Hilfe!! Giardien im Hund!!

Von Update

Jemand im Sprechzimmer beim Tierarzt sagt das Wort „Giardien“ und alle halten die Luft an! Panik steht in den Augen der Tierbesitzer geschrieben! Giardien, NEIN, die will keiner haben!!

Giardien sind gefährlich!

Aber sind Giardien denn wirklich so schlimm, wie ihr Ruf? Und wieso bekommt man die überhaupt? Was kann man tun, um sie wieder loszuwerden? Oder noch besser, um sie gar nicht erst zu bekommen? Und wo bitteschön kommen die überhaupt her? Diese Parasiten!

Parasiten?

Ja, genau, die Giardien zählen zu den sogenannten Endoparasiten. Das bedeutet in Laiensprache, sie sind Schmarotzer. Schmarotzer leben von einem anderen, meist größeren Organismus. Diesen Organismus bezeichnet man dann als Wirt. Und die Endoparasiten leben sogar im inneren des Organismus, eben wie diese Giardien, die wiederum zu den sogenannten Einzellern gehören und winzig klein sind.

Wo kommen die bloß her?

Giardien leben, wie schon gesagt im inneren eines Wirts. Dieser scheidet einen Teil irgendwann über den Kot aus. Da die ausgeschiedenen Giardien sich in einer Schutzhülle befinden, können sie auch ohne Wirt sehr lange überleben, bis zu mehreren Monaten. Viele tragen Giardien in sich, auch Menschen. Und da die Giardien quasi Überlebenskünstler sind, findet man sie fast überall (naja, sehen kann man sie nicht, dazu sind sie ja zu klein, aber, sie sind da).

Ansteckungsgefahr

Dass sie fast überall sind, trotzdem aber längst nicht jeder Hund Krankheitssymptome entwickelt (obwohl weitaus mehr infiziert sind, als erkranken), zeigt einen sehr wichtigen Aspekt in der Giardien-Prophylaxe. Es ist nämlich fast nicht möglich, mit diesen nicht in Kontakt zu kommen.

Wieso werden manche nicht krank?

Also, wenn du schon oft hier auf meinem Blog unterwegs warst, kennst du die Antwort sicher schon. Ja, genau, das Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle. Ein gesunder und starker Organismus ist durchaus in der Lage, diese Giardien in Schach zu halten, ähnlich wie bei einem Wurmbefall. Er entwickelt dann also keine Symptome, kann allerdings natürlich zur Infizierung anderer beitragen, da auch er die Giardien natürlich ausscheidet.

Giardienbefall und Giardienerkrankung (Giardiose)

Wenn du unseren Artikel über Würmer schon gelesen hast, dann kennst du den Unterschied schon. Wenn der Hund Symptome zeigt, wie z.B. stinkigen Kot (ja, ich weiß, eigentlich stinkt der ja immer, aber dann stinkt er eben besonders), chronische Durchfälle aber auch sehr wechselhaften Kot, laute Darmgeräusche, Übelkeit und Erbrechen, können Giardien der Grund sein.

Und jetzt?

Jetzt gibt es natürlich, wie immer, zum einen die Möglichkeit der schulmedizinischen Therapie, in Form von Mitteln wie z.B. Fenbendazol oder Metronidazol. Allerdings sind solche Mittel keine Garantie dafür, dass diese bösen Giardien verschwinden, es haben sich nämlich mittlerweile resistente Stämme gebildet. Und dann kommen die kleinen Einzeller nach kurzer Zeit wieder zum Vorschein, zumal diese Mittel nicht gerade einen günstigen Einfluss auf das Immunsystem haben.

Und JETZT???

Erinnerst du dich, was der Grund ist, dass es zu einer Erkrankung kommt? Ja, richtig, das Immunsystem. Es gilt also zunächst einmal zu überlegen, wo die Schwachstelle sein könnte. Diese Schwachstellen gilt es zunächst, zu beseitigen. Das kann alles Mögliche sein, nicht nur eine schlechte Ernährung. Auch Stress kann ein Auslöser sein, oder sogar die Läufigkeit einer Hündin (in der Zeit der Läufigkeit und kurz davor/danach sind Hündinnen anfälliger für Krankheiten und Co.

Ungemütliche Ernährung

Über die Ernährung kann man nun sowohl das Immunsystem stärken, als auch ein ungemütliches Milieu für den Parasiten schaffen. Die Ernährung sollte ausgewogen sein und auf Kohlenhydrate sollte verzichtet werden, da diese die Giardien ernähren. Flavonide in z.B. Äpfeln, Beeren, Sellerie, Broccoli Petersilie, Minze oder auch Salbei sollen wirkungsvoll sein gegen Giardien. Auch Kräuter wie z.B. Majoran, Thymian oder auch Oregano eigenen sich zur unterstützenden Behandlung von Giardien.

Hygiene

Auch diese ist wichtig, um eine Vermehrung in der Umgebung zu unterbinden. Wassernäpfe sollten täglich mehrmals frisch gefüllt werden und die Näpfe immer mit heißem Wasser gereinigt werden, der Hund sollte nicht aus abgestandenem Wasser trinken (Pfützen), Kotfressen sollte unterbunden werden und der Kot sollte aufgesammelt werden.

Darmsanierung

Für ein gut funktionierendes Immunsystem ist der Darm von großer Bedeutung. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen den guten und schlechten Bakterien herzustellen. Hier lassen sich z. B. Probiotika gut einsetzen. Auch Joghurt, Buttermilch oder Kefir eigenen sich gut zur Unterstützung.

Und sonst?

Wie auch bei den Würmern, kann auch bei Giardien Propolis eingesetzt werden. Auch hier gilt wieder zu beachten, dass durch Propolis die Möglichkeit von allergischen Reaktionen besteht.

Nur Chemie hilft!

Sollte die Erkrankung mit diesen „harmlosen” Mitteln keine Besserung erfahren und du somit doch zu den Chemiekeulen greifen, ist danach auf jeden Fall eine gründliche Darmsanierung angezeigt. Denn natürlich gilt es, einen erneuten Befall zu verhindern, indem man das Gleichgewicht  wieder herstellt und das Immunsystem ordentlich päppelt. Sonst sind sie wohlmöglich bald wieder da, die lästigen Besucher …

Wir hoffen, der Beitrag hat dir gefallen und sagen bis zum nächsten mal.

Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …

Herzliche Pfotengrüße

Lucy und Anke