HIV verliert seinen Schrecken

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Immer seltener findet man Diskussionen um das Virus HIV. Noch immer herrscht eine große Angst, bei einem positiven Ergebnis diskriminiert zu werden. Dies ist auch unter Studenten weit verbreitet. Viele glauben sich durch eine genauere Auswahl der Sexualpartner vor dem Virus schützen zu können. Doch ist dies weiterhin ein Trugschluss!

Viele Bürger sehen keine große Bedrohung durch HIV und sprechen auch nicht darüber. Sex ohne Kondom ist wieder gesellschaftsfähig geworden und wird auch in Swingerforen regelmäßig angeboten. In den letzten 15 Jahren hat sich im Gesellschaftsbild viel geändert. Die Krankheit hat ihren Schrecken verloren. Zum einen blieb eine gefürchtete weltweite Epidemie aus und zum anderen wurden viele Medikamente entwickelt, die den Virus unter Kontrolle halten können. Derzeit können therapiert Infizierte darauf bauen, nicht an AIDS zu erkranken. Dadurch nimmt die öffentliche Wahrnehmung ab und viel Unwissen breitet sich aus. Vor allen in besseren studierten Kreisen ist HIV kein Gesprächsthema. Vor einiger Zeit infizierte sich ein Doktorand einer Schweizer Universität. Für ihn war es ein kurzer Moment des Leichtsinns, obwohl er gut informiert gewesen ist. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass HIV in seinen Kreisen vorkommen kann und minimierte gedanklich das Risiko.

Sicherlich ist die medizinische Entwicklung weit fortgeschritten. HIV-positive Menschen können sogar ohne Kondom Sex haben, sofern Sie Ihre Medikamente länger als ein halbes Jahr einnehmen. Vorausgesetzt, die Therapie funktioniert einwandfrei, geben HIV-Positive das Virus nicht mehr weiter. Diese und auch andere Kenntnisse sind längst erwiesen, doch offiziell spricht man ungern darüber. Viele gut gebildete Menschen halten mit ihrem Wissen zurück, um sich nicht verdächtig zu machen. Die Gefahr wegen HIV stigmatisiert zu werden, ist überall sehr real. Daher vertrauen sich viele Positive lediglich ihren Eltern oder engsten Freunden an. Zudem leben sie oft zurückgezogen auch um der Angst willen, einen potentiellen Partner kennen zu lernen. Sie erwarten in diesen Situationen kein Verständnis. Den sexuellen Leichtsinn müssen sie lange teuer bezahlen.

In den letzten Jahren standen in der AIDS Forschung mehr Mittel zur Verfügung. Allerdings ist es nicht mehr so attraktiv, über HIV zu forschen. So nimmt auch die öffentliche Wahrnehmung des Problemes ab und die Ausgrenzung HIV-infizierter Menschen findet kein Ende. Es ist notwendig intensiver auf dieses Thema einzugehen, denn trotz dieser bekannten Bedrohung infizieren sich jährlich immer wieder neue Menschen. Eine Sensibilisierung könnte einigen Menschen Kummer und Leid ersparen und Infizierten das Leben erleichtern. Dies ist dringend notwendig.

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Joern Petersen Joern Petersen

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