Die Einladung kam unerwartet und die Begeisterung war natürlich riesig! Der Anlass - das neue Sacher Kochbuch.Das Buch zuvor steht schon seit langem in unserem (wahnsinnig überfüllten) Koch- & Backbuchregal und ist heiß geliebt, auch beim lieben Mr. M.!Die Spannung stieg und die Müdigkeit war schnell dahin, denn nun hieß es Kamera bereithalten und ab in eine der wohl bekanntesten Küchen Österreichs.
So glanzvoll das Sacher ist mit seinen Lustern, den samtenen Sitzmöglichkeiten, den immer frischen Blumen im Foyer, so modern ist die Küche. Man findet auf der Speisekarte und auch im Buch sowohl Klassiker wie (natürlich) die Sachertorte oder "Würstl mit Saft", aber auch neue Interpretationen wie z.B. den Wiener Tafelspitz mit Senfkruste - und diese neuen "alten" Klassiker sind ja wie Ihr wisst genau mein Ding!Verantwortlich für die Rezepte und die kreativen Ideen des neuen Sacher Kochbuches ist Küchenchef Werner Pichlmaier (mit der blauen Schürze) der seine Karriere im elterlichen Betrieb in Graz begann. Auf die Ausbildung zum Koch folgte bald der Posten des Sous-Chefs im Hotel Sacher und heute hat er als Küchenchef das sagen. Mit Schirm Kochlöffel, Charme und sicher manchmal auch Melone führt er die Sacher Küche leicht & zeitgemäß und uns "Spionen" hat es sehr erfreut zu sehen, dass vor allem heimische Produkte auf den Tisch kommen und die "Restlverwertung" ebenfalls eine große Rolle spielt.Ein hübsches Detail lässt sich ebenfalls in der Küche finden, ein grüner Ordner mit dem Vermerk "Anna Sacher Rezepte". Wer ist denn Anna Sacher?! Eine gute Frage die ebenfalls im Buch erläutert wird.Anna Sacher ist die Namensgeberin des "Sachers" und wirbelte zusammen mit Ihrem Schwiegervater Franz in den 1880er Jahren durch die Küche. In dieser Blütezeit des Hotels gaben sich Persönlichkeiten von Rang & Namen die Klinke in die Hand und noch heute zieren wunderbar erhaltene Menükarten (natürlich auf französisch, passend zur Belle Epoque) den Gang zwischen dem hauseigenen Restaurant "Anna Sacher" und der "Blauen Bar" - die Kochkunst ist unverkennbar und lässt erahnen wie glanzvoll diese Zeit gewesen sein muss, mit Prinzen und eleganten Ladies, schneidigen Millionären und Staatsmännern, während aus Küche die Servierwagen rollten, beladen mit Silbertellern, herzhaften Speisen und sündhaften Mehlspeisen.Auch die heiß geliebte Sachertorte, zuvor bekannt als Schokoladentorte á la Sacher, hält zu dieser Zeit Einzug und verewigt Franz Sacher somit in den Herzen aller Chocoholics! Denn kaum steht sie in der Auslage, ist sie auch schon wieder verkauft. Heute wie damals.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht im Kochbuch zu schmökern und die ein oder andere Seite wurde schon vorgemerkt, allerdings muss ich gestehen, dass das Sacher Kochbuch für mich kein Kochbuch ist um mit dem Kochen & Backen zu beginnen. Die Rezepte sind schön aufgemacht, die Anleitungen gut gegliedert und die Fotos natürlich atemberaubend, aber man sollte sich zuvor ein wenig mit der "Materie" auseinandersetzen. Es gibt Rezepte die ohne weiteres in den Alltag eingebunden werden können, aber auch welche die ein wenig Geschick erfordern und an der ein oder anderen Stelle vielleicht auch ein wenig Erfahrung benötigen.Dankend wird sich das Buch lohnen, wenn man nicht einfach drauf los kocht, sondern sich das gewünschte Rezept zuvor in Ruhe durchliest und sich bei Unklar- oder gewissheiten im Internet oder einem anderen Koch- bzw. Backbuch schlau macht.Was die "Restlverwertung" angeht, so ist das in einer Küche wie der des Hotel Sacher natürlich kein Problem, zu Hause kann man sich aber im Voraus schon Gedanken machen ob man mit den übrigen Zutaten vielleicht nicht noch etwas anderes Feines zubereiten kann, wäre doch schad drum!Natürlich bekommt mein Exemplar einen ganz besonderen Platz und ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die Signatur und die Einladung bedanken! Es war ein spannender und ereignisreicher Vormittag und einem "Foodie" wie mir ging dabei wirklich das Herzchen auf!
Sacher Das KochbuchDie feine österreichische KücheErhältlich z.B. HIER, bei Thalia. 39,99 Euro.Zutaten für 2-4 Personen:
2 grüne Tomaten2 gelbe Tomaten2 Schwarze Tomaten 2 reife Avocados2 Fleischparadeiser (-> am Besten auf einem Markt schauen was es an frischen Tomaten gibt)1 Bund fein geschnittenes Basilikum2 Stück Burrata (ersatzweise Büffelmozarella)3 EL weißer Balsamico2 EL Zitronenöl3 EL Olivenöletwas ZuckerSalz & Pfeffer
- Die Tomaten in heißem Wasser kurz blanchieren, in Eiswasser (oder sehr kaltem Wasser) abschrecken und die Haut abziehen.
- Vierteln und die Kerne entfernen. Zum Abtrocknen auf ein wenig Küchenrolle legen.
- Avocados schälen, vierteln und den Kern entfernen.
- Für die Marinade das Oliven - und Zitrusöl mit dem Balsamico verrühren (am Besten mit einem kleinen Schneebesen) und mit Zucker, Salz & Pfeffer abschmecken.
- Tomaten in einer Schüssel marinieren.
- Die Tomaten & Avocado auf einem Teller anrichten. Burrata in mit den Fingern in kleine Stücke reißen und darüber verteilen und das Basilikum darüber streuen.