Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch einen Geschichte von Bertold Lutz erzählen:
„Die Überfahrt“
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„Nur noch halb stand die Sonne über dem Horizont, als der Fährmann dreimal die Glocke anschlug. Groß und Klein, Dick und Dünn, Alt und Jung, Reich und Arm drängten sich auf das Boot. Doch zuerst musste jeder für die Überfahrt zahlen: dem wachsamen Alten entging keiner.Viele hielten ihre Münzen schon abgezählt in Händen wie solche, die sich auskennen.
Einige suchten erst in ihren Taschen: lässig oder umständlich oder auch aufgeregt – keiner glich einem Zweiten.
Es gab aber auch welche, die offensichtlich kein Geld hatten:
Sie boten dem Fährmann Waren an: Einen Henkelkorb mit frischen Kartoffeln der eine, ein Suppenhuhn ein anderer, eine Tasche mit Äpfeln ein Dritter. Einer versuchte es sogar mit einem Buch und auch dieses Zahlungsmittel ließ der alte Fährmann gelten.
Quelle: Raymonde Graber
Jetzt nickte er dem letzten noch Wartenden zu. Der war ein nicht mehr junger Mann, der eine Flöte mit sich trug. Ohne das Instrument loszulassen, hielt er es dem Fährmann hin.„Mein einziger Besitz“, sagte er dabei leise.
Der Fährmann nickte ein zweites Mal und ließ ihn wie die anderen aufs Boot gehen.Die Strömung war noch nicht recht spürbar, da setzte der Fahrgast, der also noch nicht bezahlt hatte, seine Flöte an die Lippen und spielte. Und er spielte so schön, dass alle Unterhaltung auf dem Boot aufhörte und die vielen Menschen still dastanden und lauschten
Quelle: Sigismondo Coccapani
Für eine lange Viertelstunde wurde so aus dem Ärmsten unter allen der Reichste.Für diese eine Viertelstunde, die schier nicht mehr zu Ende ging, wurde aus dem Bettler ein König, der alle beschenkte.“
Quelle: Romana Huber
Ihr Lieben,in einem Baumarkt, in dem ich noch einige Pflanzen für meinen Garten einkaufte, traf ich heute einen alten Bekannten, den ich lange nicht gesehen hatte und wir nutzten die Gelegenheit, in der an den Baumarkt angrenzenden Bäckerei eine Tasse Kaffee zu trinken.
Während des Gespräch meinte mein Bekannter:
„Lieber Werner, ich verstehe gar nicht, dass Du immer, wenn ich Dich treffe, so fröhlich bist! Geht es Dir denn gar nicht auch mal schlecht? Ich kann auch nicht, wie Du das immer versuchst, anderen Menschen Freude bereiten. Ich kann nur Trübsal blasen!“
Ich habe ihm dann entgegnet: „Wenn Du ständig Trübsal bläst, dann leidet Deine Umgebung sicher darunter. Du könntest also sehr wohl allein dadurch schon einen Beitrag dazu leisten, Freude in diese Welt hineinzutragen, indem Du endlich aufhörst, Trübsal zu blasen.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Fast täglich muss ich an das wunderbare Wort meines Großvaters denken,der mir als Kind immer wieder zurief:
„Zwei Menschen gehen auf der gleichen Straße,
der eine sieht immer den Straßendreck,
der andere die Sterne und die Sonne am Himmel hängen!“
Diese beiden Menschen gehen eben auf der gleichen Straße, nicht auf verschiedenen Wegen und sie gehen miteinander. Und doch gibt es kaum einen gewaltigeren Unterschied als den zwischen den beiden Menschen:
Der eine beklagt sich immer, wie schlecht es ihm geht, wie schlecht die Welt ist.
Er sieht überall nur Dreck, Schmutz, Unrat und Mühsal.
Dem anderen geht es auch des Öfteren nicht so gut, aber er schaut zu den Sternen auf, er blickt über das mühevolle Tagesgeschehen hinaus, er ist dankbar für sein Leben, sein Leben ist erfüllt von Liebe und Freude.
Wir brauchen viel, viel mehr Menschen, die die Sterne und die Sonne am Himmel hängen sehen.
Wie unsere Geschichte uns so wundervoll zeigt, müssen wir nicht reich sein,
um diese Welt bereichern zu können.
Jede(r) von uns hat die Möglichkeit,
diese Welt etwas heller und menschlicher zu machen.
Jede(r) von uns hat die Möglichkeit,
in diese Welt Hoffnung und Zuversicht hineinzutragen.
Jede(r) von uns hat die Möglichkeit,
diese Welt mit seiner Freude fröhlicher zu gestalten.
Jede(r) von uns hat die Möglichkeit,
diese Welt durch seine Liebe zu verändern.
Jeder Mensch hat andere Gaben:
Der eine Mensch verschenkt täglich sein Lächeln.
Ein anderer Mensch lädt jemand zum Kaffee ein.
Ein dritter Mensch spendet Trost und macht Hoffnung, wenn er sieht, dass jemand traurig ist.
Ein vierter Mensch schreibt froh- und mutmachende Briefe.
Ein fünfter Mensch ermutigt Menschen, damit sie sich etwas zutrauen.
Ein sechster Mensch – das kannst Du sein! Was kann Dein Beitrag sein?
Ihr Lieben,Ich wünsche Euch einen fröhlichen Abend und eine Riesenportion Eis
zum metereologischen Sommeranfang und grüße Euch herzlich aus Bad Mein Garten in BremenEuer fröhlicher Werner
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