Eine Weltmeisterschaft wie die WEC ist nicht nur sportlich und technologisch eine große Herausforderung, sondern sie muss auch logistisch sehr präzise vorbereitet werden“, sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Mit dem Audi Sport Team Joest vertrauen wir auf eine Mannschaft, die seit Jahrzehnten auf den Rennstrecken dieser Welt zu Hause ist und weiß, worauf es ankommt – sowohl bei großen Aufgaben als auch im Detail.“
Während das Team bereits seit Januar testet, beginnt die eigentliche Rennsaison logistisch mit dem einfacheren Teil: Nach dem Saisonauftakt am 20. April im britischen Silverstone folgen mit zwei Wochen Abstand die 6 Stunden von Spa in Belgien. Vier Wochen darauf benötigt das Team das Material am ersten Juni-Wochenende beim Testtag in Le Mans, wo 14 Tage später das 24-Stunden-Rennen stattfindet. Innerhalb von Europa werden das gesamte Material und die Rennwagen von Audi Sport sowie dem Audi Sport Team Joest auf dem Landweg transportiert.
Audi transportiert die Felgen, Partner Michelin die Reifen
Für die Rennen in Spa und Le Mans bereitet Audi drei Hybrid-Sportwagen vor, die übrigen WEC-Läufe bestreitet die Mannschaft mit zwei R18 e-tron quattro. 14 Wochen nach Le Mans folgt im amerikanischen Austin das erste von fünf Übersee-Rennen. Die FIA-Langstrecken-
Weltmeisterschaft WEC hat eine logistische Infrastruktur für alle Teams aufgebaut und bringt rund 200 Tonnen Material mit Frachtflugzeugen zu den Läufen. Dazu kommt bei einzelnen Rennen Seefracht, wenn dies zeitlich möglich ist. Beginnend in Europa werden dabei für die Stationen Austin/USA (20.09.), Fuji/Japan (12.10.), Shanghai/China (02.11.), Bahrain (15.11.), São Paulo/Brasilien (30.11.) und zurück nach Deutschland rund 49.000 Kilometer zurückgelegt. „Das Material kehrt dazwischen nicht mehr nach Deutschland zurück“, so Chris Reinke, Leiter LMP bei Audi Sport. „Wir müssen also die Laufzeitgrenze der einzelnen Bauteile ebenso wie mögliche Unfallschäden in unserer Planung berücksichtigen. Es gibt besonders stark belastete Bauteile, die definierten Wechselzyklen unterliegen, aber auch Einzelteile, die mehrfach eingesetzt werden.“
Zusätzlich zu den Rennwagen und ihren Ersatzteilen sind auch Werkzeuge – vom Schraubenschlüssel bis zur Hebebühne und weitere Boxeninfrastruktur – auf dem Luftweg unterwegs. Die Teammitglieder verstauen rund 36 Tonnen Material in 176 sogenannten Flight cases – das sind robuste, meist rollbare Behälter. Zusammen mit den Rennwagen werden somit rund 38 Tonnen Ausrüstung auf 19 Flugzeugplatten untergebracht.
Eine Auf- und Abbaumannschaft kümmert sich um die Einrichtung der Box
Neben dem Transport des Materials plant das Unternehmen auch den Einsatz seiner Logistikexperten punktgenau: Eine Auf- und Abbaumannschaft reist zum Empfang der Fracht und zum Boxenaufbau bei den 6-Stunden-Rennen einen Tag früher an und bleibt nach dem Rennen einen Tag länger für den Abbau vor Ort. So dauert eine Veranstaltung je nach Einsatzort für Einzelne durchaus zehn bis zwölf Tage. Und das neue Jahr beginnt für die Logistiker immer schon im Dezember: Bereits nach der Rückkehr vom letzten Saisonlauf 2013 in Bahrain haben sie angefangen, die neue Saison vorzubereiten.
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