Titel: Hide*Out
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Arena
Seitenzahl: 450
Reihe: 2/3
Erster Satz: Das Haus mit den gelben Fensterläden stand einsam am Ende der staubigen Straße.
Inhalt:
Die Gefahr durch die Kohärenz rückt immer näher und bald schon ist die Gruppe um Jeremiah Jones in ihrem abgelegenen Versteck nicht mehr sicher. Bei der Flucht werden die fünf Jugendlichen Kyle, Serenity, Madonna, George und Christopher jedoch von den anderen getrennt und müssen nun versuchen, alleine zurecht zu kommen und irgendwie Kontakt zur Gruppe zu bekommen. Das erweist sich wegen Christopher Chip jedoch nicht so einfach. Plötzlich fällt es dem 17-Jährigen Hacker unglaublich schwer seinen Chip zu kontrollieren und so findet er nur in den seltenen Bereichen, die außerhalb des Telefon- und Computernetzes liegen, Ruhe. Immer öfter stellt sich den Freunden die Frage, wie sie es schaffen sollen zu den anderen zu finden geschweige denn die Kohärenz, die unaufhaltsam stärker zu werden scheint, zu besiegen.
Meine Meinung:
Hide*Out ist der Nachfolger des Thrillers Black*Out und der zweite Teil der Trilogie rund um den 17-jährigen Hacker Christopher und seinen Kampf gegen die Kohärenz, ein Zusammenschluss von vielen Menschen, die durch einen Chip im Kopf miteinander verbunden sind.
Ich war überrascht, dass mir dieser zweite Teil soviel besser gefallen hat, als der Erste. Nicht nur, dass ich ihn spannender fand, auch die Personen haben sich weiterentwickelt und wirkten dadurch nicht mehr so oberflächlich wie im Vorgängerband.
Fast das ganze Buch ist Christopher mit seinen Freunden auf der Flucht vor der Kohärenz. Die Bedrohung scheint viel näher gekommen zu sein und wirkt so viel realer. Besonders interessant fand ich die Stellen, an denen die Jugendlichen in direkten Kontakt mit den Mitgliedern der Kohärenz gekommen sind. Bei der Konfrontation beider Seiten läuft nicht immer alles glimpflich ab und der Kampf fordert so auch das ein oder andere Opfer. Doch auch in den ruhigeren Szenen bleibt das Düstere und Bedrohliche durch die Gedanken an die Kohärenz immer präsent. So wird das Buch nie wirklich langweilig.
Hide*Out beschäftigt sich viel mehr als der erste Band mit den Gefühlen der Charaktere. Berührend fand ich vor allem die Nebengeschichte um Dr. Neal Lundkvist, der sich selbst aufgibt um seine Familie nicht an die Kohärenz zu verlieren.
Aber auch die Hauptpersonen werden dem Leser näher gebracht. Christopher und Serenity entwickeln sich weiter und mir fiel es im Laufe des Buches immer einfacher mich in die beiden hineinzuversetzen und mit ihnen zu fühlen.
Im Laufe des Buches nähern sich die beiden immer weiter an und merken, dass ihnen der jeweils andere sehr wichtig geworden ist.
"Es stimmt irgendwie. Es gibt tatsächlich Menschen, mit denen man mehr verbunden ist als mit anderen. Ich weiß nicht, warum das so ist. Es hat nichts damit zu tun, wie lange man jemandem kennt. Man kann jemanden treffen und sofort diese Verbindung haben. ... Oder erst nach einer Weile . Bei anderen funktioniert es vielleicht nie." (Seite 264)
Madonna und ihr Bruder Georg übernehmen beide eine wichtige Rolle in Hide*Out. Georg ist mir im Laufe des Buches immer sympathischer geworden. Er redet so gut wie gar nicht und wirkt immer irgendwie mürrisch. Für seine Schwester tut er jedoch alles und so wird er zu einem wichtigen Helfer für Christopher, der schon bald merkt, dass man sich auf Georg wirklich verlassen kann.
Madonna ist dagegen wirklich oberflächlich. Während die Kohärenz die Menschheit bedroht kann sie an nichts anderes denken als ihre Musikkarriere. Sie rettet jedoch Christopher, was ihm gefühlstechnisch sehr zu schaffen macht.
"Es kommt nicht auf den Kuss an, sondern darauf, was er ausdrückt. Wenn er die Verbindung zwischen zwei Menschen ausdrückt, dann ist es wirklich ein Kuss. Ansonsten sind es nur Lippen, die sich berühren." (Seite 447)
Fazit:
Hide*Out ist eine gelungene Fortsetzung der Trilogie und Christopher Kidd. Trotzt einiger Überbrückungsstellen ist das Buch im Großen und Ganzen spannend. Trotzdem hat mir etwas gefehlt um mich vollkommen mitzureißen. Da mir aber sowohl die Entwicklung der Figuren als auch der psychische Druck, der von der Kohärenz ausgeht sehr gefallen hat, vergebe ich 4 von 5 Herzen.
♥♥♥♥♥