1. Geh Campen!
Namibia hat super Campingplätze: sauber, meist gut unterhalten, feste Grillplätze und an wirklich speziellen Orten, wo man nicht nur übernachtet, sondern es auch geniesst. Manche Campingplätze sind so abgelegen, dass es keinen Strom- und keine Toiletten gibt (Tipp: Schaufel und Toilettenpapier mitnehmen), dafür hat man dann auch keine Nachbarn und kommt sich vor wie ein Entdecker: Beispiel: Campingplatz an der Spitzkoppe. Am Aba Huab Campingplatz oben im Damaraland durften wir erleben, wie die seltenen Wüsten-Elefanten direkt durchs (trockene) Flussbett vorbeizogen. Natur pur!
2. Geh' laufen!
Egal ob auf dem Waterberg (oben), wo man die bunten Felsen und die Aussicht geniessen kann, nach einer relativ kurzen Kletterei oder in der Naukluft, wo man wilde Zebras, Wasserlöcher und Köcherbäume entdecken kann, oder auch nur die Düne 45 in Soussouvlei hochstlpern: geh' raus und laufe etwas. Wichtig ist gutes Schuhwerk (hohes: es hat gelegentlich Schlangen und Skorpione) und genug Wasser mitnehmen sowie Sonnenschutz. Aber mit laufen kommt man dem Land am nächsten.
3. Erlebe die Dünen der Namib Naukluft.
Dazu gibt es verschiedene Methoden, entweder fährt man selber (mit dem 4WD) nach Soussouvlei und ins Dead Vlei, oder man fliegt drüber (von Swakopmund aus) oder man macht eine Ballonfahrt. Die startet am frühen Morgen und geht über die roten Dünen. Ein Fantastisches Erlebnis, das uns Namib Sky da geboten hat! Anschliessend gab es mitten drin in dieser Landschaft ein Champagnerfrühstück. Das Ganze ist nicht günstig, aber ein tolles und unvergessliches Erlebnis.
4. Köcherbäume ohne Touristen
Die Köcherbäume von Keetmanshope sind toll anzusehen - leider finden das noch eine Menge Leute mehr, so dass die Gegend tagsüber zeitweise überlaufen wirkt und es tatsächlich eine Herausforderung sein kann, Fotos zu machen, wo keine Leute drauf sind. Aber … die Busse mit den Touristen verschwinden am Abend … und dort hat es mittendrin einen Campingplatz, auf dem man übernachten kann. Die Köcherbäume bei Sonnenuntergang ohne Touristen erleben, sein Nachtessen unter dem weiten Sternenhimmel grillen und essen (und warm anziehen: in der Wüste kann es tatsächlich kalt werden) … und der Anblick der Landschaft bei Sonnenaufgang: unvergleichlich. Ganz in der Nähe ist auch der Giants Playground, eine Gegend mit grossen Steinwürfeln, die wirklich so aussehen, als haben sie riesenhafte Kinder übereinandergestapelt. Schön zum durchlaufen vor allem am Morgen, wenn es noch nicht so heiss ist.
5. Die Küste und die Dünen
Namibia hat wohl den längsten und grössten Sandstrand … vor allem, wenn man die weit ins Land hineinreichenden Dünen der Namib Wüste noch dazu nimmt, aber zum baden ist es reichlich ungeeignet. Das Meer ist ziemlich kalt, hat unangenehme Strömungen und das Wetter ist gerade an der Küste meist nicht sehr toll: viel Nebel, wo die feuchte, kühle Meeresluft auf Land trifft. Trotzdem ist die Küste sehenswert: Seehundkolonien, aufgegebene Diamantminen und die liegengebliebenen Wracks, die sich (surreal anmutend) schon ziemlich weit im Landesinnern befinden, da sich die Sanddünen ins Meer ausdehnen.
Am schönsten ist es, sie aus der Luft zu erleben, zum Beispiel mit einem der Rundflüge, die von Swakopmund aus starten.
Danach hat man ein ganz anderes, weiteres Bild von Namibia - diesem Land der Dünen.
6. Etosha Nationalpark
Logisch ist das ein "Must-see" - das man zum Glück auch sehr gut alleine erleben kann: die Strassen im Park sind gut ausgebaut und beschildert und mit der am Eingang erworbenen Karte sieht man, wo die Wasserlöcher (und damit besten Beobachtungsplätze) sind. Wer den Etosha näher erleben möchte, dem empfiehlt es sich im Park zu übernachten. Dafür MUSS man allerdings vorbuchen, da die Plätze (ja, auch auf dem Campingplatz) beschränkt sind. Früh (!) vorbuchen empfiehlt es sich hier. Die Campingplätze selber fand ich nicht so der Hammer hier, aber wo sonst kann man am Wasserloch sitzen - das auch Nachts beleuchtet ist - und Tiere beobachten ohne dass man im Auto (oder Bus) sitzt. Unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen, ansonsten wird der Weg zurück zum Bungalow oder Zelt doch zu … abenteuerlich. (Ich bin in eine Gruppe Schakale gelaufen …)
7. Erlebe die Leute!
Guest Houses -oder Guest Farms. Gästehäuser oder - Farmen sind eine sehr angenehme Art, etwas mehr von Land und Leuten zu erfahren. Viele Farmer nutzen diese zusätzliche Einnahmequelle und zeigen auch gerne ihr Land und erzählen auf der Abendrundfahrt etwas darüber. Da nicht nur Rinder und Pferde gezüchtet werden, sondern auf dem Land noch viele Wildtiere wie Kudus, Gazellen und auch Raubtiere leben, wird das oft auch zur richtigen Safari. Als richtige Farmer sind sie oft auch Selbstversorger und als Gast kommt man bei den gemeinsamen Essen in den kulinarischen Genuss selbstgebackenen Brotes, selbst erlegten Wildes von der Farm, frischen Eiern etc. Schon selber ausprobiert: Dornhügel Gästefarm (super Essen), Bülsport Gästefarm (toll für Wanderungen), Ghaub Gästefarm (schöne Rundfahrten) und Duwisib Gästefarm (wundervolles Wasser) … aber da gibt es noch viele tolle mehr.
8. Ganz nah am Raubtier!
In der Afri Cat Foundation hat man die Möglichkeit Namibias Raubkatzen von Nahem zu erleben. Ein teureres Erlebnis, das aber auch einen konservativen Hintergrund hat. Mehr darüber habe ich hier beschrieben: Afrikas Grosskatzen: Afri Cat
9. Open Air Museum
Bei Twyfelfountain hat es einen Hügel mit Steinen, von denen viele Steinritzereien aufweisen. Die sind älteren Datums (wie alt, streiten die Experten) und echt ein Besuch wert. Alleine darf man sie allerdings nicht erkunden, aber für ein (relativ geringes) Entgelt kann man einen Führer mieten, der einem auch die interessantesten Stücke zeigt. Gutes Schuhwerk empfiehlt sich beim Besuch und auch Wasser mitzunehmen - tagsüber kann das wirklich heiss werden. Im Bild oben: unzweifelhaft ein Löwe, Giraffe, Warzenscherin und Gazelle- Lustig: der Löwe "steht" auf seinen eigenen Fusspuren.
10. Eigene Wege suchen
Nicht immer ist die direkte Verbindung die beste. Bisher muss ich sagen hat es sich noch immer gelohnt, in Namibia den "etwas anderen" Weg zu suchen. Fingerklip oben ist selber nicht sooo bemerkenswert, aber der Weg dahin (und weiter) war unglaublich schön: eine Landschaft, wie ein Mini-Monument Valley. Auch auf dem Weg nach Swakopmund sind wir nicht die Hauptpiste gefahren - dafür haben wir es auch auf uns genommen, uns vorher anzumelden (das muss man bei manchen Wegen).
Viele Strassen sind noch ungeteert - somit eigentlich "Off road", allerdings sind auch die so gut unterhalten (zum Beispiel werden sie regelmässig geglättet), dass Fahren wirklich kein Problem darstellt.
Zusatztipp: Lass Dich überraschen!
Zum Beispiel von den netten Leuten. Die Herero-Frau oben hat mein Vater auf der Campingplatz Toilette überrascht, als sie gerade die Kleider gewechselt hat (O-Ton Papa: die ist ganz dünn unter den ganzen Kleiderschichten). Nachdem beide sich vom Schreck erholt haben, hat mein Vater gefragt, ob sie eventuell von uns ein paar Lebensmittel übernehmen will - ansonsten hätten wir sie entsorgen müssen, da wir am nächsten Tag zurückgeflogen sind. Dafür durfte er dann auch ein Foto von ihr machen.