Heute vor 3 Jahren…

erblickte unsere Große das Licht der Welt. Um diese Zeit war die letzte Stunde bis zur Geburt angebrochen bevor ich dich zum ersten Mal im Arm halten durfte. Wenn ich an den Moment denke, laufen mir die Tränen vor Stolz, Dankbarkeit und Liebe. Heute, 3 Jahre später, hast du Karnevalssamstag Geburtstag. Damals Karnevalssamstag warst du 3 Tage alt und wir bekamen Besuch von den Roten Funken anlässlich Karneval.

Ich konnte mir vorher nicht vorstellen, wie die Geburt wird, wie es nachher mit dem Baby sein wird und wie schnell sie wächst. „Genieß die Zeit, sie vergeht so schnell" habe ich immer gehört und dachte mir meinen Teil, weil ich doch keine Ahnung hatte.

Heute sind genau 3 Jahre vergingen und ich muss sagen: All die, die das gesagt haben, hatten sowas von Recht. Es kommt mir vor, dass die Geburt noch gar nicht so lange zurück liegt. Und doch ist es eine lange und intensive Zeit, die wir schon miteinander verbringen durften. Höhen und Tiefen haben wir durchlebt. Das erste Mal richtig voller Sorge waren wir, als ich mit ihr ins Krankenhaus musste kurz nach ihrem ersten Geburtstag, als ich gerade meine Arbeitszeit aufgestockt hatte. Obwohl es eine sehr traurige Zeit war, in der wir Angst und Unsicherheit hatten, war es doch eine Zeit, die uns als Familie und auch mich und die Große sehr zusammengeschweißt hat. Wir waren Tag und Nacht zusammen, ich war meistens wach, weil ich mir solche Sorgen gemacht hatte und trotzdem war ich voller Geduld und Stärke, um ihr die nötige Kraft, Sicherheit und Nähe zu vermitteln. So lange am Stück wäre ich niemals mit ihr zusammen gewesen, wenn sie nicht krank gewesen wäre (insgesamt 2 Monate musste ich zu Hause bleiben mit ihr, weil unklar war, was sie hatte. Vorher ging sie 1 Tag pro Woche bei der Tagesmutter, weil ich ab Ende der Mutterschutz-Zeit wieder arbeiten ging. Nachdem die Krankheit überstanden wir, ging sie 3 Tage pro Woche zur Tagesmutter - so wenig wie nötig, also nur für die Zeit, während ich arbeitete.

Als sie fast 2 Jahre alt war, durften wir zusammen in Mutter-Kind-Kur fahren, die letzte richtig intensive Zeit mit der Großen, denn ich war schwanger und 6 Monate später dann zu viert. Beantragt hatten wir die, weil sie gesundheitlich so angeschlagen war und das für sie und auch für mich eine anstrengende Zeit war. Sie sollte die gute Nordsee-Luft aufnehmen, um ihr Immunsystem wieder zu stärken. Ich genoss die Zeit mit ihr ganz besonders, obwohl ihr und mir natürlich der Papa fehlte. Aufgrund der Schwangerschaft hatte ich so gut wie keine Termine, weil die Ärztin Sorge hatte, dass etwas passieren könnte. Also wurde nichts außer Massage und Mutter-Kind-Turnen bzw. Mutter-Kind-Schwimmen verordnet. Deshalb war es also wirklich fast wie Urlaub und wir durften die ganze Zeit zusammen sein, weil die Kinderbetreuung (die ohne Eingewöhnung vorgesehen war), nicht klappte. Auch bei den Massagen war sie bei mir, was ich gut fand und was ja auch nicht anders ging.

Nach der Rückkehr verbrachten wir unser zweites (und letztes) Weihnachten zu dritt. Inzwischen fand sie die bunten Lichter, den Weihnachtsbaum und die Geschenke schon viel spannender. Nach ihrem zweiten Geburtstag bereiteten wir dann alles für die Kleine vor und sie selbst ist daran sehr gewachsen. Mir kam sie dann (als ich wieder ein kleines Baby auf dem Arm hatte) noch viel größer vor. Sie ging so vorbildlich mit der Situation um und zeigte fast keine Eifersucht, außer etwas abends beim Einschlafen. Sie war bei allen Arztterminen mit dabei und auch aufgrund von Büchern hatten wir ihr erklärt, wie das sein wird. Seit ich nicht mehr arbeiten musste wegen Mutterschutz, war die Große dann auch wieder bei mir und wir besuchten die Tagesmutter nur noch zusammen bzw. sie kam zu uns, damit wir den Kontakt weiter aufrecht hielten. Das war unser Familienmodell, dass unsere Kinder eben so wenig wie nötig fremdbetreut werden sollen und gerade unter 3 Jahren am Besten wie zu Hause, also in der Familie der Tagesmutter, die für uns eine Seelenverwandte ist - es passt einfach.

Und seit die Kleine da ist, verbringen wir die Zeit gemeinsam ohne Betreuung und es klappt viel besser als ich mir das jemals hätte denken können. Das habe ich der Großen zu verdanken, dass sie schon so selbstständig ist und sehr liebevoll mit der Kleinen umgeht.

Der 3. Geburtstag ist ein einschneidendes Ereignis, weil es eine Zeit der Veränderung einläutet. Sie ist jetzt 3 Jahre alt - DREI. Das bedeutet, dass sie im Sommer in den Kindergarten gehen wird, jeden Tag. Das bedeutet, dass wir ab dann weniger Zeit miteinander verbringen werden. Nie wieder wird es so intensiv wie jetzt. Sie fehlt mir jetzt schon. Und doch spüre ich, dass es richtig ist, ein wichtiger Schritt für sie und für mich. Sie braucht die Kinder und ich gehe wieder arbeiten. Ich habe dann noch einzelne Vormittage mit der Kleinen zusammen und doch noch einige Nachmittage mit beiden zusammen, was ich als sehr großen Luxus ansehe, weil ich eben nur einzelne Tage arbeite und nicht Vollzeit arbeiten muss und möchte.

Heute vor 3 Jahren… Heute vor 3 Jahren…

© Mamis Blog

Meine liebe kleine große Maus,

als ich Dich zum ersten Mal im Arm hielt und alle sagten, dass ich die Zeit genießen soll, wusste ich nicht, dass Du schon bald (also heute) meine große Maus bist, mit der ich noch viel mehr lachen kann als am Anfang, mit der ich mich unterhalten kann, die mir hilft, der ich helfe, die mit mir kuschelt, die mir sagt, was sie will und der ich sagen kann, was ich möchte und das auch respektiert wird. Wir sind ein ganz tolles Team und haben eine ganz intensive Bindung. Bis auf die Tage, an denen Deine Schwester geboren wurde und ich mit ihr im Krankenhaus war, habe ich dich jeden Abend ins Bett gebracht und war so lange bei Dir, bis Du eingeschlafen bist. Ich habe Dir immer die Nähe gegeben, die Du verlangt hast und habe Deine Bedürfnisse versucht, so gut wie möglich zu erfüllen. Und ich bin stolz auf das große Mädchen, zu dem Du geworden bist - weil Du bist wie Du bist und weil Du mich liebst, wie ich bin - auch mit meinen Fehlern, Grenzen und Macken, die Du leider auch mitbekommst - viel öfter, als ich mir wünsche. Du verzeihst mir, Du bist nicht nachtragend, Du zeigst mir jeden Tag auf's Neue, dass ich Deine Mama bin und ich wichtig für Dich bin. Ich möchte mich gern anstecken lassen von Deiner Phantasie, Deiner Unbeschwertheit, Deiner Stärke, Deinem Selbstbewusstsein und Deinem starken Willen. Du bist neugierig, aufgeschlossen, kontaktfreudig und doch vorsichtig genug, indem Du genau weißt, was Du Dir zutraust und wem Du trauen kannst. Ich muss mir um Dich keine Sorgen machen und doch tue ich es.

Ich wünsche Dir und mir einen weiterhin tollen und unbeschwerten Weg und dass wir immer eine enge Bindung behalten werden. Ich liebe Dich, meine große Maus - ich bin stolz auf Dich und werde es immer sein.

Uns als Familie wünsche ich den Zusammenhalt, den wir bisher erleben durften. Dein Papa und ich werden heute hoffentlich auch die Gelegenheit haben, auf 3 Jahre Elternsein anzustoßen und die Zeit Revue passieren zu lassen, wobei ich sicherlich auch still und heimlich das eine oder andere Tränchen der Rührung, des Wehmuts und vor lauter Stolz und Glück verdrücken werde.

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