Wie wir in der Geschichte von den Apfelbauern gehört haben, müssen wir manchmal ein wenig Geduld haben. Dann ist es gut, wenn wir uns an die Worte Marilyn Monroes erinnern, die für sich erkannte: “Alles, was zu besitzen sich lohnt, lohnt auch, dass man darauf wartet.”
Das Warten auf den günstigen Augenblick oder die Beharrlichkeit auf unserem Weg zu einem bestimmten Ziel, ist eine Sache. Doch wie gehen wir mit den meist eher unerwünschten Pausen um, die es selbst bei einem ideal organisierten Zeitplan immer wieder gibt: im Wartezimmer beim Arzt, in der Schlange vor der Kasse, vor einer Behördentür, im Auto an der Ampel oder gar im Stau?
Hier ein paar Anregungen:
- Aufräumen!
Entrümple Deine Umgebung, auch wenn es nicht Deine eigene ist. Ordne die Zeitschriften im Wartezimmer. Stecke herumliegende Prospekte im Postamt zurück in die Ständer. Sieh Deinen Geldbeutel durch: Geldscheine ordnen, alte Zettel entfernen und vielleicht über die eine oder andere Fundsache staunen. Tue das vor allem, um Dich dabei besser zu fühlen. Aufräumen, selbst in kleinsten Ausmaßen, hat immer eine beruhigende Wirkung. Es gibt Dir das Gefühl, die Dinge unter Kontrolle zu haben. Du tust Dir also damit selber einen Gefallen und so manchem anderen auch.
- Lerne ein neues Wort!
Ein interessantes Spiel: Sieh Dich an Deinem Warteplatz um. Gibt es eine Reklametafel zu lesen? Liegen eine Illustrierte oder ein Prospekt herum? Irgend etwas findest Du immer! Suche dann in dem Fundstück, ob es irgendein neues Wort, eine neue Nachricht, einen Witz oder sonst irgend etwas gibt, das Du Dir merken und weitererzählen kannst.
- Strecke Dich!
Das geht auch, wenn Du Dich beobachtet fühlst und Du keine peinlichen Gymnastikbewegungen machen möchtest: Strecke Kopf, Hals und Wirbelsäule, als ob Du 10 cm größer werden möchtest als bisher. Strecke Arme und Finger, Beine und Zehen. Atme dabei tief und bewusst. Spüre, wie dabei Spannungen entweichen und das Blut freier fließt. Eine Übung, die bereits nach 2 Minuten eine enorme positive Wirkung hat.
- Trinke etwas!
Unser Körper braucht mehr Flüssigkeit, als wir ihm normalerweise zuführen. Scheue Dich nicht, notfalls etwas Leitungswasser zu trinken. Beantworte die freundliche Frage “Darf ich Dir/Ihnen etwas zu trinken bringen?” immer mit “Ja, bitte!”. Lasse Dir statt Kaffee lieber ein Mineralwasser bringen.
- Knüpfe soziale Kontakte!
Vermutlich sind Wartezeiten dafür geschaffen worden. Spreche einen der Menschen an, die mit Dir warten. Einen Anknüpfungspunkt dafür gibt es immer – das Warten. Aber bleibe nicht zu lange bei diesem Thema, denn ihr wollt euch ja nicht gemeinsam über die Pause ärgern, sondern sie nutzen. Gehe davon aus, dass es immer nützlich ist, von anderen Menschen etwas zu erfahren. Das geht sogar beim Warten im Auto: Nimm Augenkontakt mit anderen Autofahrern auf, ein Schulterzucken, ein Lächeln, und schon wird aus “dem I… in dem schwarzen Angeberauto” ein richtiger, normaler, liebenswerter Mensch.
- Veranstalte eine Brainstorming-Sitzung mit Dir selbst!
Nutze die Wartezeit, um Deine grauen Zellen zu trainieren. Immer nützlich ist die Frage “Was wäre, wenn …”. Damit entwickelst Du Deine Kreativität und die Fähigkeit, Dinge aus anderen Perspektiven zu sehen. Trau Dich, auch Ausgefallenes zu denken.
- Freue Dich über die Einfachheit des Augenblicks!
Durch Ausbildung und Beruf sind wir auf Effizienz zentriert. Warten erleben wir als ärgerlichen Verlust von Lebenszeit. Drehe diese Ansicht um 180 Grad herum: Leben ist das, was passiert, wenn unsere Pläne durchbrochen werden (frei nach John Lennon). Wenn Du zum Warten gezwungen bist, musst Du endlich einmal nichts leisten. Öffne Dich in dieser Zeit für neue Einsichten und Erlebnisse. Sage Dir während des Wartens: “Ja, ich lebe!”
Ich wünsche Dir eine schöne (Warte)Zeit. Und wenn Du heute auf der Autobahn stehst, dann sage einmal laut und voller Erstaunen: “Schau, schau, ein Stau!” Du bist sofort lockerer, das kann ich Dir versprechen.
Alles Liebe,
Dein Jürgen
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