Himmelstürmer-Verlag
459 Seiten (auf meinem Trekstor)
ASIN: B009KUQUI2
Himmelstürmer-Verlag
Preis: 15,99€
Ebook
Jan und Nina, ein Geschwisterpaar aus Bonn, haben leider in ihrer Kindheit ihre Eltern bei einem terroristischen Flugzeugattentat verloren. Während Nina das Geschehene mittlerweile verarbeitet hat, sieht es mit Jan ganz anders aus. Häufig verschlossen und zurückgezogen, mit sich selbst nicht eins, lässt kaum jemanden an sich heran, selbst seine Freundinnen sind eher Eintagsfliegen.
Sie leben bei ihren Verwandten Monika und Clemens, die sie nach dem Unglück adoptiert haben. In ihrer Villa gibt es die Möglichkeit, Studenten aufzunehmen, und als es eine Anfrage der Al-Buchari-Stiftung gibt, ist schnell klar, dass das nicht einfach wird. Die Studenten Elias und seine Zwillingsschwester Mounia sind aus Marokko, und Jan kann schon den Gedanken an die beiden kaum ertragen, denn alle Menschen aus diesem Land sind für ihn potenzielle Attentäter. Und so werden die beiden von Jan bei ihrer Ankunft und ihrem Aufenthalt anfangs ignoriert und beschimpft, dass es schon fast schmerzt.
Besonders schmerzhaft ist es für Elias, denn er findet Jan überaus attraktiv und verliebt sich ihn trotz seiner massiven Ablehnung. Und dann gibt es da ja noch das Geheimnis der Al-Buchari-Familie: Sie sind Vampire, und bis auf Jan und seine Schwester wissen alle Bescheid.
Meine Meinung
Ich gestehe, nach den ersten 100 Seiten musste ich das Buch erstmal beiseite legen, es war mir einfach zu langatmig, ständig wurden Ereignisse und Gegebenheiten wiederholt, es ging nicht voran, zog sich entsetzlich in die Länge. Der etwas abgehackte Schreibstil des Autoren brachte das Ganze dann zum Erliegen.
Aber ich habe nicht aufgegeben und das Buch nun letztendlich komplett gelesen. Und ich muss sagen, im Verlauf wurde es besser. Die Geschichte bekam Schwung, wurde sogar spannend und das Tempo wurde ebenfalls gesteigert.
So konnte ich erleben, wie Jan und Elias sich mit der Zeit doch näher kamen, allerdings nicht ohne den einen oder anderen Stolperstein.
Hagen Ulrich beschreibt vieles sehr detailliert, das ist zum einen natürlich sehr schön, so kann der Leser sich das Ganze gut vorstellen. Doch leider verliert er sich dabei häufig in Wiederholungen, die völlig unnötig sind. Auch wäre es mir lieber gewesen, wenn nicht ganz so viele Personen darin vorgekommen wären, es wurde zeitweise schon recht unübersichtlich und verwirrend. Und ich finde es auch nicht nötig, dass hier fast schon eine Art Pärchenvermittlung stattgefunden hat, das war mir echt zu viel.
Die erotischen Szenen hielten sich in Grenzen, und ich fand es gut beschrieben, wie Jan und Elias sich langsam näher kamen, ohne sich gleich komplett die Klamotten vom Leib zu reißen.
Womit ich nur sehr schlecht umgehen konnte, war die Tatsache, dass das Vampirdasein größtenteils förmlich einfach so hingenommen wurde, da hatte ich doch mit anderen Reaktionen gerechnet, allerdings bin ich eh nicht so die Vampirbuchleserin. Den Umgang damit fand ich teilweise recht amüsant, so mit Blutkonserven im Kühlschrank.
Unterm Strich
Die Geschichte ansich hat mir gefallen, von schwulen Vampiren hatte ich bis jetzt noch nicht gehört. ich vergebe 4 Sternthaler, denn ich bin mir sicher, da geht noch was.
Hagen Ulrich, Jahrgang 1967, lebt im lieblichen Bonn am Rhein mit Mann und Kater.
Im Herbst 2012 veröffentlicht er seinen ersten Roman über eine Godesberger Familie, die über einen Studentenaustausch mit zwei jungen, etwas bissigen Nordafrikanern aus einer alten, im Atlas ansässigen Familie in Kontakt kommt.
Quelle: Hochzeit der Vampire
Vielen Dank an den Autor Hagen Ulrich für dieses Rezensionsexemplar.