung backen und dann zum Anwesen transportieren und aufbauen? Krieg ich noch hin. Aber genug für 100 Personen backen und alles so timen, dass die Creme noch nicht verlaufen ist, ich aber trotzdem nicht den ganzen Abend damit verbringe, das Dessert zu machen? In der Nachbarferienwohnung backen, weil man selber einen Gasofen hat und so noch nie gebacken hat? Fondantverzierung vorbereiten und trocknen lassen bei 200% Luftfeuchtigkeit? Cakezilla lässt grüßen. Und dann haut’s noch jedes Mal den Strom raus, wenn die Spülmaschine in einem stärkeren Gang läuft als Eco und die Kitchen Aid gleichzeitig rührt (ja, ich hatte meine KA im Urlaub dabei und sie hat mir die besten Dienste ever geleistet) ……. Ohne Worte.

Aber wenn dann die Braut das Dessert Buffet mit den Worten eröffnet: “Wo ist die Hauptperson? Ach da! Anna, meine Trauzeugin, ist verantwortlich für diesen wunderbaren Candy Table. Sie stand gestern den ganzen Tag und auch die Tage davor in der Küche und hat im Dauermodus gebacken, um das hier möglich zu machen. Vielen Dank dafür!”, dann ist das alles vergessen und der Stress fällt ab. Und dann klatschen die Leute auch noch, bevor sie probiert haben. Und eigentlich hat man ja auch nichts gesehen, weil es ja schon dunkel war. Allerdings hat mein wunderbarer Mann, Herr M. dann noch den Hausmeister genötigt, einen Baustrahler aufzubauen, weil er Angst hatte, dass ich sonst weine. Um ehrlich zu sein, war ich zu dem Zeitpunkt schon im Stadium “Alles steht, alles hat geklappt, mir doch egal, ob man erkennt, was da steht, nach mir die Sintflut.” Möglicherweise war ich schon ein bißchen durch und müde….Tatsächlich stand ich am Tag davor von 7:30 bis 24:00 Uhr in der Küche, nur kurz unterbrochen von einem kurzen Besuch in der Pizzeria.

Die Vorgaben waren aber auch herausfordernd. Julia hatte eine Liste von Desserts geschrieben, die ich zum Glück noch um einiges kürzen konnte, ich sag nur EISTORTE…… Aber davon abgesehen haben wir so ziemlich alles auf den Tisch gebracht, was wir uns vorgenommen hatten.

Folgende Desserts konnte man sich schmecken lassen.

Der Eye Catcher: Eine dreistöckige Sachertorte nach Oma Bucholtz dekoriert in lila und grün (die Hochzeitsfarben).

Schokocupcakes mit Johannisbeertopping in groß und klein.

Zitronencupcakes in groß und klein.

Vanillegugelhupfe in groß und klein.

Schoko-Banane-Muffins

Limonenjoghurt mit Lavendelzucker

Tiramisu mit Johannisbeermascarpone.

Zitronenschichtdessert mit Cranberries und Baiser.

Grüne, weiße Schokolade am Stiel.

Und das Schmückstück des Abends: Der leuchtende Styroportisch mit Zitronen- und Schokoladen Cake Pops.

Ergänzt wurden meine Backwaren noch durch Candies in Gläsern und gekauften Keksen:

Und seht ihr die Pompoms? Die haben ein paar der Mädels unter meiner Anleitung gebastelt, aus Servietten

Ihr kennt mich, ich hau euch gern Zahlen um die Ohren, deswegen hier die Liste in Stückzahlen:

  • 6 Kilo Sachertorte
  • 44 große Cupcakes
  • 63 kleine Cupcakes
  • 35 große Mini-Gugelhupfe
  • 42 kleine Mini-Gugelhupfe
  • 34 Schoko-Banane-Muffins
  • 48 Mini-Tiramisu
  • 48 Mini-Zitronen-Schichtdesserts
  • 20 Limonenjoghurts mit Lavendelzucker
  • ca. 100 Cake Pops

Woran ich noch arbeiten muss, ist das Berechnen der Massen – wir haben noch am nächsten Tag beim Brunch und tagelang von den Resten gezehrt. Und das, obwohl man sich in kleinen Tüten eine eigene Giveaway-Tüte machen konnte, wovon einige Gebrauch gemacht haben. Richtig gut war, dass ein paar Tage nach der Feier die Torte erst so richtig gut schmeckte.

Ich bin sehr dankbar, ein so wichtiger Teil in Julias Leben zu sein (einer, der über das Backen eines Dessert Buffets hinaus geht) und bin mir ziemlich sicher, dass dies noch weitere 27 Jahre so weiter gehen kann. Julias nächste große Rolle: Meine Trauzeugin im September. Es bleibt spannend.

Danke auch an die helfenden Hände beim Tunken der Cake Pops, beim Basteln der Pompoms und beim Befüllen der Gläser.

Und natürlich geht mein größter Dank nach diesem Projekt an meinen Mann, Herrn M., der in keinem Moment von meiner Seite gewichen ist und mir assistiert hat, wunderbare Fotos gemacht hat und die “Alles wird gut, du bist die Beste”-Fee gespielt hat. Tausend Dank, ich weiß schon genau, warum ich damals JA gesagt habe :-*