Heute kommt die Soljanka mal fruchtig daher …

Von Doceva @dental_food

In meinem letzten Blogpost hatte ich euch ein einfaches Rezept für Feigensenf ans Herz gelegt. Allerdings hatte ich dort bereits meine fruchtige Soljanka angekündigt. So soll es auch sein. Hier kommt das Rezept - aber lest und schaut doch einfach selbst ...

Es ist noch Suppe da

Das Soul Food

Soul Food (amerik. = Seelenkost) ist ursprünglich die Bezeichnung der traditionellen Küche von Afroamerikaner in US-Amerika mit Sitz in den Südstaaten. Sucht er uns nicht auch ab und an heim, dieser spezielle Heißhunger auf heiß und fettig und süß und sündig? Vor allem dann, wenn der normale Alltagswahnsinn garniert ist mit Pleiten, Pech und Pannen oder das Wetter auf uselig geschaltet hat? Dann gibt es nur eins, das hilft: Ab in die Küche und ein Leibgericht kochen. Was hier punktet, ist nicht der Kaloriengehalt, sondern der Zufriedenheitsfaktor - das Glück im Bauch! Soul Food-Rezepte werden liebevoll zuzubereiten und mit Genuss verspeist. Sie machen gute Laune und verjagen den Alltagsblues. Darum nennt man sie auch Seelenfutter. Mit Soul Food lässt sich der Herbstblues eben doch besser ertragen.
Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?
Martin Luther, 1483-1546

Die Soljanka

Ursprünglich ist die Soljanka eine russische, gehaltvolle aromatische Suppe mit Fleisch, Fisch oder Pilzen und scharfen Gewürzen. In alten russischen Kochbüchern findet sich eigentlich nur das Rezept für eine Fischsoljanka, vielleicht war das die ursprüngliche Suppe? Heute kann man Soljanka sowohl in einfachen Mensen der Studenten als auch in gehobenen Restaurants in Russland bestellen.
Was zum Schmunzeln?
Alle Kinder essen Soljanka,
nur nicht Jürgen, der muss würgen.

In Westdeutschland war diese Suppe weitestgehend unbekannt, in Ostdeutschland gehörte sie zum Alltagsspeisezettel. Erst durch den Fall der Mauer am 9. November 1989 schwappte diese Suppe zu uns hinüber. Ich mochte sie von Anfang an.
Bisschen Krach für die Ohren?
Girl All The Bad Guys Want
Bowling For Soup
Exotische Zutaten zu besorgen, war in der ehemaligen DDR so gut wie unmöglich. Mein Soljanka Rezept ist keine Restesuppe und auch nicht so schlicht wie die ehemalige DDR Soljanka, sondern mehr ein kräftiger und zugleich fruchtiger Eintopf.
Ich lebe von guter Suppe, nicht von schöner Sprache.
Jean-Baptiste Poquelin, alias Molière, 14. Januar 1622 - 1673

Das Rezept

Fruchtige Soljanka von Doc.Eva
Zutaten

  • 500 g Kassler
  • 600 g Kielbasa, geräucherte Brühwurst aus Schweine- und Rindfleisch aus Polen
  • 2 Stck Gemüsezwiebeln
  • 1 Gl Letscho
  • 1 l Fleischbrühe
  • 5 Stck Gewürzgurken, klein, in Scheibchen geschnitten
  • 3 Stck Nektarinen,in Kügelchen ausgestochen
  • 12 Stck Physalis
  • 12 Stck Minitomaten
  • Salz
  • Pfeffer, schwarz
  • 0,5 L saure Sahne oder Jogurt, 10%iger
  • Sellerie- oder Petersilienblättchen für die Dekoration
Zubereitung
  1. Das gewürfelte Kassler und die in Scheiben geschnittene Wurst in einem entsprechend großen Topf schön braun anbraten.
  2. Mit Fleischbrühe ablöschen.
  3. Die klein geschnittenen Zwiebeln, Gewürzgurken und Letscho hinzufügen und garen.
  4. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Die, mit einem Kugelausstecher (franz. = cuillère parisienne) ausgestochenen Nektarinenbällchen, die Minitomaten und die Physalis zum Schluss mit erwärmen.
Anrichten
  1. Die fertige Soljanka portionsweise in Suppentellern oder Suppentassen servieren.
  2. Soljanka mit einem Klecks saurer Sahne oder ähnlichem toppen.
  3. Mit Blättchen dekorieren.
  4. Suppenreste schmecken auch gut zu Nudeln.

Die Vorschau

Es treibt mich weiter in diese schöne Welt hinaus. Und damit es spannend bleibt gibt es dieses Mal keine Vorschau. Verraten kann ich nur: Der Sommer wird nochmal eingefangen! Auf das was da kommt bin ich selbst gespannt wie ein Flitzbogen ... Bleibt mir bitte treu. Bis bald also auf diesem Kanal: SO LONG ...