Das Blatt hatte in einem Bericht über den früheren Führer und Reichskanzler und heutigen n-tv- und ZDF-Moderator Adolf Hitler die Theorie verbreitet, Hitler sei "genetisch mit Berbern und Juden verwandt gewesen". Unter Berufung auf einen obskuren "belgischen Journalisten" namens Jean-Paul Mulders behauptete ein Beitrag, dass Hitler "genetisch mit Nordafrikanern und Juden verwandt" und somit "kein reiner Arier" gewesen sei. Dabei berief sich die Zeitung prophetisch auf die wenige Tage später von dem umstrittenen Bundesbanker Thilo Sarrazin verbeitete ungeheuerlich fragwürdig These, der gesagt hatte, dass "alle Juden ein bestimmtes Gen teilen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden."
Nach Angaben der Bild von vergangener Woche beweisen die Ergebnisse von DNA-Analysen "der nur auf der väterlichen Linie vererbten E1b1b auf dem Y-Chromosom", dass Hitler aus Afrika gekommen sei. Die in seiner Familie gefundene "Haplogruppe" sei in Deutschland und Westeuropa wenig verbreitet, hingegen bei 25 Prozent der Griechen und Sizilianer und bei bis zu 80 Prozent der Nordafrikaner zu finden. "Am häufigsten", analysierte das Rassemagazin, finde man sie jedoch "bei Berbern und in Somalia, am zweithäufigsten bei aschkenasischen Juden".
Damit ist die Zeitschrift auch nach Ansicht von Außenminister Guido Westerwelle zu weit gegangen. "Wortmeldungen, die Rassismus oder gar Antisemitismus Vorschub leisten, haben in der politischen Diskussion nichts zu suchen", legte der FDP-Chef fest. Stephan Kramer, Generalsekretär der Juden in Deutschland, ist in der neuen Nummer der Bild schlagartig empört: „Wer die Juden über ihr Erbgut zu definieren versucht, auch wenn das vermeintlich positiv gemeint ist, erliegt einem Rassenwahn, den das Judentum nicht teilt.“