Zugegebenermaßen ein sehr spätes Willkommen für den kleinen Charmebolzen, aber die traurigen Ereignisse in den letzten Monaten raubten viel Zeit und Kraft. Umso wichtiger ist es jetzt endlich noch einmal einen erfreulichen Blogeintrag zu verfassen. Aber von vorne…
An dem Freitagabend, an dem ich Leo gehen ließ schrieb ich noch mit Petra, schließlich hatte sie sich in den vergangenen Monaten aufopferungsvoll um ihn (und auch um mich) gekümmert und litt mit mir. Natürlich kam an diesem Abend auch bereits die Sorge um Leonie, die nun plötzlich alleine war und Petra meinte, sie würden in den nächsten Tagen einige Not“felle“ aufnehmen, vielleicht wäre da ja was Passendes bei. Nein, nein und nochmals nein, das ging mir einfach zu schnell!… Später am Abend schickte sie dann noch ein Bild von einem „Halbwidder“ der mich in Fellfarbe und –zeichnung etwas an unseren Teddy erinnerte.
Er stammt wohl – wie alle anderen auch – von einem Züchter oder besser gesagt Vermehrer, der (hoffentlich wirklich!) aufhören wollte und die Vermutung war, dass er auf einem Auge blind sei, was für mich absolut kein Problem war. Ich war hin- und hergerissen, zum einen die Trauer über den Verlust von Leo, zum anderen die Sorge um Leonie, die sehr an Leo gehangen hatte. Vielleicht war es Fügung, dass das alles noch am selben Abend passierte?
Petra sagte, die Jungs müssten ja sowieso alle noch kastriert werden, wodurch ich automatisch Bedenkzeit bekam. Irgendwie passte das und langsam bekam ich das Gefühl, dass Leo hier seine Pfoten mit im Spiel hatte!
Sonntags kamen dann keine so guten Nachrichten… Petra berichtete, dass Alf (so hieß er bereits und er hat diesen Namen auch behalten) plötzlich die Beine hinter sich herzog, sie tippte auf EC (Encephalitozoon Cuniculi) und sollte Recht behalten. Außerdem sah es zu diesem Zeitpunkt so aus, als ob das Auge entfernt werden müsse. Scheinbar würde sich meine Bedenkzeit in die Länge ziehen, was für mich kein Problem war, aber ich musste auf Leonie achten. Sollte die Trauer zu schlimm werden konnte ich nicht warten aber Gott sei Dank hielt sie alles in allem doch recht tapfer durch, auch wenn sie in der Zeit doch wesentlich ruhiger war und häufig schlecht fraß…
Ich verkürze das Ganze jetzt hier: Am 26.03. kam Alf in der Eifel bei Petra und Ellen an und wurde aufgrund dem Verdacht auf EC sofort diesbezüglich anbehandelt.
Am 28.03. wurde Alf dem Tierarzt vorgestellt mit dem Ergebnis, dass das Auge zu 99% raus müsse, es wurde aber trotzdem noch der konservative Versuch gestartet, das Auge mit Salbe und Tropfen stabil zu bekommen. Am 25.04. wurde er kastriert und es kam die gute Nachricht, dass das Auge momentan soweit stabil sei, dass es nicht entfernt werden muss. Am 29.04. war dann der große Tag und Alf zog bei uns ein…
Alf hatte das Glück höchstpersönlich von Petra und Ellen zu uns gebracht zu werden und er kam im wahrsten Sinne des Wortes sofort an! Er rockte sofort das Erdgeschoss und verfolgte Armani, der doch sehr verwundert über dieses mutige und aufgeschlossene Kerlchen war 😉
Zwischen Leonie und ihm herrschte Frieden und so zogen die Beiden in ihr Gehege. Bereits in der ersten Nacht hockten sie zusammen und sind seitdem unzertrennlich.
Mittlerweile bin ich mir ganz sicher, dass Leo uns einen würdigen Nachfolger geschickt hat! Alf ist so ein liebenswerter kleiner Bursche der sein neues Leben in vollen Zügen genießt.
Seine EC haben wir im Griff, er hatte keinen weiteren Schub und sein Auge steht unter Beobachtung beim unserem Augenspezialisten Jan Wieser und ist weiterhin stabil.
Alf, ich wünsche dir ein langes und glückliches Leben bei uns! ♥
Mein Dank gilt an dieser Stelle Ralf – der Alf in die Eifel gebracht hat – und Petra und Ellen für die liebevolle Pflege von Alf bis zum Umzug zu uns. Ihr alle seid einfach klasse!