Wann hast du mit dem schreiben angefangen? Was war die Motivation dahinter?
Mit dem Schreiben hab ich Ende derPubertät angefangen. Ich habe früher recht viel Musik gemacht,Songs geschrieben. Dazu verfasste ich auch die Texte. Irgendwanntauchten dann im Freundeskreis die Mädchen auf und die Texteerhielten eine wesentlich emotionalere Richtung. Je mehr Mädelsauftauchten, desto mehr wurde geschrieben. Auch alsLiebesgedicht-Ghostwriter für die Kumpels. Da hat meine Geschichteum das Schreiben ihren Anfang…
Das Interesse blieb, mal mehr mal weniger, und irgendwann flossen die ersten eigenen Zeilen dann wie bei so vielen in mein Tagebuch. Rückblickend waren diese Notizen jedoch eher als Darstellung verfasst, als dass sie wirklich etwas Inneres von mir zum Ausdruck brachten – das kam erst später.
Mit 19 versuchte ich mich zum ersten Mal an einer Geschichte, die aber nie über die ersten zehn Seiten hinauswuchs. Die Idee des Schreibens stand immer noch zu sehr im Vordergrund, anstelle tatsächlich einfach zu Schreiben. Heute vergleiche ich es mit der Erkenntnis über das Tun und das daran denken etwas zu Tun. Man kann alles - ganz egal was - einfach tun. Solange wie man immer nur daran denkt es zu tun, also in die Zukunft projiziert, tut man es eben nicht oder noch nicht. Ganz ähnlich dem Suchen und Finden, denn solange wie man sucht, kann man schwerlich finden, denn dazu müsste man ja aufhören zu suchen.
Letztendlich war die Motivation für die Anfänge meines Schreibens eindeutig der Versuch einem Ideal zu entsprechen, meinem Ideal, das sich wie bei allen Menschen aus der eigenen Persönlichkeitsstruktur ergibt.
Ich gehe heute davon aus, dass die menschliche Triebfeder für jegliche Aktivität und jegliches Handeln einer Suche nach der Antwort auf eine Frage entspringt , die, auch wenn ich sie nicht zu jedem Zeitpunkt eindeutig und bewusst formulieren kann, am Ende doch nur zu mir selbst führt, und zu meiner ganz persönlichen Antwort. So sehe ich mein heutiges Schreiben, als eine von vielen Ausdrucksformen, nur als eine Möglichkeit mich auf eine bestimmte Art und Weise mit mir selbst zu beschäftigen und mir ein Stück weit näher zu kommen.
Insgesamt ist dieser Weg den man durch das Schreiben zurücklegt natürlich nicht platt, sondern zusätzlich mit vielen anderen Aspekten verbunden - etwas zu schaffen, etwas zu hinterlassen, etwas zu verdienen, etwas zu erreichen, so wie vieles mehr und letztlich auch um Bestätigung zu erfahren.
Meine frühere Motivation zu Schreiben war der bewusste Versuch einem Ideal meiner Selbst zu entsprechen, während die unbewusste Motivation eigentlich nach der Erkenntnis über diesen Zusammenhang strebte und mich dadurch ein Stück weiter zu mir selbst brachte.
Wie ihr seht, es ist so unterschiedlich wie die Autoren zum schreiben gekommen sind, also, es gibt keinen guten oder besseren Grund es zu versuchen, ihr habt Lust es mal aus zu probieren, dann macht einfach. Ich denke vor allem soll es einfach Spass machen. Und wer weiss, vielleicht schafft es einer von euch ja doch mal ein Buch raus zu bringen ;)
Ich bedanke mir bei den drei Autoren für ihre Antwort, es freut mich das immer alle so bereitwillig sind mir die Fragen die ich ihnen stelle mit so viel Elan zu beantworten.
Liebe GrüsseAlexandra