Himalaya-Wanderung zum Annapurna Base Camp in Nepal im Dauerregen (Teil 1/3)

Von Tino @tinontour

Es hat lange gedauert, aber ich habe es nicht vergessen: den Beitrag über die Wanderung zum Annapurna Base Camp (Nepal; Himalaya) … da es doch recht viel ist, gibt es die Beiträge etappenweise
Hier zunächst die Anfahrt zum Ausgangspunkt Pokhara und die ersten drei Tage unserer Himalaya-Wanderung.

Was sicher fast jeder Reisende der nach Nepal kommt macht ist eine Wanderung im Himalaya-Gebirge. Auch für mich stand fest, dass ich eine solche Trekkingtour machen möchte. Hier hat man nun aber die Qual der Wahl – es gibt die unterschiedlichsten Angebote für die unterschiedlichsten Regionen und Wanderrouten. Da ich im Juni unterwegs war und der Juni – neben Juli und August – aufgrund des Sommermonsums, und damit verbunden starken Regenfällen, zu den denkbar ungünstigsten Monaten für eine Wanderung zählt, schränkte sich die Auswahl der möglichen Gebiete schon etwas ein. Nach einigen Recherchen im Internet und Rückfragen bei Reiseveranstaltern standen somit für mich zu Auswahl:

  1. ca. 8 bis 12 tägige Trekkingtour zum Annapurna Base Camp
  2. ca. 21 bis 24 tägige Upper Mustang Trekking Tour

Für die Upper Mustang Trekking-Tour sprach ganz klar die Tatsache, dass es in einem nicht so überlaufenen Gebiet von Nepal war und trotz Sommermonsum es hier trocken und die Sichtverhältnisse gut sein sollen. Wie aber schon der Titel meines Beitrags verrät: ich habe mich für die Wanderung zum Annapurna Base Camp entschieden. Der Hauptgrund war, dass ich dafür bereits Kontakt zu vier weiteren Reisenden in Kathmandu aufgenommen hatte, die diese Tour ebenfalls machen wollten. Für die zweite Tour gab es leider keine Gruppe und ich hätte sie als Privat-Tour buchen müssen. Das wäre nicht nur um einiges teurer, auch konnte ich mir etwas mehr als 20 Tage alleine mit einem mir unbekannten Guide absolut nicht vorstellen. Also Zeit und Geld gespart und mich auch mit für die Wanderung zum Annapurna Base Camp entschieden.

Panorama über die Berge der Annapurna Region im Himalaya (Nepal) von Aussichtspunkt Poon Hill … leider größtenteils von Wolken bedeckt.

Hat man sich für das Ziel entschieden, bleibt aber noch immer die Qual der Wahl bzgl. der Trekkinganbieter. Hier gibt es nun (vor allem in Touristenviertel Thamel in Kathmandu) unzählig viele kleine Büros, die aber letztendlich für ein paar wenige Anbieter die Reisen verkaufen. Wer für wen wird natürlich nicht verraten. Weiterhin gibt es sehr viele, die als Trekkinguide Ihre Dienste auf der Straße oder im Internet – leider auch über Couchsurfing – anbieten. Da ich in meinen ersten Tagen noch mit Recherchen und Suchen für meine geplante Reise nach Tibet beschäftigt war, hat die Organisation der Wanderung glücklicherweise jemand anderes übernommen. Die Wahl ist letztendlich auf eine in Pokhara ansässige Reiseangentur 3 Sisters Adventures gefallen. Wir haben hier eine 10tägige Tour gebucht und 30 USD pro Tag für den Guide zzgl. die Gebühren für das Permit (Wander-Genehmigung) und den Transfer zum Startpunkt gezahlt. Fairer und nach unseren Angeboten günstiger Preis und das bei einer gut bewerteten und von Reiseführern empfohlenen Agentur.

Warum ein Guide wird der ein oder andere der die Tour schon mal gemacht hat fragen. Ganz einfach: außer mir waren die anderen noch gar nicht, nur eintägig oder nur im Mittelgebirge wandern und ich hatte trotz der ein oder anderen alpinen Wandererfahrung keine Lust den Guide für eine Gruppe in einem mir unbekannten Gebiet zu spielen. Nachdem die Tour nun hinter uns liegt kann ich aber sagen: ein Guide ist für alle welche die richtige Ausrüstung (gute Wanderschuhe, Wanderrucksack, auch Sachen für kalte Tage, Regenjacke und besser auch Regenschirm; siehe “Packliste Wanderausflug“) haben und mindestens eine Wanderung schon mal absolviert haben, nicht notwendig. Man kann sich quasi nie verlaufen und der Weg ist so touristisch, dass man im Abstand von 1 bis 2 Stunden immer eine Unterkunft findet. Für uns war es die richtige Entscheidung mit Guide und unser Guide war echt spitze – einige die wir auf dem Weg getroffen haben, haben sich dagegen entschieden es ebenfalls nicht bereut.

Und wer wollte nun zusammen in der Gruppe zum Annapurna Base Camp wandern? Die Gruppe bestand aus Regina (kommt aus Deutschland und reiste die Wochen zuvor in Indien), Emily und Diana (Freundinnen aus den USA, die ebenfalls länger Asien bereisten), Uriel (ein in Norwegen lebender Argentiner) und mir. Für eine Wanderung eine perfekte Gruppengröße wie ich finde … es konnte losgehen

Anfahrt nach Pokhara

Auf ging es sehr früh von Kathmandu nach Pokhara

Die Wanderung zum Annapurna Base Camp (und auch weitere) starten alle in oder in der Nähe von Pokhara. Somit hieß es für uns Rucksäcke packen und ab nach Pokhara. Da ich Montag noch auf die chinesische Botschaft wegen Informationen für meine Tibet-Tour und die Mädels ihr Visum verlängern mussten, konnten wir erst am Dienstag losfahren. Gegen 06:45 Uhr mussten wir an der Busstation sein – bis dahin waren es ca. 15min Fußweg von unserem Treffpunkt in Thamel aus. Pünktlich 06:30 Uhr war natürlich keiner und somit waren wir natürlich auch etwas später am Busbahnhof – das war aber kein Problem. Für die Fahrt hatten wir uns für einen Touristenbus entschieden – für 650 NPR (ca. 5,30 EUR) kommt man mit einem klimatisierten Bus innerhalb von ca. 7 Stunden von Kathmandu nach Pokhara. Gut, die Klimaanlage funktionierte nicht, aber sonst gab es nichts auszusetzen.

In Pokhara angekommen wurden wir von der Reiseagentur abgeholt und ins Büro gebracht. Immerhin sollte es am nächsten Morgen losgehen und wir mussten noch bezahlen und auch die Genehmigung für die Wanderung musste noch beantragt werden (dafür sind übrigens 2 Passbilder erforderlich). Im Büro wurden wir freundlich empfangen und wir haben alles Notwendige abgewickelt. Auch wurde uns angeboten die nicht auf der Wanderung benötigten Sachen im Büro zu lagern – die Wertsachen sogar in einem Safe. Super – das brauchten wir.

Danach hieß es Unterkunft beziehen, letzte Einkäufe tätigen, tollen Sonnenuntergang am See mit Blick auf die Berge genießen und das letzte Essen vor der Wanderung genießen. War ein schöner Nachmittag bzw. Abend und somit eine gute Einstimmung auf unsere Wanderung

Voller Vorfreude und Energie (Tag 1)

… von Pokahra nach Hile

Gruppenbild bevor es los ging; von links nach rechts: Regina (Deutschland), Uriel (Argentinien), Diana (USA), Emily (USA), Aman (Nepal; unser Guide) und vorne ich

Der Tag in Stichpunkten:

  • anstatt 8:30 Uhr sind wir erst 10 Uhr am Hotel losgefahren (Mädels musste noch Flug buchen)
  • 1,5 h Fahrt mit dem Jeep nach Nayapol und von dort startete die Wanderung
  • ca. 3 bis 4h Wanderung (Weg mit leichten Steigungen)
  • nach 2h erste Pause
  • am Nachmittag Regen
  • Stretchübungen nach Wanderung
  • netter Abend mit anderen Wanderern in einem Guesthouse in Hile
  • Bettruhe 22 Uhr
  • Kosten 100 NPR pro Person (2 + 3 Bett-Zimmer) + ca. 300 NPR für Essen und Trinken mittags + 400 NPR abends

Bereits an diesem Tag hat man gemerkt: nicht alle aus der Gruppe haben es eilig auf den Berg zu kommen. Ausgemachte Abholzeit von unserer Unterkunft war 08:30 Uhr und der Guide und der Fahrer waren pünktlich … nur wir nicht. Nach dem Frühstück sind zwei Mädels noch losgezogen “schnell” noch Ihre Flüge zu buchen. Letztendlich sind wir dann 10 Uhr losgefahren. Warum gefahren? Der Startpunkt war nicht in Pokhara, sondern in Nayapol. Das sind ein paar Kilometer bis dorthin. Dort aus dem Jeep ausgestiegen, schnell zur Toilette gegangen, letzte Umpackaktionen vorgenommen und ein Startfoto geschossen. Noch waren alle hoch motiviert …

bereits am ersten Tag: REGEN … glücklicherweise erst am Nachmittag.

Die Wanderung an diesem Tag war recht einfach und erinnerte mich eher an eine Wanderung im schönen Thüringer Wald. Die Sonne war aber recht stark und das machte es nicht ganz so einfach. Nach knapp 2 Stunden hatten wir die erste Pause und ein erstes “warum tue ich mir das an” war schon zu hören. Ach, das kann ja lustig werden … hatte mir spätestens jetzt meine Kollegen-und-Freundes-Wandertruppe gewünscht. Aber immer positiv denken

Kurz nach der Pause holte uns dann auch ein erster großer Regenschauer ein und wir nutzten es dann direkt für eine verspätete Mittagspause. So richtig wollte es aber nicht aufhören und wir begriffen schnell: wir wandern im Sommer und das ist die Zeit des Sommermonsum … d.h. viel Regen So ging es also im Regen bis zu unserem Ziel in Hile. Das waren insgesamt knapp 4 Stunden und eine nette Eingewöhnung auf die kommenden Tage. Die Unterkunft war einfach, aber sauber. Und die Stimmung nach der Wanderung bei allen wieder spitze: Sprechübungen, Unterhaltungen, Fotosessions und Gesellschaftsspiele … so muss es sein !

1 2 3