Hexenschuss: Die untere Rückenmuskulatur streikt
Einige haben es schon erlebt. Man macht eine ungünstige Bewegung und die Muskeln streiken und blockieren. Es fährt einem richtig heftig und stechend in den Rücken. Ein Hexenschuss entsteht jedoch nicht aus dem Nichts. Bereits zuvor hat man seine Rückenmuskulatur zu sehr beansprucht und diese eine Bewegung hat der Muskulatur dann den Rest gegeben. Das muss nicht so sein, hier erfährst Du was Du dagegen tun kannst.
Was erfährst Du in diesem Artikel?1. Zuerst lesen!
Wie ist dieser Artikel zu lesen? Du hast von einer akuten Lumbalgie schon mal gehört und möchtest Dir einen kurzen Überblick über die Erkrankungen verschaffen? Du hast bereits Rückenbeschwerden und versuchst Dich über mögliche Ursachen aufzuschlauen?- Lese Dir als erstes die durch, wenn sie teilweise oder gänzlich auf Dich zutreffen ist es sinnvoll den kompletten Artikel zu lesen.
Wir möchten Dich an dieser Stelle über Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und therapeutische Maßnahmen bei einem Hexenschuss informieren. Darüber hinaus werden alternative Behandlungsmethoden beschrieben, die Dir eine Linderung verschaffen sollen. Ebenfalls werden vorbeugende Möglichkeiten aufgezeigt, die das Risiko einen Hexenschuss zu bekommen verringern.
2. Was ist eine akute Lumbalgie?
Der Hexenschuss oder auch akute Lumbalgie genannt hat meist leicht behebbare Ursachen. Es gibt auch andere Gründe, die sich von der Schwere der Erkrankung stark unterscheiden. Wir möchten Dir an dieser Stelle die Möglichkeit geben zu erkennen, wie schwer Deine Erkrankung ist und ob das sofortige Aufsuchen eines Arztes notwendig ist.
Durchschnittlich hat jeder mindestens einmal im Leben einen Hexenschuss, der sich durch einen starken einschießenden Schmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule äußert. Oftmals trifft es Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Ab dem 60. Lebensjahr sind akute Lumbalgien eher selten, hier führen eher andere Ursachen zu Kreuzschmerzen.
Die Schmerzsituation beim Auftreten des Hexenschusses ist meist dieselbe, ein starker einstechender Schmerz, der einen daran hindert sich wieder aufzurichten. Jedoch unterscheidet sich der Verlauf der Symptomatik von deren Ursachen.
Sollten die oben aufgelisteten Leit- und Begleitsymptome auftreten oder die anfänglichen Schmerzen unerträglich sein ist auf jeden Fall ein Arzt aufzusuchen.
Eine akute Lumbalgie entsteht im Lendenwirbelbereich und hat meist überstrapazierte Muskeln und Bänder im Bereich des unteren Rückens oder der Lenden zur Ursache. Der Hexenschuss wird dann durch eine unnatürliche, ruckartige Bewegung oder einer außergewöhnlichen Belastung, wie schweres Heben, verursacht.
Dabei können auch sogenannte Myogelosen (Triggerpunkte) entstehen. Oftmals entsteht eine solche Blockade aus untrainierter und verkürzter Muskulatur, die dann leichter in einen solchen Zustand geraten kann.
Der Ursprung kann allerdings auch
Andere Erfahrungen zeigen, dass auch verkürzte Faszien im Beckenbereich einen Hexenschuss auslösen können.
- Welche Situation die Lumbalige ausgelöst hat,
- Welche Symptome akut vorherrschen und
- ob bereits seit längerer Zeit Rückenschmerzen vorhanden sind.
Die Diagnose sollte sehr sorgfältig durchgeführt werden, da die Gründe für einen Hexenschuss vielfältig sind. In erster Linie erfolgt beim Arzt eine Anamnese (Aufnahme der Krankengeschichte), hierbei gilt es schlichtweg in Erfahrung zu bringen:
Es gilt die Frage zu beantworten ob es sich um ein muskuläres Problem oder um eine funktionelle Störung, wie z. B. einen eingklemmten Nerv handelt.
Hierbei sollte der Arzt die Nervenreaktionen der Beine prüfen, falls hier Einschränkungen vorhanden sind kann z. B. auf einen Bandscheibenvorfall rückgeschlossen werden. In diesem Fall sind weitere Untersuchungen mittels bildgebender Verfahren erforderlich. Desweiteren sollten Blutproben entnommen werden, um Entzündungswerte zu ermitteln.
Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall?
Ob der Hexenschuss durch muskuläre Blockaden oder doch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst wird, ist im ersten Moment kaum zu unterscheiden. Das vordergründigste Anzeichen, das den Unterschied ausmacht sind auftretende neurologische Probleme. Tritt ein Kribbeln in einem Bein oder Taubheit auf ist die Wahrscheinlichkeit eines Vorfalls höher.
Gänzlich schließt dies aber muskuläre Ursachen nicht völlig aus, auch diese können zu solchen Symptomen führen wenn ein Muskel auf einen Nerv drückt. Ein weiteres Anzeichen ist die Dauer der Schmerzen bzw. der neurologischen Ausfallerscheinungen. Tritt nach ein bis zwei Wochen keine Besserung ein, sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Die Therapie ist natürlich abhängig von der Diagnose, deshalb werden an dieser Stelle lediglich Möglichkeiten aufgezeigt, die die muskuläre und fasziale Ursache behebt. Alle weiteren Therapiemöglichkeiten können aus dem Artikeln der oben aufgelisteten (Ischialgie, ...) entnommen werden.
Schnelle Hilfe bei akutem Hexenschuss
Glücklicher Weise gibt es doch einige Möglichkeit sich schnell Linderung der akuten Schmerzen zu verschaffen.
Wirbelsäulenentlastende Haltung
Gewisse Haltungen entlasten den unteren Rücken und lindern somit die Schmerzen, bewährt haben sich hierbei die Seitenlage mit angezogenen Beinen oder die Stufenlage. Dabei liegt man rücklings auf dem Boden und legt die Beine in einem 90° Winkel auf einen Stuhl oder extra dafür vorgesehene Bandscheibenwürfel ab. Dies nimmt den Druck von der Lendenwirbelsäule.
Um nun die Heilung zu Beschleunigen empfehlen wir bei der Stufenlage eine Akupressurmatte zu verwenden, sie fördert die Durchblutung und wirkt muskelentkrampfend. Zusätzlich hilft auch nochdie progressive Muskelentspannung, um das Lösen der Verspannungen zu beschleunigen.
Wärmetherapie zur Muskelentspannung
Ebenfalls zu empfehlen ist eine Wärmetherapie mit Moorpackungen oder Wärmepflastern. Wärme wirkt ebenfalls durchblutungsfördernd und entspannt die Muskeln. Alternativ ist ein heißes Bad oder eine heiße Dusche hilfreich.
Schmerzen durch Kühlung lindern
Eine weitere schnelle Hilfe sind Kühlpackungen, wie man sie in jedem Supermarkt für Kühltaschen findet. Einfach in ein Küchentuch einrollen und auf die schmerzende Stelle legen.
Schmerzmittel
Für wenige Tage sind natürlich Schmerzmittel hilfreich, weil sie helfen, dass Betroffene wieder aktiv werden können, was die Heilung fördert. Hier kommen sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), wie oder Diclofenac zum Einsatz die Schmerzen zu lindern und sie wirken entzündungshemmend.
Eine weitere Möglichkeit der medikamentösen Behandlung stellt die Einnahme von sogenannten Muskelrelaxanzien dar. In beiden Fällen bestehen die Möglichkeiten einer oralen Einnahme oder die direkte Injektion in die betroffenen Stellen. Bei Diclofenac ist das Auftragen des Wirkstoffes mittels Salbe auf die der Einnahme vorzuziehen.
In Bewegung bleiben
Bewegung ist wichtig, weil damit Muskelverspannungen sich erst wieder richtig lösen. Tagelanges Liegen bewirkt nämlich den genau gegenteiligen Effekt und die Heilungsphase verlängert sich dementsprechend. Rückenschonender Sport wie Schwimmen, Nordic Walking und Langlauf stärken die Muskulatur und helfen ihr sich wieder zu entspannen.
Unterstützend dazu sind gezielte Übungen im Rahmen eines Rückentrainings und einer Faszienrollmassage eine geeignete Wahl.
Zudem solltest Du vorerst schweres Heben und Tragen vermeiden damit sich Deine Muskulatur wieder erholen kann. Gleichermaßen ist darauf zu achten schnelle und ruckartige Bewegungen sein zu lassen. Die Muskeln reagieren in einer solchen Überlastungssituation mit Krämpfen und Blockaden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Massagen und manualtherapeutische (Chirotherapie) Maßnahmen beschleunigen ebenfalls den Heilungsprozess, weil dadurch gezielt Blockaden in der Muskulatur gelöst werden können. Durch Akupunktur und Triggerpunktmassagen können gezielt vorhandene Myogelosen (Muskelverhärtungen) gelöst werden.
Möglichkeiten durch spezielle Salben und die Einnahme von homöopathischen Kügelchen die Muskulatur und sich geistig zu entspannen. Empfohlen werden an dieser Stelle
Schüssler Salze wie das Schüssler Salz Nr. 7 - Magnesium Phosphoricum wirkt schmerzlindernd und entspannend. Es ist darauf zu achten, dass eine Übersäuerung im Körper nicht vorhanden ist, da dies zu einer Demineralisierung der Knochensubstanz führen kann. Um dem entgegen zu wirken sollte zusätzlich das Schüssler Salz Nr. 9 Natrium Phosphoricum eingenommen werden.
Wer während der Einnahme sicher gehen will, dass der im Körper nicht fällt kann dies mittels Urinproben selbst ermitteln. In der Apotheke gibt es dafür Teststreifen. Es ist allerdings darauf zu achten, dass man den Wert über mehrer Tage zur gleichen Uhrzeit feststellen sollte, da dieser nach Tageszeit und Trinkmenge schwankt.
Einem Hexenschuss vorbeugen
Man kann natürlich auch einer akuten Lumbalgie vorbeugen. Wichtige Faktoren sind die eigene Körperhaltung, Bewegung, Entspannung und die Ernährung.
Haltung
Richtig Sitzen ist schon die halbe Miete, versuche aufrecht zu sitzen und die natürliche Lordose (Wirbelsäulenkrümmung) im unteren Rücken beizubehalten. Dies ist nicht immer ganz leicht, vor allem wenn man beruflich viel Zeit am Schreibtisch verbringt und sich ständig darauf konzentrieren muss.
Lordosenstützen oder Keilkissen bieten den nötigen "Rückhalt" um eine natürliche Sitzhaltung auch dauerhaft beizubehalten. Dies entstresst die Muskulatur und vermeidet eine Überbeanspruchung.
- Halte die Last so nahe wie möglich am Körper
- Hebe die Last mit einem geradem Rücken und aus der breitbeinigen Hocke vom Boden
- Immer den ganzen Körper mit der Last drehen und niemals den Oberkörper
Ebenso gehört das richtige Heben von wichtigen Verhalten um den unteren Rücken zu schonen. Langfristig führt das vor allem bei körperlich anstrengenden Berufen zu einem überbeanspruchten Bandappart und Muskulatur. Hierbei gelten folgende schweren Gegenständen zu einem Grundsätze:
Bewegung und Sport
Allerdings ist auch die beste Haltung über Stunden hinweg nicht ausreichend, ändere gelegentlich die Sitzhaltung, versuche wenn möglich auch im Stehen zu arbeiten und etwas zu gehen. Eine Faustregel (50/25/25) besagt 50% der Zeit sitzen, 25% stehen, 25% gehen.
Um die Muskulatur generell vor einer Überbeanspruchung zu schützen ist Sport sehr wichtig. Er stärkt die Muskeln was dazu führt, dass diese erst gar nicht erst überbeansprucht werden, bzw. es länger dauert. Eine zusätzliche Maßnahme ist die Dehnung der Beckenmuskulatur, denn durch das heutzutage viele Sitzen verkürzt sich diese..
Speziell der verkürzte Hüftbeuger zieht beim Stehen nach vorne und die untere Rückenmuskulatur muss dann dagegen halten und mehr Kraft aufwenden, d. h. der Anspannungsgrad wird erhöht und die Belastung steigt.
Entspannung
Wer einen stressigen Alltag hat und dafür keinen Ausgleich findet belastet seine Muskulatur stärker. Denn Stress und Ängste führen zu einer Ausschüttung von Hormonen, die die Muskeln unbewusst anspannen. Dauerhaft führt dies zu einer Überbeanspruchung.
Ernährung
Die Ernährung ist ein wichtiger Faktor, vor allem die Versorgung der Muskulatur mit ausreichen Magnesium beugt einer Überstrapazierung vor.
Auch der Kalziumhaushalt spielt eine große Rolle, beide Mineralien müssen in einem gesunden Verhältnis,
(am besten ein Teil Magnesium zu zwei Teilen Kalzium), zueinander stehen sonst führt dies zu einer krampfenden Muskulatur.
Magnesium erhält man über Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Kalzium über Milchprodukte und frisches grünes Gemüse.
Wer Schwierigkeiten hat die benötigten Mineralstoffe aus natürlichem Weg zu sich zu nehmen, kann auch auf das Schüssler Salz Nr. 7 bei Magnesiummangel zurückgreifen. Oder man greift zu Nahrungsergänzungsmittel, die ein umfangreicheres Angebot an div. Mineralstoffen und Vitaminen liefern.