Man tut bei MTV gut daran sich von anderen Award-Shows zu distanzieren und tatsächlich eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die zumindest in wenigen Momenten einen gewissen Unterhaltungswert entwickelt. Man erinnere sich an vergangene Shows, in denen Will Smith als Werbegag für seinen damals neuen Film „Wild Wild West“ in Cowboy-Kluft auf die Bühne geritten kam oder wie im vergangenen Jahr Tom Cruise seine Figur des Les Grossman aus „Tropic Thunder“ wieder hat aufleben lassen. In diesem Jahr führte Russell Brand durch die Show, machte zur Eröffnung Witze über Michael Fassbender und Kim Kardashian, lobte aber auch Justin Bieber dafür, dass er einen Paparazzo zusammengeschlagen hat.
Ein Highlight der Show war sicherlich der Auftritt von Christian Bale, Joseph Gordon-Levitt und Gary Oldman, die natürlich den neuen „The Dark Knight Rises“-Film hypen wollten und eine kleine Rückschau auf bisherige Ereignisse im Batman-Universum gegeben haben. Dann holten sie unter Applaus den Schöpfer der neuen Film-Trilogie auf die Bühne und Christopher Nolan präsentierte höchst eigens einen Ausblick auf sein Batman-Finale – einen Trailer mit bisher ungesehenen Szenen.
Ein Darsteller der hierzulande noch nicht sehr bekannt ist, in den USA aber vor allem durch die Comedy “Community” an Bekanntheit gewonnen hat: Joel McHale, der hier in einem kurzen Video als Bogenschützen-Experte Lester Boonshaft zu sehen ist. Der nicht ganz so ernst zu nehmende Boonshaft soll demnach als Trainer für Filme wie „Die Tribute von Panem“ oder „The Avengers“ (für Hawkeye) verantwortlich gewesen sein. Aber auch Russell Crowe soll in „Robin Hood“ von ihm Hilfe erhalten haben oder aber Regisseur J. J. Abrams, der selbst erklären durfte, was sein „Star Trek“-Universum mit Bogenschützen zu tun hat.
Der Generation Award, der an einen Künstler vergeben wird, der hier für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird, ging in diesem Jahr an Johnny Depp. Dieser hatte keine Lust lange Dankesreden zu schwingen, hat sich lieber gemeinsam mit den Black Keys auf die Bühne begeben und ein kleines musikalisches Intermezzo präsentiert: „Gold on the Ceiling“.
Neben der neuen Award-Kategorie Best Dirtbag, in der eigentlich der Best Villain aus vergangenen Jahren gekürt wird, nun aber einfach zum „Arschloch“ ernannt wurde, gab es auch die erste Verleihung des Trailblazer-Awards. Dieser ging an Emma Stone und wurde ihr in Anerkennung an ihre vielseitigen Filme, die mehrere Genres umspannen überreicht. Eigens hierfür hat man eine Reihe von ehemaligen Kollegen zusammengetrommelt, die Stone auf ihre ganz eigene Art und Weise ihre Lobpreisungen zukommen ließen.
Die Verleihung an sich wurde von Film-Franchise-Reihen beherrscht. So konnten sich der Start der „Die Tribute von Panem“-Reihe, das Finale „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ sowie der erste Teil des „Twilight“-Endes „Breaking Dawn“ gemeinsam fast alle Auszeichnungen sichern. Untenstehend findet ihr nun die Liste aller Gewinner, mitsamt den Persönlichkeiten, die die jeweiligen Preise überreichen durften:
Best Dirtbag: Mark Wahlberg und Mila Kunis (demnächst zu sehen in der Komödie „Ted“) präsentierten den Award für Best Dirtbag: Jennifer Anniston konnte hier die goldene Popcorntüte für ihre Rolle in „Kill the Boss“ mit nach Hause nehmen.
Best Breakthrough Performance: Die „The Amazing Spider-Man“-Hauptdarsteller Andrew Garfield und Emma Stone überreichten den Award für Best Breakthrough Performance an Shailene Woodley für „The Descendants“.
Best Male Performance: Emma Watson, Ezra Miller und Logan Lerman (aus „The Perks of Being a Wallflower“) durften die Auszeichnung für die Best Male Performance an Josh Hutcherson für „Die Tribute von Panem“ überreichen.
Best Female Performance: „Snow White“ Kristen Stewart und „Huntsman“ Chris Hemsworth überreichten den Award für Best Female Performance an Jennifer Lawrence für „Die Tribute von Panem“.
Best Kiss: Der Best Kiss-Award wurde von Leighton Meester, Adam Sandler und Andy Samberg (die gemeinsam in “Der Chaos-Dad” zu sehen sein werden) an Robert Pattinson und Kristen Stewart für ihren Hochzeitskuss in „Die Twilight Saga: Breaking Dawn – Teil 1“ verliehen.
Best Fight: Aus „Prometheus“ waren Michael Fassbender und Charlize Theron auf der Bühne um den Best Fight-Award an Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson und Alexander Ludwig für den Endkampf in „Die Tribute von Panem“ zu überreichen.
Best Cast: Kate Beckinsale und Jessica Biel aus „Total Recall“ überreichten den Best Cast-Award an Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint und Tom Felton für ihr Zusammenspiel in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“.