Hilleberg Bivanorak
Beim Bug-out zählt jedes Gramm, da ist ein richtiges Zelt oft zu viel. Aber wie bewährt sich eine Mischung aus Anorak und Biwaksack?
Hilleberg BivanorakAlternativen zum Zelt sind Tarps oder Biwaksäcke: Sie sind deutlich leichter und einfacher konzipiert – benötigen aber mitunter bestimmte Voraussetzungen, etwa zum Aufspannen des Tarps. Wenn das Tarp als Poncho auch noch die Regenjacke ersetzt, kann man viel Gewicht im Bug-Out-Bag sparen. Ein normaler Poncho ist dagegen nur eine Notfalllösung in Sachen Unterkunft und keine wirkliche Alternative.
Nutzung als PonchoVon diesen Überlegungen und den Anforderungen der schwedischen Luftwaffe ausgehend, hat sich der bekannte schwedische Zelthersteller Hilleberg eine andere Lösung überlegt und den Bivanorak entwickelt: Eine Mischung aus Regenjacke und Biwaksack – die Option als Tarp wurde gestrichen.
Oder als BiwaksackDer Hilleberg Bivanorak besteht aus Nylon und ist mit einer wasserdichten atmungsaktiven Membran ausgestattet. Die Wassersäule beträgt 3.000 Millimeter. Es gibt einen Frontreißverschluss der von der Kapuze bis etwa zur Taille geht. So zieht man sich den Bivanorak nicht über den Kopf, sondern steigt in ihn hinein, wie in einen Overall.
Man steigt wie in einen Overall hineinDer Schlauch zu den Füßen hin ist sehr lang. Dieser Teil sollte bis zur Taille hochgezogen werden. Mit dem Gummizug und dem Tanka wird das Ende dort gesichert. Das Material der Membran fällt dann über die Oberschenkel und schützt diese vor Nässe. Der Reißverschluss kann nun geschlossen werden und wird mit der Wetterschutzleiste abgedeckt. Gesichert wird diese über Klett. So kann kein Wasser eindringen. Die Kapuzen kann an die Kopfform angepasst werden. Leider gibt es keinen Schild der bei Wind und Nässe das Gesicht schützt.
Als Biwaksack bietet er viel PlatzSo entsteht eine weite Regenjacke, die auch die Möglichkeit bietet, einen großen Rucksack nässegeschützt darunter zu tragen. Eine separate Regenhülle für den Rucksack braucht man mit dem Hilleberg Bivanorak nicht mehr.
Neben der Isomatte passt auch der Schlafsack hineinWill man nun den Bivanorak als Biwaksack nutzen, verschließt man den unteren Abschluss des Schlauch. Nun kann man von oben hineinsteigen, den Reißverschluss schließen und die Kapuzenöffnung zu ziehen. Fertig ist ein einfacher Wetterschutz. In der Praxis bleibt man auch bei schlechter Witterung warm und trocken, und der Hilleberg Bivanorak bietet genug Raum um im Inneren eine schmale Iso-Matte und einen Schlafsack unterzubringen. Und auch wenn man sich nachts bewegt, hat man nicht den Eindruck, dass es zu eng wäre.
Kleines PackmaßDer Hilleberg Bivanorak wurde vor allem für militärische Survival-Situationen, wie abgestürzte Helikopter-Besatzungen, und nicht etwa für gut ausgerüstetes Trekking entwickelt. Insofern stellt er eine gute Option für das Bug-out-Gepäck dar, ist aber auch nicht gerade günstig.
Fazit
Durchdachter Regenschutz. Leider sehr teuer.
Daten und Fakten
Material: Polyamid/Nylon
Wasserdichtigkeit: 3.000 mm Wassersäule
Maße: 240,0 x 86,0 cm
Gewicht: 580 g
Preis: EUR 245,-
Bezugsquelle: Hilleberg