(c) Akanoid; Auf dem Bild: Akanoid
Es dreht sich nicht nur bei populären Bands das interne Mitgliederkarussell sondern es tat sich auch einiges bei der Band Akanoid, dessen Mastermind Hilton Theissen mir freundlicher für ein Interview zur Verfügung stand. “Neben” Akanoid handhabt der Frontmann auch noch ein Studio und ist Vorstandsmitglied eines Soester Künstlerhauses, außerdem für Remixe zuständig. Mehr zu allen Themen und mehr im Interview.
Für diejenigen, die dich noch nicht kennen: stell dich doch einmal vor und erzähl unseren Lesern was du machst.
Mein Name ist Hilton Theissen, ich bin Sänger, Gitarrist und Hauptsongwriter der Band AKANOID sowie Produzent und Inhaber des ELEKTROFISH Tonstudios in Soest.
Ich arbeite regional, überregional und international mit unterschiedlichsten Künstlern verschiedener Genres an Songs, Mixen und Masterings.
Desweiteren bin ich Vorstandsmitglied des Künstlerhauses BEM ADAM in Soest, das mit über 150 Mitgliedern eine bunte Vielzahl von Musikern und bildenden Künstlern beherbergt.
Du machst in letzter Zeit viele Remixe wie ich finde. Suchst du dir die Künstler selber aus, sagst du auch mal was ab? Was sind die Auswahlkriterien?
Remixe sind immer eine willkommene Herausforderung für mich, die mich an die Ursprünge AKANOIDs erinnert, weil die Konzeption eines meist dancelastigeren Remixes unseren altgewohnten Songstrukturen entspricht, und ich es liebe einer Vocalline ein neues Fundament und eine neue Facette in Sachen Atmosphäre zu verschaffen.
Denn meist übernehme ich nur die Vocals, mal abgesehen von enorm signifikanten Samples, derer meist nicht viele zum Importieren vorhanden sind.
Für mich muss als Bedingung für einen Remix etwas an dem Song sein, was mich anspricht. Das können die unterschiedlichsten Dinge sein, wie einzelne Sounds, die Message oder einfach nur die Stimmung eines Songs. Natürlich gibt es auch Remixe die wir ablehnen, entweder weil wir keinen Ansatz für uns an dem Lied sehen oder manchmal auch aus Zeitgründen, aber generell sind wir zunächst mal für alles offen.
Du besitzt auch das Elektrofish Studio. Welche Bands haben beziehungsweise werden aufnehmen?
Wir arbeiten im Studio mit sehr vielen verschiedenen Bands aus den unterschiedlichsten stilistischen Richtungen. So hatten wir von der American All Star Band „Mob Research“ ( The Mission, Ministry, Killing Joke, Prong, Queens of the stoneage) die wir gemischt, gemastert und geremixed haben , über die Engländer „Friday Night Hero“ (komplette Produktion) bis hin zum deutschen Einzelkünstler „Zill“ bei dem wir knietief in Songwriting und Produktion involviert waren. Wir arbeiten derzeit mit einer sehr jungen Band, die an Porcupine Tree erinnert und sich Equinox nennt. Bislang haben sie noch kein Release, investieren aber enorm viel Liebe in ihre Arbeit, was auf Ernsthaftigkeit und Perfektionismus hindeutet. Auch hier wird der Arbeitsmodus der Künstler adaptiert.
Es kommen aber auch Auftragskompositionen und Produktionen rein, wie seinerzeit eine House „Beileger“-CD für das Parfüm „Paco Rabanne-Black XS“.
Ich liebe die Abwechslung und mir ist es bei Fremdproduktionen stets wichtig, das neben einer entspannten Arbeitsatmo ein Endergebnis entsteht, dass dem musikalischen Genre und dem Wunsch des Kunden entspricht. Das hat oberste Priorität.
Bleibt bei all dem noch Zeit für Akanoid?
Selbstverständlich. Zumal AKANOID all das möglich gemacht, initiiert und finanziert hat.
In der heutigen Zeit, und bei den geringen Verkäufen hat sich das Studio zum Brötchenbeschaffer gemacht 
Wir arbeiten zwar meisthin phasenweise jedoch sehr intensiv an AKANOID, was bei einem eigenen Studio luxuriöse Optionen lässt, da wir weder Zeit noch Gelddruck fürchten müssen.
So können die Stücke sich spontan ihren Weg bahnen und auch reifen, um bei einer Neubetrachtung eine Überarbeitung zu erhalten. Wir experimentieren sehr gern und ausgiebig, da wir all unsere Möglichkeiten ausschöpfen möchten und immer wieder verschiedensten Reizen nachgehen, selbst wenn wir uns im Zuge des Experiments manchmal fragen, ob wir das ?bringen? können. Zudem muss es bei all der Pflicht auch noch eine befreiende und ausgleichende Kür geben, die den Alltag versüßt .
Akanoid war auch von Besetzungswechseln geplagt. erst die Keyboarderin, dann hier und da noch jemand. Wie sieht es momentan aus? Welche Pläne hast du mit Akanoid?
In der Tat erfahren wir gerade erneut einen Besetzungswechsel, der noch gravierender ist, als der letzte.
Daggy ist seit letztem Sommer bereits inoffiziell zurück an den Tasten und wird mich live mit ihrer Elfenstimme unterstützen, desweiteren wird die Gitarre künftig von Ramses, dem ehemaligen Gitarristen von Secret Discovery und Zero übernommen. An dem Drums wird der ehemalige Progressiv Rock-Metal Drummer Roger Ihmann von Life Artist seinen Mann stehen, der durch seine Tätigkeit als Studiobetreiber, Techniker und auch Livemischer von AKANOID bereits frühen Einblick in unser Schaffen gewinnen konnte und hervorragende neue Features einbringen kann.
Generell wird die Band, so wie bei der stilistischen Entwicklung auch immer in Bewegung sein und für Wandlungen offen.
Für den Spätherbst / Winter steht eine Tour an. Wird es neue Songs zu hören geben? Wenn ja was kannst du uns zu diesen Tracks sagen und natürlich zur Tour im Allgemeinen?
Die Echozone Festival Tour ist teilweise auf meinem Mist gewachsen, und folgte einem alten Konzept, das ich mit Jörg Tochtenhagen, dem Labelmanager verwirklichen wollte.
Das Line Up mit Traumtänzer, Tunes of Dawn und Leichenwetter, sowie uns, ist ein recht derbes und rockiglastiges, was uns natürlich dazu nötigt, auch die Setlist mit unseren rockigeren Songs zu spicken, selbstverständlich testen wir auch ein wenig neues Material, doch werden wir nicht zu viel preisgeben, da das zum einen nicht in das Konzept des Festivals passen würde und wir der zum anderen die Ära Echozone auf der Bühne einen würdigen Abschluss bereiten wollen mit bei Echozone veröffentlichten Songs.
Vielen Dank für das Interview. Hinweise an eure Fans und Interessenten können jetzt hier hin geschrieben werden.
Wir bedanken uns bei Euch für Euer Interesse und freuen uns darauf Euch in 2012 mit einem neuen Album und neuen Tunes zu überraschen. Alles Gute!
Tags: Akanoid, ELEKTROFISH Musikproduktion, Hilton Theissen, Künstlerhaus BEM ADAM