Dieses mal hat meine Frage mit dem Thema Film zu tun. Wir haben ja sicher schon verfilmte Bücher gesehen, sei das jetzt Die Nebel von Avalaon oder So lange du da bist oder auch Das Lächeln der Sterne... Und nicht immer oder selten, ist es eine gelungene Verfilmung. Daher frage ich die Autoren folgendes...
Hast du Angst vor einer allfälligen Verfilmung eins deiner Bücher? Wenn ja, warum? Oder im Gegenteil? Welches Buch würdest du gerne verfilmt sehen?
Dennoch, eine Verfilmung meiner historischen Romanreihe wäre sicherlich interessant. Zumal ich natürlich aus diesem Blickwinkel heraus auch schreibe. Ich versuche, wie einer meiner Rezensenten einmal bemerkt hat, das Geschehen in der Geschichte wie mit einer Kamera zu zeigen. Wie einer Kamerafahrt, die dem Betrachter nur ein selektives Bild präsentiert, versuche ich meinen Leser in genau die Stimmung oder in der Szene zu fesseln, die ich mir gerade wünsche und wie ich sie auch in meinem Kopf sehe. Ob mir das immer gelingt mag dahin gestellt sein … doch das Risiko, im Falle einer Verfilmung genau das Gegenteil zu bewirken, ist sehr groß. Faszinierend wären aber die zusätzlichen Elemente, die für Stimmung sorgen können, allen voran die Musik und Effekte …
Wie man sieht, könnte ich einer Verfilmung nur zustimmen, wenn ich ein großes Wort mitzureden hätte. Und genau da beginnt die Schwierigkeit, denn oft hat das Drehbuch und der daraus entstehende Film nicht immer mit der Romanvorlage noch etwas zu tun. Wahrscheinlich einer der Gründe, weshalb im Vor- oder Abspann oft nur „Nach Idee von …“ oder „Nach einem Roman von …“ zu lese ist. Um so ehrgeiziger wäre ich bei einem solchen Projekt, sollte ich jemals die Chance dazu erhalten. Es war schon immer ein Traum von mir, einmal einem Film machen zu dürfen. Vielleicht wird er ja eines Tages wahr …
Allerdings liegen die Rechte für Verfilmungen zumeist bei den Verlagen, so dass die wenigsten Autoren Einfluss nehmen können und dürfen.
Freuen würde ich mich schon über eine Verfilmung, wenn sie sich in den wichtigen Teilen an den Storyverlauf des zugrunde liegenden Buches halten würde.
Also, ich habe eine Geschichte geschrieben, die wohl nicht veröffentlicht wird. Es ist eine Vampirgeschichte. Allerdings keine herkömmliche Vampirgeschichte [hoffe ich jedenfalls ;-) ].
Es geht um den Vampir Inthelo, der der Erste seiner Art ist und von Gott zur Strafe als Vampir erschaffen wurde. Um Gott dafür zu strafen, verwandelt er über die Jahrtausende unzählige Menschen in Wesen seiner Art. Doch er stumpft über seiner Angst und Trauer ab und versucht immer wieder sich zu umzubringen, was ihm aufgrund von Feigheit nie gelingt.
Und dann trifft er auf Tabris. Einen zwölfjährigen Straßenjungen, der dicke Narben an den Handgelenken trägt und stumm ist. Entgegen seiner Natur entwickelt Inthelo Gefühle für Tabris, die er nicht deuten kann. Sie müssen vor dem Mob der "jungen" Vampire fliehen, die Inthelo für das, was er ihnen angetan hat, quälen und töten wollen. Dabei kommen sie durch uralte Ländereien und Inthelo trifft wieder auf seinen Geburtsort und seinen ersten Freund und gleichzeitigen Feind.
Die Geschichte endet mit dem Tod von Tabris und dem Auswandern von Inthelo übers Meer in die neue Welt.
Im Grunde ist sie soweit offen, dass ein zweiter Teil geschrieben werden könnte.
Diese Geschichte als Film zu sehen, könnte ich mir sehr gut vorstellen. Es würde ein sehr dunkler, melancholischer und trauriger Film werden.
Natürlich ist die Verfilmung eines Buches ein zweischneidiges Schwert, denn eine schlechte Verfilmung kann eine Geschichte auf immer ruinieren. Andererseits kann natürlich eine gute Verfilmung einem Buch mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Letztendlich hängt es wohl von verschiedenen Faktoren wie z. B. die Mitspracherechte, die Erfahrung des Regisseurs, die Höhe des Produktionsbudgets usw. ab.
Meiner Meinung nach liegt die eigentliche Schwierigkeit darin, sein „Werk“ jemanden anderen anvertrauen zu müssen. Da ich jedoch viele gute Erfahrungen in punkto Teamarbeit gemacht habe, sowohl im Beruf als auch als Schriftsteller, sind Kompromisse keine Besonderheit sondern nur normal. Zudem habe ich bei all diesen Fragen einen guten Ratgeber, meine Literaturagentur „Scriptzz“.
Falls es also jemals soweit kommen sollte (mit einem sehr dominanten „falls“), dann wäre ich auf jeden Fall dabei – und zwar bei jedem meiner Bücher.
Danke an euch Drei, es hat wieder riesen Spass gemacht eure Gedanken und Meinung zu der Frage zu lesen. Ich freu mich auf das nächste Mal.