Hilf auch Du mit, die Kette der Gewalt zu zerbrechen!

Von Wernerbremen


Ihr Lieben,
heute Nachmittag möchte ich Euch eine kleine Geschichte von Elisabeth Heck erzählen:

„Die Kette“

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„Warum schlägst Du Deinen Hund?“, fragte ich das Kind.
Mein Bruder hat mich geschlagen!“, antwortete das Kind.
Warum hast Du den Kleinen geschlagen?“, fragte ich den Bruder.
Mein Vater hat mich geschlagen!“, antwortete der Junge.
Warum hast Du Deinen Sohn geschlagen?“, fragte ich den Vater.
Vielleicht…“, er zögerte und dann sagte er: „Meine Eltern schlugen mich auch als Kind.“

Die Kette ist lang, sie ist stark und fest,
sie wird immer länger und umschließt die ganze Welt.


Ihr Lieben,

die Osterbotschaft lautet:
Wir haben die Möglichkeit, diese Kette zu zerbrechen.
Ich bin so unendlich dankbar, dass ich Menschen begegnet bin,
die mir den Weg des Friedens und der Versöhnung gezeigt haben.

Nicht ist bedrückender für mich als der Gedanke:
Weil ich als Kind schrecklich missbraucht wurde, deshalb…
Weil ich als Kind brutal geschlagen wurde, deshalb…
Weil ich als Kind bestialisch gequält wurde, deshalb…

Wenn es den Teufel gibt – und damit meine ich nicht diese lächerliche Gestalt mit den Hörnern, sondern das Böse – dann ist eine seiner schlimmsten Lügen diejenige:
„Weil man Dir dieses oder jenes angetan hast,
DESHALB musst Du nun auch diesem oder jenem Böses antun!“

Wenn wir so handeln, dann sind wir nicht besser wie diejenigen,
die uns Böses angetan haben.
Denn dann reagieren wir nur aus das, was uns angetan wurde.
Wir sind dazu geboren, unser Leben eigenverantwortlich in unsere Hände zu nehmen und das Beste daraus zu machen.
Wir sind dazu geboren, diese grauenhafte Kette der Gewalt zu zerbrechen und anders zu handeln.

Nicht Gewalt ist die richtige Antwort auf Gewalt, sondern Friedensstiftung.
Nicht Missbrauch ist die richtige Antwort auf Missbrauch, sondern ein Handeln, das Kinder vor sexuellem Missbrauch bewahrt.

Ihr Lieben,

Helft auch Ihr in Eurem Alltag mit, die Kette der Gewalt zu zerbrechen,
brecht aus dem Teufelskreis der Gewalt aus und sorgt für Frieden.

Franz von Assisi hat das so wunderbar in seinem Friedensgedicht zusammengefasst:


Oh Herr, mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens.
Dass ich Liebe übe, da wo man mich hasst;
dass ich verzeihe, da wo man mich beleidigt;
dass ich verbinde, da wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, da wo Irrtum herrscht;
dass ich die Zuversicht bringe, wo Zweifel ist;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Ach Herr, lass mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde, sondern, dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern, dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern, dass ich liebe.

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch nun einen gemütlichen fröhlichen Ausklang von Ostern und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer österlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen