Wollt ihr wissen, wie sich unsere drei jüngsten Kinder das Paradies vorstellen? Also, dann malt euch einen Ort aus, an dem man bereits an der Kasse ein Säcklein Süssigkeiten pro Person in die Hand gedrückt bekommt, dazu noch einen geheimnisvollen Jeton und einen Gutschein. Nachdem ihr ein paar Schritte gegangen seid, empfängt euch eine nette Dame in pinkfarbenem Tüll und fragt euch, ob ihr lieber zwei rosarote, zwei schlumpfförmige oder zwei mit Marmelade gefüllte Zuckerdinger haben möchtet. Diese Wegzehrung muss für zwei grellbunte, mit interessanten Dingen angefüllte Stockwerke reichen, bevor man euch gelbe, grüne und weisse Zuckerdinger – diesmal leicht säuerlich – in die Hand drückt. Nun geht es ein, zwei Treppen runter, zu drei geheimnisvollen Maschinen, die nur darauf warten, euren Jeton zu schlucken, um euch im Gegenzug vier weitere Portionen Süssigkeiten auszuspucken. (Bei manchen spuckt das Wunderding gar acht Portionen aus, zum Beispiel beim FeuerwehrRitterRömerPiraten.) Als ob das alles nicht schon wunderbar genug wäre, kommt ihr zum Schluss in einen Museumsshop voller süsser, klebriger Dinge und weil es in euren Portemonnaies noch einen Überrest Taschengeld hat, braucht ihr nicht mal eure Eltern zu belästigen, um etwas von dieser Herrlichkeit zu bekommen. Vor der Heimfahrt kommt noch der Gutschein vom Anfang zum Einsatz. Der erlaubt euch nämlich, all das zuckersüsse Zeugs, das ihr auf dem Rundgang in euch hineingestopft habt, auf einer Hüpfburg kräftig durcheinander zu schütteln. Paradiesisch, nicht wahr?
Nun folgt mir bitte noch einmal in den Museumsshop. Kommt mit mir zwischen die engen Regale, die sich unter den Kisten von Schleckwaren beinahe biegen. Helft mir bitte dabei, alle meine Kinder im Auge zu behalten, damit keines verloren geht. Ach, und wo ihr schon dabei seid, könntet ihr bitte dem Zoowärter erklären, dass der gelbe Teddy mit der Schmusedecke zu teuer ist, dass sein Geld aber noch reichen würde für den grösseren der beiden Bären ohne Decke. Und Karlsson sollte noch zwei Euro bekommen, er steht gleich dort drüben, hinter dem Regal mit den Gummischlangen. Ihr müsst nur die zwei Senioren, die sich mit Vorräten für den Enkelbesuch eindecken, ein wenig zur Seite schieben. Bei dieser Gelegenheit könntet ihr auch dem FeuerwehrRitterRömerPiraten sagen, wo er sich an der Kasse anstellen muss. Mist, wo sind denn schon wieder das Prinzchen und Luise? Wie sollen wir die jetzt wieder finden, zwischen dieser Schulklasse von halbwüchsigen Italienern, die ihr ganzes Feriengeld, das sich ihre von der Krise gebeutelten Eltern vom Mund abgespart haben, verjubeln? Und richtet bitte “Meinem”, der schon ganz ungeduldig bei der Türe wartet, aus, ich würde gleich kommen, sobald ich hier alles unter Kontrolle habe.
Seid ihr noch bei mir, meine lieben Leser, oder haben wir uns im Getümmel verloren? Nun, falls ihr noch hier seid, schaut euch einen Moment lang um, damit ihr wisst, wie ich die Vorhölle beschrieben hätte, wäre ich Dante gewesen.