Ein Tierliebhaber scheint er nicht zu sein, unser Prinzchen. Hier seine Hitliste der gefürchteten Tiere:
1. Luises Wachteln: Solange sie sich im Käfig befinden, kann er mit ihnen leben, aber wehe, wenn sie losgelassen. Erstaunlich, dass sein Geschrei noch nie einen Grosswildjäger angelockt hat, denn bei diesem Getue würde man zumindest einen Tiger oder einen brüllenden Löwen vermuten.
2. Zimmermann, in Deutschland Weberknecht genannt: Egal ob tot oder lebendig, solange einer im Badezimmer ist, geht das Prinzchen weder aufs WC noch in die Badewanne. Ihr wisst ja gar nicht, wie gefährlich die sind…
3. Spinnen: Noch viel gefährlicher als Weberknechte. Hat er eine gesichtet, wagt er sich drei Tage lang nicht mehr zu der Stelle der unliebsamen Begegnung.
4. Feuerwanzen: Neu auf der Hitliste und gleich auf Platz vier! Der Anblick einer einzigen hat gereicht, damit das Prinzchen bei schönstem Wetter nicht mehr in den Garten gehen mag. Auch Leone & Henrietta müssen drinnen bleiben, wenn die schrecklichen Monster im Garten ihr Unwesen treiben. Das Prinzchen schützt seine geliebten Katzen heldenhaft vor den fiesen Biestern, indem er sie nicht mehr aus dem Haus lässt, so laut sie auch miauen mögen.
5. Fliegen: Okay, die sind wirklich eklig, aber gleich in Tränen ausbrechen, bloss weil eine ihre Runden um die Deckenlampe dreht?
6. Ameisen: Ich weiss nicht, ob er schon je eine aus der Nähe gesehen hat, aber allein der Gedanke an ihre Existenz ist für den armen Kleinen kaum zu ertragen.
7. Motten: Auch hier teile ich die Meinung unseres Jüngsten, dass die Biester im Haus nichts verloren haben. Aber man kann es mit der Abneigung auch übertreiben.
8. Alles, was vor dem Fenster kreucht und fleucht: Kein noch so leichter Flügelschlag entgeht dem Prinzchen und er beruhigt sich erst wieder, wenn ich ihm a) beweisen kann, dass das Tier draussen und er drinnen ist und b) wenn ich ihm den Namen dessen, der ihn so erschreckt hat, nennen kann.
Brandneu und ausser Konkurrenz, weil so unbeschreiblich eklig: Die Kröte, die “Meiner” und Karlsson heute vor dem sicheren Tod auf der Schulhaustreppe gerettet haben. Okay, ich hätte auch darauf verzichten können, dass sie das Tier ins Schlafzimmer bringen, bevor sie es in die freie Natur aussetzen. Aber ich habe immerhin nicht geheult und gezittert, nachdem ich mich aufs Bett geflüchtet hatte. Das Prinzchen hingegen steigerte sich in eine derartige Panik hinein, dass ich nicht anders konnte, als zu schreien: “Schafft das Tier hinaus, aber schnell! Ich will es nicht in meinem Schlafzimmer haben!”. Fragt sich nur, wer von der Begegnung das grössere Trauma davongetragen hat, das Prinzchen oder die arme Kröte…
(Nein, das hier ist nicht die Kröte, von der gibt’s kein Bild.)