Heute Frage ich: Marcel Feige, Eva Lirot und Karl-Heinz Witzko

Heute Frage ich: Marcel Feige, Eva Lirot und Karl-Heinz WitzkoJuchuuu, ich freu mich euch endlich wieder eine neue Runde vorstellen zu können wo ich die lieben Autoren mit meiner Fragerei nerve, doch es macht allen sichtlich Spass und dazu ist heute eine neuer Autor dabei, Marcel Feige. So, jetzt will ich euch aber nicht weiter auf die Folter spannen und los legen...
Wie oft wird die Rohfassung deines Manuskripts überarbeitet, bevor du sie dem Lektor übergibst?

Und so haben die 3 Autoren geantwort...
Heute Frage ich: Marcel Feige, Eva Lirot und Karl-Heinz WitzkoKarl-Heinz WitzkoEs gibt eigentlich keine Rohfassung, weil ich während des Schreibens darauf achte, die Formulierungen zu finden, die dann möglichst auch die endgültigen sein sollen. Ich kann nicht einen Text herunterschreiben und mich erst später um Stil und Ausdruck kümmern. Das funktioniert bei mir nicht und macht mich unzufrieden. Ich kann auch nicht, wenn ich an einer Stelle der Geschichte nicht weiterkomme, einfach zu einem späteren Kapitel übergehen und darauf vertrauen, dass mir in ein oder zwei Wochen eine Lösung für mein aktuelles Handlungs- oder Formulierungsproblem einfallen wird. Ich muss so etwas sofort lösen. Ein solches Vorgehen hat natürlich Nachteile, denn wenn es irgendwo hakt, dann hakt es gleich richtig.Trotz dieses Anspruchs nehme ich natürlich ständig Änderungen an meinen Texten vor. Zu Anfang sind bevorzugt Handlungselemente betroffen, die ich in zwei mageren Sätzen abgehandelt habe und die es verdienen, ein wenig ausführlicher beschrieben zu werden. Später geht es vor allem um die Sprache und Satzstellungen. Es gibt zwar Formulierungen, die ich als optimal erachte und nie wieder verändere, aber es gibt auch solche mit völlig gleichwertigen Alternativen. Dann gefällt mir vielleicht montags die eine ein wenig besser und donnerstags die andere, so dass ich am Donnerstag die Formulierung vom Montag wieder umändere und am Montag die vom Donnerstag. Der Weg zur Endfassung des Manuskripts ist also kein konvergenter Prozess, sondern hüpft an manchen Stellen zwischen den Wochentagen hin und her. Das hört übrigens nicht auf, wenn der Text veröffentlicht ist, denn selbst wenn ich mich auf Lesungen vorbereite, bin ich noch immer versucht, einzelne Sätze zu verändern, was allerdings nicht sehr sinnvoll ist. Irgendwann ist das Manuskript dann doch fertig. Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt jede einzelne Passage etwa ein halbes Dutzend Mal gelesen und für richtig befunden oder überarbeitet. Nun wird noch einmal der gesamte Text von Anfang bis Ende durchgesehen bevor er zum Lektorat geht. Dabei liegt mein Augenmerk besonders darauf, Wörter und Satzkonstruktionen aufzuspüren, die sich im Laufe des Gesamttextes etwas zu oft wiederholen, ohne dass dahinter eine ausdrückliche Absicht steckte. Vom Lektorat kommt der Text mit einer Fülle von Anmerkungen zu mir zurück. Die meisten davon betreffen eigentlich keine Textmängel, sondern geben Eindrücke wider, die die Lektorin beim Lesen hatte und damit zusammenhängende Veränderungsvorschläge. Nach gründlicher (und oft recht mühseliger) Prüfung berücksichtige ich einige davon und andere nicht. Es wird auch gar nicht erwartet, dass ich alles übernehme. Nun geht der Text in den Satz und ich erhalte danach einen Stapel Papier, der formal bereits der späteren, gedruckten Version mit Seitenumbrüchen etc. entspricht. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden immer nur Dateien ausgetauscht. Diesen Gesamttext arbeite ich zum dritten Mal aufmerksam durch, denn jetzt habe ich zum letzten Mal die Gelegenheit, noch etwas zu verändern! Tatsächlich könnte ich folgenlos so ungefähr zehn Prozent des Textes neu schreiben, aber da ich anderer Leute nicht gerne grundlos entwerte, beschränke ich mich auf einige wenige, unbedingt nötige Änderungswünsche.
Heute Frage ich: Marcel Feige, Eva Lirot und Karl-Heinz WitzkoEva Lirotkein Problem, das ist sehr schnell beantwortet:
"Gefühlte" 250 Male. Mindestens! ;-)
Heute Frage ich: Marcel Feige, Eva Lirot und Karl-Heinz WitzkoMarcel FeigeDie Frage lässt sich nicht ganz so leicht beantworten, was damit zusammenhängt, wie ich einen Thriller schreibe. Meine Romane bestehen nämlich in der Regel aus mehreren Handlungsebenen, die abwechselnd erzählt werden (und natürlich jeweils mit einem Cliffhanger enden :-). Ich schreibe diese Handlungsebenen immer nacheinander - also erst die komplette Handlung für Person 1, dann die komplette Handlung für Person 2, abschließend für Person 3 und so weiter. Erst wenn die Handlungsstränge aller meiner Figuren komplett geschrieben sind, mische ich die ausformulierten Kapitel nach meinem Konzept, das ich im Vorfeld detailliert ausgearbeitet habe. Dann ist der Roman in der Regel so gut wie fertig, weil ich beim Schreiben der Handlungsebenen schon sehr viel an Sprache und Stil feile. Es müssen dann meist nur noch kleinere Fehler korrigiert werden, bevor ich das Manuskript an meine Lektorin übergebe. Eine richtige Rohfassung eines Manuskripts gibt es bei mir also gar nicht.

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