Quelle: Helmut Mühlbacher
„Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt leben. Intensiv leben wollte ich, das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles auszurotten, was nicht Leben war.Damit ich nicht in der Todesstunde inne würde, dass ich gar nicht gelebt hatte.“
Henry David Thoreau
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch einen Text von Albert Schweitzer zu lesen geben, der ganz besonders wichtig ist für unseren Umgang mit Kindern und Jugendlichen:
www.badische-zeitung.de
„Der größte Reichtum“
„Der Ausdruck „reif“ auf den Menschen angewandt, war mir und ist mir noch immer etwas Unheimliches. Ich höre bei dem Wort „reif“ zugleich die Worte Verarmung, Verkümmerung und Abstumpfung in mir erklingen.
Was wir gewöhnlich als Reife an einem Menschen zu sehen bekommen, ist eine resignierte Vernünftigkeit. Ein Mensch erwirbt sie sich nach dem Vorbild eines anderen Menschen.
Dafür aber gibt er Stück für Stück die Gedanken und Überzeugungen preis, die ihm in seiner Jugend teuer waren.
Er glaubte damals an die Menschen, jetzt nicht mehr.
Er glaubte damals an das Gute, jetzt nicht mehr.
Er glaubte damals an die Macht der Güte, der Liebe und der Friedfertigkeit, jetzt nicht mehr.
Er konnte sich damals begeistern, jetzt nicht mehr.
Um besser durch das Meer und die Stürme des Lebens hindurch zu schiffen, hat er sein Boot erleichtert. Er war alle Güter ab, die er für entbehrlich hielt. Aber es waren der Proviant und der Wasservorrat, dessen er sich entledigte. Nun schifft er leichter dahin, aber als schmachtender, hungriger Mensch.
In meiner Jugend habe ich oft Unterhaltungen von Erwachsenen mit angehört, aus denen mir eine das Herz beklemmende Wehmut entgegenwehte.
Diese Erwachsenen schauten auf den Idealismus und die Begeisterungsfähigkeit ihrer Jugend als auf etwas Kostbares zurück, das man hätte festhalten sollen.
Zugleich aber betrachteten sie es als eine Art Naturgesetz,
dass man das nicht könne.
www.welt.de
Da bekam ich Angst, auch einmal so zu wehmütig auf mich selbst zurückschauen zu müssen.Ich beschloss, mich diesem tragischen Vernünftigwerden nicht zu unterwerfen. Was ich in fast knabenhaftem Trotze gelobte, habe ich durchzuführen versucht bis in mein hohes Alter.
Zu gerne gefallen sich die Erwachsenen darin, die Jugend darauf vorzubereiten, dass sie einmal das Meiste von dem, was ihr das Herz und den Sinn erfüllt, als Illusion ansehen wird.
Die tiefere Lebenserfahrung aber redet anders zu der unbekümmerten Jugend:
Sie beschwört die Jugend, die Gedanken, die sie begeistern, durch das ganze Leben hindurch festzuhalten. Im jugendlichen Idealismus erschaut der Mensch die Wahrheit. In ihm besitzt er einen Reichtum, den er gegen nichts eintauschen soll.“
Unbekümmerte Kinder
Ihr Lieben,
Im letzten Absatz seines Textes spricht Albert Schweitzer von der „unbekümmerten“ Jugend.
In dem Wort „unbekümmert“ steckt das Wort „Kummer“.
Unbekümmerte Jugendliche sind also junge Menschen, die noch nicht vom Kummer des Lebens gebeugt sind. Sie schreiten noch erhobenen Hauptes durch diese Welt und möchten diese Welt durch ihre Ideen, ihre Begeisterungsfähigkeit verbessern.
Viele liebe Leserinnen und Leser des ESELSKIND-Blogshaben mich schon oft wegen meiner Kindheit und Jugend und dem, was ich in Kindheit und Jugend erleben musste, bedauert.
Aber das ist ganz unnötig, denn gerade dieses Übermaß an „Kummer“ in Kindheit und Jugend hat bei mir dazu geführt, dass ich heute der Freude, der Liebe, der Zuversicht, der Hoffnung, der Begeisterung so viel Raum in meinem Leben gegeben habe.
Quelle: Astrid Müller
Ich möchte das Stück Jugend, das ich nicht erleben durfte, heute in meinem Alter erleben:
Ich möchte mich begeistern wie ein junger Mensch.
Ich möchte offen für neue Ideen sein wie ein junger Mensch.
Ich möchte Träume haben wie ein junger Mensch.
Ich möchte an die Kraft der Veränderung durch die Liebe glauben wie ein junger Mensch.
Wir, die wir der Jugend entwachsen sind, tragen eine ganz große Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Enkelkindern und allen Kindern, die uns begegnen:
Die jungen Menschen haben Träume, wir sollten sie bei der Verwirklichung unterstützen.
Die jungen Menschen haben Hoffnungen, wir sollten sie darin bestärken.
Die jungen Menschen sind erfüllt mit Begeisterung, wir sollten sie ermutigen, an sich zu glauben.
Die jungen Menschen wollen die Welt verbessern, wir sollten zu ihnen halten.
Die jungen Menschen glauben an die Kraft der Liebe, wir sollten ihnen die Liebe vorleben.
www.gesund-netzwerk.de
Ihr Lieben,Ich wünsche Euch einen ruhigen schönen und erholsamen Sonntagabend und eine zuversichtliche neue Woche und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen
