HEUTIGE HEURIGE

Von Kuechenschabe
Ein richtiges Rezept wird das diesmal nicht. Nur eine kleine Liebeserklärung an den Erdapfel. Ich liebe Erdäpfel in jeder Form: als Kind vor allem Mamas selbstgemachte Pommes und ihr Erdäpfelpüree oder aber gekochte, heiße Erdäpfel mit Salz und eiskalter Butter (für mich immer noch eine Delikatesse), später dann Petersilerdäpfel, Erdäpfelknödel oder Schupfnudeln.
Ich habe mit Vergnügen die Geschichte von Frau Ziii gelesen, in der sie unter dem Titel "gestrige Heurige" frische Erdäpfel aufs Höchste lobt. Noch besser als gestrige Heurige können also nur noch "heutige Heurige" sein, und die habe ich gestern gesammelt:
Beim täglichen Radfahren durch die nähere Umgebung ist mir nämlich vor einiger Zeit ein Erdäpfelfeld aufgefallen. Seitdem beobachte ich es ganz genau und habe beim Radeln sicherheitshalber schon immer einen Stoffsack am Packlträger. Am Wochenende war es dann so weit: Das ganze Feld wurde abgeerntet und etwa eine halbe Stunde nachdem Traktor und Bauer weg waren, sammelte ich jede Menge liegengebliebene Erdäpfel ein. Zuhause lagen zwei vormittags gekaufte Reinanken im Kühlschrank, schnell pflückte ich noch etwas Maggikraut - damit war das Abendessen perfekt. Denn Maggikraut riecht zwar einerseits ziemlich intensiv, verträgt sich aber andererseits hervorragend mit Erdäpfeln.

Heurige mit Maggikraut und viel Butter
1/2 Kilo kleine Heurige
eine Handvoll frisches Maggikraut, grob gehackt
ca. 80 g Butter
Salz

Die Erdäpfel sorgfältig waschen (die zarte Schale wird natürlich mitgegessen), in Salzwasser weich kochen. Wasser abgießen, Erdäpfel ausdampfen lassen. In einer Pfanne Butter zerlassen,  Maggikraut und Salz dazugeben. Die Erdäpfel darin schwenken und etwas anbraten - passt hervorragend zum Fisch, ist ruckzuck fertig und war insofern ein ideales Essen bei der Hitze am Wochenende. Wir haben das Ganze mit einem Glas Chardonnay von Tiare draußen auf der Terrasse genossen.

Und noch ein Tipp: Marmelade aus Heidelbeeren und Zwetschken (zu gleichen Teilen) mit dem Saft einer Limette, schmeckt wunderbar! Die Kombination bot sich an, weil ich einerseits von der Nachbarin ein halbes Kilo Heidelbeeren geschenkt bekam, andererseits noch ein halbes Kilo Zwetschken im Obstkorb hatte: unbedingt ausprobieren!