Ob Hausstauballergie, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Pollenallergie (Heuschupfen): Nicht wenige Menschen in Deutschland erleben irgendwann einmal eine allergische Reaktion. Wie die aktuelle Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) des Robert Koch-Instituts ergab, sind ca. 24 Prozent der Männer und ca. 36 Prozent der Frauen mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen. Eine der häufigsten Allergien ist übrigens der Heuschupfen von dem ungefähr jede sechste erwachsene Frau und jeder achte erwachsene Mann bereits betroffen war.
Bei einer Allergie kommt es zu einer übermäßigen Antwort des Immunsystems: Der eigene Körper will Fremdstoffe – beispielsweise Pollen- bekämpfen und bildet Antikörper. Hierbei handelt es sich jedoch um eine unangemessene überstürzte Reaktion, daher die Bezeichnung Überempfindlichkeit.
Inwieweit eine allergische Erkrankung vererbt werden kann, ist u.a. davon abhängig, ob und in welchem Maße die Eltern betroffen sind. Haben die Mutter sowie der Vater des Kindes keine Allergien, beträgt das Risiko für eine allergische Erkrankung des Kindes ca. zwei Prozent. Weisen beide Eltern dieselbe Allergie auf, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Allergie beim Kind auf ca. zehn Prozent.
Die Zeit des Pollenflugs hat wieder begonnen: Für allergiekranke Schwangere geht der Frühling mit Niesattacken, juckenden Augen und einer laufenden Nase einher. Insbesondere zwischen Mitte Februar und Mitte September kommt es zu einer erhöhten Belastung durch Pollen: Ab Anfang März durch Hasel und Erle, im April kommen Pappel-, Weide-, Esche-, Hainbuche- und Birkenpollen hinzu.
Doch was können Sie in der Schwangerschaft tun, um Abhilfe zu schaffen? Hierzu gibt es eine klare Empfehlung: Bei erhöhter Pollenbelastung sollen Sie im Allgemeinen versuchen, den Kontakt mit Pollen soweit möglich zu vermeiden. Dies bedeutet konkret: Beim Autofahren die Fenster geschlossen halten und keine langen Spaziergänge unternehmen sowie nicht mit offenem Fenster schlafen. Dies gilt selbstverständlich für alle Allergiker, nicht nur für Schwangere! Möchten Sie jedoch nicht auf Aufenthalte im Freien oder beim Schlafen auf frische Luft verzichten, gibt es auch Tricks, die Ihnen helfen können: Einfach vor dem Schlafengehen die Haare waschen – so werden die dort klebenden Pollen herausgespült. Auch empfiehlt es sich, ein Pollenschutzgitter an Ihrem Schlafzimmerfenster anzubringen.
Pollenflugvorhersagen können Ihnen helfen, Tage mit einer starken Belastung der Luft durch Pollen zu erkennen und somit Ihren Alltag und Ihre Freizeitgestaltung anzupassen. Hierfür können Sie verschiedene kostenlose Informationssysteme im Internet (beispielsweise http://www.heuschnupfen.org/pollenflugvorhersage.html) nutzen.
Schwangere, die unter Heuschnupfen leiden, können Nasensprays mit Kochsalzlösung zum Befeuchten der Nasenschleimhäute bedenkenlos anwenden. Auch der Anwendung von freiverkäuflichen Allergiemedikamente steht grundsätzlich nichts im Wege. Sollten Sie jedoch daran Zweifel haben, ob ein Medikament auch in der Schwangerschaft angewendet werden kann, erkundigen Sie sich bei Ihrem Apotheker oder Ihrer behandelnden Ärztin / Ihrem behandelnden Arzt.