Himmeltraurig

Von Beautifulvenditti

Über die Gräuel von Massentierhaltung und europaweiten Tiertransporten weiss in der Schweiz jedes Kind Bescheid, die Krippenhaltung von kleinen unschuldigen Kindern aber ist nach wie vor ein Tabuthema. Hätten wir die SVP nicht, wir hätten nie erfahren, wie unsere armen Kleinen in den Betreuungseinrichtungen gehalten werden: Halbnackt, mit Ohrmarke und Strichcode versehen hinter dicken Mauern und Gitterstäben. So müssen die verängstigten Knöpfe Tag um Tag ausharren, währenddem ihre geldgierigen, vom Ehrgeiz zerfressenen Mütter die Karriereleiter hochklettern, die doch eigentlich den Vätern vorbehalten wäre.

Heute, so erklärt uns die SVP, ist es den Eltern noch freigestellt, ob ihre Kinder in Krippenhaltung zu uniformen, vom Staat abhängigen Marionetten genormt werden, oder ob sie in freier Wildbahn zu heldenhaften, starken Eidgenossen, die sich vom Staat nichts vorschreiben lassen, heranwachsen dürfen. Wehe aber, wenn das Stimmvolk am 3. März den Familienartikel annimmt! Dann ist es vorbei mit den Freiland-Kindern, dann wird es nur noch Batteriekinder geben. Arme, von ihren Eltern verstossene Geschöpfe, die kaum je die Sonne sehen, für die Liebe und Geborgenheit Fremdwörter sind. Vermutlich werden die Kinder, die von ihren renitenten Eltern zu Hause behalten werden, frühmorgens von der Polizei abgeholt und in die Einrichtung gebracht, wo sie zu braven “Staatskindern” erzogen werden.

Und wisst ihr, was das Schlimmste an der Sache ist? In diesen Einrichtungen werden die wehrlosen Kleinen einer Gehirnwäsche unterzogen. Das weiss ich nicht von der SVP, das habe ich selber herausgefunden. Sämtliche Krippenkinder in meinem Umfeld bestreiten nämlich vehement, dass sie an den Tagen, die sie ausser Hause verbringen, ein himmeltrauriges Dasein hinter Gittern fristen. Ja, einige von ihnen behaupten gar, sie könnten es absolut nicht verstehen, dass ihre Mamas und Papas sie nicht jeden Tag dorthin bringen.