Hillary, na und?

Von Almabu

Was für eine Sensation! Ein politisches Urvieh, seit mindestens einem halben Jahrhundert, will im November 2016 zur ersten offiziellen US-Präsidentin werden, so sie denn nominiert werden wird von den Demokraten.

Was ist daran erwähnenswert? Worin liegt der Nachrichtenwert? Spielt es für den Normal-US-Amerikaner eine Rolle, ob der Präsident ein Mann ist oder eine Frau, ob sein Teint etwas dunkler oder heller ist? Ein Kandidat mit Latino- oder Asien-Wurzeln wäre echt spannender, aber am Ende denke ich, das sind alles unerhebliche Mätzchen…

Bei VOLKSWAGEN befindet derzeit ein 77-jähriger seinen 67-jährigen Ex-Zögling für zu alt um den Fahrzeug-Konzern in die Zukunft zu führen. Die dann auch 67-jährige Hillary Clinton wäre, wenn ich das recht sehe, der nach Ronald Reagan älteste Mensch im Sessel der US-Präsidenten und gesundheitliche Probleme hatte sie die letzten Jahre regelmäßig auch. Diese eiskalte Altlast soll von einem jungen, empathischen Team dem Wähler verkauft werden.

Seit ihren Anfängen in Little Rock, Arkansas war das Ehepaar Clinton ins Skandale verwickelt. Zuletzt war es ihre eigenmächtige Auslegung von privaten und dienstlichen Emails, die Hillary erst kürzlich wieder ins Gespräch brachte. Hillary Clinton ist ein eher konservativer Falke und wie schon Obama oder ihr Bill mit der Wall Street und der Finanzindustrie auf das engste verbandelt. Sie hätschelt die Rüstungsindustrie und geht keinem Krieg aus dem Weg.

Im Grunde läuft es bei dieser sogenannten Wahl in der größten, schönsten und perfektesten Demokratie der Welt (Ironie aus!) darauf hinaus aus zwei identischen neoliberalen Klonen, von denen je einer für die Demokraten und die Republikaner antritt, einen auszuwählen. Wie die Wahl auch immer ausfällt, die Politik dahinter bleibt die selbe. Ob der nächste US-Präsi nun Jeb Bush oder Hillary Clinton heisst, oder Jeb Bushton oder Hillary Clinbush, das ist – wie der Schwabe sagt – “gehupft wie gesprungen”!

Das US-Wahlsystem mit seinen Unsummen an Wahlkampfetats sorgt zuverlässig dafür, dass die US-Bürger und damit indirekt auch der Rest der Welt auch diesmal keine echte Wahl haben werden im November 2016…