Himbeer-Streusel-Muffins

Von Stilettosandsprouts

|| Erst kommen die Muffins in den Ofen, und dann wird getanzt! ||

Na, könnt ihr es riechen? Was? Na, wie köstlich es duftet! Nach Vanille und Butter. Iiiih, nach Butter! Ach doch nicht so nach Butter. Nicht die fettigen Reste am Kühlschrankgriff oder auf den Tellern vom Frühstück von vor 3 Tagen. Nein, nein. Ich meine den köstlichen Duft von feinem, buttrigen Backwerk, das gerade im Ofen frisch zubereitet wird. Und dieser schon allein so was von göttliche Geruch wird begleitet von einem Akkord von Vanille. Nicht die fiese Vanillenote von zu billigen Düften an zu leicht bekleideten Teenagern. Nein, nein. Ich meine diesen köstlichen Vanillegeruch, den man inhaliert, wenn man Vanillepudding macht oder volle Kanne in ein Teilchen, gefüllt mit Vanillepudding, reinbeißt. Klar, da steigt einem die Vanille in die Nase, weil einem der Pudding die Nasenlöcher verklebt. Das hat gieriges Reinbeißen in gefülltes Backwerk nun mal so an sich.

Aber, aber: Gibt es denn was Besseres als Vanille in der Nase zu haben? Egal auf welche Art. Ich denke, nein. Vanilleduft und Buttergebäckduft machen glücklich. Wie Drogen. Also glaube ich. Oder besser. Ich denke, es ist besser. Wann immer es mal aus meinem Ofen nicht nach herabtropfenden Käsefäden riecht, sondern stattdessen nach süßem Backwerk mit Vanille und Butter, verfalle ich in eine Art Rauschzustand. Dann schwebe ich nur noch durch die Wohnung, ja, ich tänzel, ich drehe mich im Kreis und schnuppere in die Luft. Die Nachbarn denken: „Jetzt trinkt sie schon vormittags! Die arme Frau!“

Aber ich weiß es besser. Ich trinke nicht, also zumindest geht es darum gerade nicht. Nein, ich schnuppere und schwebe. Ich zieh mir den Geruch von frischem Backwerk rein und erreiche einen Glückszustand, der sich nur mit Glückszuständen vergleichen lässt, die ich habe beim Geruch von Regen auf heißem Asphalt im Sommer oder von heißen Pommes in salziger Luft am Strand in Holland. Wisst ihr, was ich meine? Diese ganz besonderen olfaktorischen Wahrnehmungen, die man mit wunderbaren Dingen und Erinnerungen verbindet. So ist das eben auch bei frischem Backwerk in meinem Ofen. Da kommt ein frisch geöffnetes Bier in meiner Hand nun mal nicht mit. Auch wenn ich das grundsätzlich als ganz weit vorne bewerten würde.

Immer wenn es dann so weit ist und ich wie eine Bekloppte durch die Wohnung tänzel und mich am Duft aus dem Ofen erfreue, frage ich mich dann, warum ich nicht öfter backe. Und warum ich backen eigentlich nicht ausstehen kann. In den Momenten scheint meine Abscheu gegen das Backen total übertrieben. Tatsächlich ist das aber der Fall. Wer diesen Blog öfter besucht, auch wenn ich das ja immer nicht glauben kann, aber es scheint Wiederholungstäter unter euch zu geben – der weiß, dass ich nicht gerne backe. Eins meiner grausigsten Erlebnisse waren wohl die Oreo Cupcakes und mein anschließendes Schüsseltrauma. Ja, traumatisch war’s, ganz recht. Natürlich waren die Cupcakes ein Gedicht. Aber der ganze Stress, der ganze Ärger, der ganze Spülberg!

Also kommt es nicht so oft vor, dass ich backe. Ganz ab und zu überkommt es mich aber. Dann sehe ich ein Rezept und ein Foto und denke: „Das! Ich will genau DAS!“ Und dann greift Miss Backmuffel eben doch mal zum Gerät und backt. Und ich muss sagen: In diesem Fall war es kein Frust, sondern pure Lust! Das Rezept für diese köstlichen Himbeer-Streusel-Muffins konnte selbst ein Backdilettant wie ich nicht verpfuschen. Es war so easy. Und ich brauchte nicht mehr als 2 oder 3 Schüsseln! Yeeeaaah. Das nenne ich mal Spaß beim Backen. Und dann der Duft aus dem Ofen… aber das hatte ich ja nun schon zu Genüge erwähnt. Laaaangweilig!

Kommen wir mal zum Geschmack: vanillig, leicht, fluffig, saftig, fruchtig, süß, aber nicht zu süß. Hatte ich vanillig schon? Buttrig, locker, beerig und sagen wir es doch, wie es ist: vanillig. Reicht das, um Lust auf diese schnuckeligen, kleinen Dingerchen zu machen? Wer also auch Lust hat auf ein irres Tänzchen durch die Bude, der sollte erst mal seinen Mitbewohner loswerden, weil der einen sonst einliefern lässt. Dann ab in den Supermarkt, Zutaten kaufen, dann ran an die erstaunlich wenigen Schüsseln, ab in den Ofen mit den Muffins, und dann wird getanzt. Oh ja!

Ich wünsche euch dabei ganz viel Vergnügen und genießt eure Glücksgefühle. Am besten allein. Und die Muffins am besten auch allein. Naja gut, allein essen macht dick. Also teilt sie meinetwegen: zwei für mich, eins für dich – ihr wisst schon.

Hier kommt euer Glücksrezept für die Himbeer-Streusel-Muffins:

Zutaten für 12 Stück

Für den Teig
100 g Butter (Raumtemperatur)
100 g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
2 Eier
200 g Mehl
1 TL Backpulver
2 Schuss Milch
300 g Himbeeren
12 Muffinförmchen aus Papier

Für die Streusel
100 g Mehl
60 g Butter (Raumtemperatur)
40 g Zucker
1 Vanilleschote (Mark, ausgekratzt)
1/2 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung

  • Butter, Zucker, Vanillezucker und die Eier in eine Schüssel geben und mit den Rührhaken des Handrührgeräts cremig rühren. Dann das Mehl und das Backpulver (vorher vermischen) nach und nach hinzugeben und unterrühren. Zum Schluss Milch portionsweise hinzugeben bis der Teig zäh vom Löffel reißt. Dann ist er richtig.
  • Die Himbeeren waschen und trockentupfen, anschließend in etwas Mehl wälzen, damit sie später beim Backen nicht versinken.
  • Den Ofen auf 180° Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Muffinblech mit 12 Papierbackförmchen auslegen. Je einen gehäuften Esslöffel Teig auf den Boden der Förmchen geben. Muffinblech anheben und leicht auf die Küchenplatte klopfen – so verteilt sich der Teig gut. 3 bis 4 Himbeeren auf den Teig geben. Dann den restlichen Teig auf die 12 Förmchen verteilen. Nochmals mit Himbeeren bestreuen.
  • Für die Streusel das Mehl mit der Butter, dem Zucker, dem Vanillezucker und Vanillemark mit den Händen zu Streuseln verkneten. Die Streusel auf den Muffins verteilen.
  • Auf der mittleren Schiene ca. 25 Minuten backen. Und das Schnuppern und Tanzen nicht vergessen!
  • Das Blech herausnehmen und die Muffins im Blech abkühlen lassen.

Wenn ihr die Muffins ausprobiert, dann tanzen wir in Gedanken zusammen. Hach, wie schön ist das denn? Hat zwar auch was von Therapiegruppe, aber egal. Erst kommt der Vanille-Butter-Rausch, dann das große (Fr)essen. Und wer dann noch Energie hat, kann sich ja darum kümmern, ob man das behandeln lassen sollte. Ich schlage vor, es einfach nur zu genießen und das Denken auszuschalten… träller und tänzel… In diesem Sinne wünsche ich euch noch eine rauschhafte Woche!

Alles Liebe ♥ Eure Glücksbeauftragte