Hiss - Das Gesetz der Prärie

Hiss - Das Gesetz der Prärie Zwischen Taiga und Prärie, Mexiko und dem Orient spielt das aktuelle Album von Hiss. Walzer, Polka und Blues erklingen mal ausgelassen, mal melancholisch. Mal erinnern die Songs von „Das Gesetz der Prärie“ mal mehr an Element of Crime, mal mehr an Hubert von Goisern.

Klar, beim Akkordeon denken die meisten Hörer erst mal an Shanties oder das Mutantenstadl. Doch wer bei Walzer oder Polka nur an Samstagabendverdummung und Krachlederhosen denkt, hat in den letzten Jahrzehnten nicht wirklich aufmerksam zugehört. Hiss zum Beispiel könnte man mit Liedern wie „Eier Wurst, Tanzmusik“ oder „Die schönste aller Plagen“ gerne mal im Stadl spielen - da hätte man als Verächter volkstümlicher Sauce einen Grund, mal kurz vorbei zu schauen. Denn hier wird Volksmusik gespielt, die textlich weit entfernt von Schürzenjägern, Herzbuben oder ähnlichen Kapellen ist. Oder wenn sie auf die Klischeetube drücken, dann ist die ironische Übersteigerung nicht zu überhören. Und außerdem kommt hier die Polka auch gerne in der Tex-Mex-Version. Und bei „Voodoocoo“ ist der Blues im Louisianastil nicht zu überhören.

Aber vor allem sind das die komischen bis melancholischen Texte, die „Das Gesetz der Prärie“ zur echten Empfehlung machen: Schon lange nicht mehr hab ich in deutscher Sprache so gelungene Lieder gehört, die nicht einfach bloß die Popschemata nachplappern sondern wirklich lyrische Weltbeschreibungen sind.


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