Als Autor, gerade als Indie-Autor, sollte man keinen der Social Media-Kanäle ungenutzt lassen, so heißt es. Also wohlan. Dachte ich. Youtube – ich komme. Und so versuchte ich mich, weil ich eh sehr visuell orientiert schreibe, sprich immer auch in filmischen Dimensionen denke, an Videos zu meinen Texten…
Meine neuesten Versuche in diese Richtung sind hier anzusehen, die Buchtrailer zu meinem zweiten Roman „Abschied“ und zu meiner Kurzgeschichte-Sammlung „Tiefer“.
Aber es gab schon lange vorher Versuche… Mein Equipment: Headset, Gitarre und Mundharmonika für die musikalische Untermalung (bei meinen neueren Versuchen habe ich auf Profis zurückgegriffen, siehe Credits der Buchtrailer), diverse selbst geschossene Fotos oder mit großem Aufwand an Requisiten und Personal erstellte Videosequenzen, und dann: Der Videoschnitt. Windows Movie Maker sei Dank (oder Undank, je nachdem wie das Urteil über meine Versuche ausfällt).
Wie auch immer: Es macht einfach Spaß, sich auch in dieser Richtung auszutoben, etwa an einem Abend, wenn der Kursor mitten in der tollen Textidee blinkt und blinkt, weil ich mit dieser tollen Textidee nicht weiterkomme, da sie dann doch nicht so toll war… Den Geist mit etwas anderem beschäftigen, ein probates Mittel, um Schreibblockaden aufzubrechen.
Zumeist habe ich mich dann an der „Verfilmung“ eines Gedichtes versucht, die Gedichte habe ich hier je unter dem Video angefügt. Viel Spaß beim Durchschauen meines „Videoarchivs“.
Verlorene Zeit
Verlorene Zeit, die Texte:
carpe diem
Der Tag verlor sich in Stunden,
Da ich nur Zeit durch Adern presste.
Geronnen in Trägheit klumpten Sekunden
Zu Minuten, die aufhäuften sich zu Stunden,
In denen Tag um Tag belanglos verstrich
Und ich allmählich verblich.
Wir sind uns so fern
Du bist mir so fern,
Dabei wäre ich so gern
Dir so nah und Du
Wirfst Blicke mir zu,
Diese Blicke.
Wir lieben uns und sehen,
Wir wollen nicht auseinander gehen.
Dies hätte ich so gern,
Aber ich bin Dir so fern.
Überleben
Was für eine Qual den Kopf zu heben,
Morgens und dem Tag entgegen zu gehn,
Dem Ungeheuer, das mir mein Leben
Stunde um Stunde aus den Zellen saugt.
Aber was bleibt, als uns zu erheben
Und die Stunden irgendwie zu überleben.
Es bleibt ein Lächeln
Es bleibt ein Lächeln, der Text:
Es bleibt ein Lächeln
Beide bewegen sich heftig
„Hmm, ist das fein!“
Wieder und wieder
Langsam raus heftig rein.
Plötzlich ein Schmerz,
Ein höllisches Reißen in seiner Brust.
Es ist das Herz.
Er schreit auf.
Und Sie hält dies
für einen Schrei der Lust.
Und sie spürt ihn in sich zucken
Und auf und nieder rucken
Hält ihn fest, zieht ihn tief in sich hinein
„Hmmm!“ stöhnt sie, „Das ist so fein!“
„Oh wie gut!“, stöhnt sie, „Komm noch nicht!“
Das Letzte, das er hört. Wie sie ihn betört
Zeichnet ein Lächeln auf sein sterbendes Gesicht
Doch dann kommt es ihr
Sie presst sich ihm entgegen
In zitternder Gier
Sie zuckt und sie ruckt
„Hmm, das ist fein!“
Beißt ihm in die Schulter
Oh, Du süße Pein.
Und dann liegt auch sie völlig ruhig
Atmet tief, atmet fest
Und sie hält seinen Körper
eng an sich gepresst
„Hmm!, flüstert sie, „Das war fein!“
Und kaum hat sie dies gesagt,
Schläft erschöpft sie auch schon ein.
Nun, da sie seinen Kopf nicht mehr hält,
Hinab dieser fällt
Auf ihren lächelnden Mund
Und nimmt ihr die Luft zum Leben,
Denn so gerade eben ist auch ihre Nase bedeckt.
Und was bleibt, gleich strahlenden Lichtern, ist ein Lächeln auf ihren toten Gesichtern.
Ja was bleibt, gleich strahlenden Lichtern, ist ein Lächeln auf ihren toten Gesichtern.
Was bleibt, ist ein Lächeln auf ihren toten Gesichtern.
Epilog
Epilog, der Text:
Epilog
Einsam und traurig ist des Dichters Herz,
Denn zu wahrer Dichtung gerinnt nur Schmerz.
Und wenn er einmal glücklich ist,
Er den Schmerz schon bald vermisst.
Auf Glück, da kennt er keinen Reim,
Im Unglück liegt der Dichtung Keim.
Und ist er wirklich einmal froh,
Kneift er sich in den eigenen Po,
Das tut weh und so ist’s fein,
Denn nur auf Schmerz fallen Reime ihm ein.
Und reicht der Schmerz am Arsch nicht aus
Springt er einfach aus dem Fenster raus.
Der Weg ist weit und so ist’s recht
Bei kurzem Wege reimt sich’s schlecht.
Er fällt und fällt, und das ist’s fein,
Den Abgrund vor Augen, so soll es sein,
Des Wahren Dichters Dichterleben.
Im freien Fall nach Höherem Streben
Als Glück und Lust und Lachen viel.
Der Dichter lebt und stirbt mit Stil.
Und Stil ist Schmerz, das ist doch klar,
Denn auf Schmerz reimt sich Herz, wie wunderbar.
Ein steter Fall so’n Dichter Leben,
So ist das eben.