High Noon Ökonomie. Zum FAZ-Essay "Das Janusgesicht der Staatsschulden" des Wirtschaftswissenschaftlers Carl Christian von Weizsäcker

Totale Blog-Askese kann ich wohl doch nicht üben.
Deshalb also - nur kurz - etwas zum FAZ-Essay "Das Janusgesicht der Staatsschulden" des Wirtschaftswissenschaftlers Carl Christian von Weizsäcker vom 05.06.2010.
Den Überlegungen Weizsäckers scheint das gleiche Szenario zu Grunde zu liegen, wie ich es in "Die Ökonomie der Artos-Phagen: Warum eine eigentumsbasierte Geldwirtschaft (im Basismodell) nicht dauerhaft funktionieren kann" modelliert habe.
Als Kommentar zu seinem Rezept muss hier allerdings die folgende Bemerkung ausreichen:
Die Kapitalbesitzer leben wie die Vögel auf dem Felde: Sie konsumieren nicht (genug), sie investieren nicht (genug), aber der Steuerzahler ernährt sie doch.
Und zukünftig gefälligst inflationsgeschützt!
Wir brauchen ÖKONOMEN, die uns aus diesen Teufelskreis herausdenken; an Konjunkturklempnern ("Ohne Staatsdefizite scheint es nicht zu gehen") ist ein Paul Krugman vollauf genug.
"Eine Finanzpolitik extremer Sparsamkeit wird zu Kürzungen der öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur führen. Die Verkehrswege werden vernachlässigt, die Schulgebäude bleiben angesichts desolater kommunaler Finanzen in ihrem schlechten Zustand. Die von der öffentlichen Hand zu verantwortenden Engpässe beim Ablauf des normalen wirtschaftlichen und sozialen Lebens werden immer schmerzlicher - auf Kosten künftigen Wirtschaftswachstums und künftiger Steuereinnahmen.":
Völlig richtig, Herr von Weizsäcker! Und damit der Staat nicht von einer erdrückenden Zinslast zu extremer Sparsamkeit gezwungen wird, muss mal Schluss sein mit dem Schuldenmachen!
Wer diesen Zusammenhang verschweigt, muss sich, als Ökonom zudem, den Vorwurf gefallen lassen, dass seine Perspektive gerade mal von zwölf bis Mittag reicht. High Noon, nu?
Nachtrag 21.06.2010
Ist er noch bei Trost, der MdB Troost? Auf seiner Webseite verlinkt Axel Troost, Bundestagsabgeordneter der Linken, zu dem o. a. FAZ-Artikel. Aus seiner Kurzbeschreibung des Inhalts muss man folgern, dass er den Beitrag - bzw. (eine höhere) Staatsverschuldung - positiv bewertet:
"Staatsschulden sind zugleich privates Vermögen. Doch Defizite werden in der deutschen Debatte nur negativ gesehen. Zu Unrecht, meint der Ökonom Carl Christian von Weizsäcker. Beide Seiten desselben Phänomens seien zu beachten."
Dafür brauche ich keine Linkspartei, wenn die den Kapitalbesitzern das Geld nur leihweise abnehmen und dafür auch noch meine Steuergroschen als Zinsen hingeben wollen. Aber die Linke (vielleicht weniger die "bürgerliche" Linke der SPD als die Gewerkschaften und innerhalb der Politik die etwas linkeren Linken) war ja schon immer schuldenfreudig, und die linken Ökonomen sowieso.
Textstand vom 21.06.2010. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
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