Hobbykünstler

Von Sabienes @sabienes

Wer so wie ich öfters im Internet surft und gerne neue Blogs entdeckt, stößt früher oder später auf einen oder mehreren dieser Hobbykünstler-Blogs, gerne getaggt mit dem Kürzel: DIY. (Ich habe Wochen  gebraucht, um herauszubekommen, dass hinter diesem Akronym die englische Redewendung Do it yourself steckt!)

DIY im Blog

Da wird gepatchworkt, was das Zeug hält, Kindergartenhosen mit Babydinos bestickt, aus Flaschendeckel bunte Bilderrahmen gezimmert und mehr.
Wenn gekocht oder gebacken wird, dann ist das Endprodukt auch noch wunderschön garniert und dekoriert und steht mit seinem handgetöpferten Teller mindestens auf einem selbstgeklöppelten Tischset.
Aber wahrscheinlich ist der ganze Tisch auch noch DIY, mal eben so in einsamen Nachtstunden gefertigt.

Und natürlich sind diese Artikel noch mit wunderschönen Fotos aufgehübscht, so das selbst mir, als altem Hobbyfotografen die Tränen in die Augen steigen.

Meistens sind die Blogbetreiberinnen junge Mütter und ich frage mich immer wieder, woher diese Ladys Zeit und Energie für so viel Schaffenszeit nehmen.

Hobbykünstler

Bei vielen Produktionen sollte man den Begriff ‘Hobbykünstler’ neu definieren, bzw. diese Bezeichnung vom Nimbus der Unprofessionalität und der brotlosen Kunst befreien.

Oder andersrum: Ist nicht jeder etablierter Künstler im Grunde jemand, der in erster Linie einer Neigung, einem Hobby nachgeht und nur in Ausnahmefällen mit seiner Kunst auch sein tägliches Brot verdienen kann?

Außerdem beweisen nicht nur Hobbykünstlermärkte, sondern Ausstellungen in Kunsthallen und Verkaufsplattformen wie ‘Dawanda’, dass es in diesem Bereich mehr zu sehen gibt, als selbstgehäckelte Topflappen.

Kurse für den Hobbykünstler

Selbst die Volkshochschulen erweitern ihr Angebot weg vom Ikebana und Jodeldiplom und bieten immer mehr Kurse für den/die ambitionierten Hobbykünstler.

Aber auch etablierte Künstler und Zubehörläden öffnen nach Feierabend ihr Atelier oder Werkstatt für kreative Kurse für jeden Geschmack, bzw. Neigung.

Und so gilt wohl die Ausrede, man hätte niemals Stricken, Häkeln oder Töpfern lernen dürfen, nicht mehr wirklich.

Zeit für die Kunst

Inzwischen arbeite ich wieder und bin dazu noch selbstständig.

Und so scheitert die Kreativität oft auch am Profanen, Banalen …

Foto: Einem Hobbykünstler über die Schulter geschaut ©Sabienes
Text: Hobbykünstler ©Sabienes

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