Hitzschlag bei Fledermäusen
Von Thomas Engst
Die zurückliegenden Tage waren für uns alle nicht einfach. Der Wechsel von warm und heiß hin zu regnerisch und kühl haute so manchen Kempen aus den Socken und lies uns in die Kühle flüchten. Uns Zweibeinern geht es aber nicht alleine so. In unzähligen Flyern, Aufrufen und Infosendungen sehen wir Hunde und Kleinkinder die im Auto zurückgelassen oder vergessen wurden. Nebenbei gesagt, ist das eine riesen Sauerei. Logischerweise sind bei solchen Temperaturen Dachwohnungen effektiver als der Schicksalsberg und jede finnische Sauna. Und damit kommen wir zum Problem. Mit den heißen Tagen kommt auch die Leidenszeit für Fledermäuse. Viele meiner Kollegen sind dieser Tage auf Achse und suchen die bekannten Wohnquartiere auf um den Schaden in Grenzen zu halten. Fledermäuse finden in der freien Natur leider immer weniger natürliche Höhlen und ziehen sich daher in Dachgeschosse von Wohnhäusern zurück. Wenn sich dann dort die Hitze staut, kann es schon mal zu viel für die kleinen Tierchen werden. Entweder fallen sie von der Decke oder, was für viele Bewohner sicherlich schlimmer ist, sie verkriechen sich in die Wohnungen unterhalb. Ich selbst habe in Chemnitz regelmäßigen Kontakt mit ein paar Kirchen bzw. deren Vorstehern und schaue auch hin und wieder mal vorbei. Als die Temperaturen vor zwei Wochen so besonders nach oben schossen, konnten wir unter einem Kirchendach 45 Grad feststellen. Das ist mal eine Ansage. Rudolf Leitl, vom bayerischen NABU und Partner des LBV, hat ein paar Tipps für eine eventuelle Begegnung mit entkräfteten Tieren. So sollen diese in kühlere und vor allem katzensichere Bereiche gebracht werden. Tropft man ihnen dann per Pipette oder Löffel etwas Wasser in den Mund wird dies bereitwillig angenommen und man sieht förmlich den kleinen Körper erstarken. Aber es gilt auch etwas zu beachten: Fledermäuse bitte nur mit behandschuhten Händen anfassen und daran denken, dass verängstigte Tiere auch zur Abwehr beißen können (Quelle: NABU).