Herzhafte Cupcakes: Tomate mit Basilikum-Topping & Karotte mit Ziegenfrischkäse-Topping

Von Stilettosandsprouts

|| Warum Mädels in die Hände klatschen & warum es auf die Größe des Couchtischs ankommt ||

Ich habe ein ♡ für Cupcakes! Ich meine, welches Meeedchen hat das nicht? Cupcakes sind so hübsch anzusehen. Sie sind klein, weshalb man als schlankheitsbewusste (*räusper) Dame (*doppelräusper) ja schon per se Fan sein muss. Denn so ein kleiner Kuchen ist doch halb so wild. Da kann Frau sich ja ohne Reue 3 bis 4 von den kleinen Dingerchen reinziehen, was ja viel besser ist als so ein ganzer Kuchen, ich bitte euch!

Außerdem haben Cupcakes dieses fluffy Topping oben drauf, was Frau zum Indiehändeklatschen bringt. Ein Phänomen für sich übrigens: Wenn Frauen sich freuen, klatschen sie wie kleine Kinder verzückt in die Hände. „Oh Schuhe!“ *klatschklatsch! „Oh der neue Nagellack von Essie!“ *klatschklatschklatsch! Und um mal nicht zu sehr bei den üblichen Klischees zu bleiben, auch das hier gibts, bei mir zumindest: „Oh, ein Steak! Noch fast blutig!“ *klatschklatsch!

Und so ein Cupcake mit weißem Häubchen löst definitiv ein *Klatschklatsch aus. Bei mir war es so, als ich mein neues Lieblingskochbuch durchblätterte. „Das große Buch der Kleinigkeiten“ ist rund 479 Seiten stark und wartet mit den köstlichsten Startern auf. Kleinigkeiten sind aus verständlichen Gründen (s.o.) genau mein Ding. Man kann ordentlich zulangen, ganz ohne schlechtes Gewissen, denn es handelt sich ja um KLEINigkeiten. Was kann daran schlecht oder zu viel sein? Nichts. Sonst würde es ja anders heißen… versteht sich doch von selbst, denkt doch mal nahaaach… So und ähnlich fundiert kann man sich Kalorienzufuhr in Form von Kleinigkeiten jedenfalls an jedem Flying Buffet schönreden. Gewusst wie, sage ich da nur.

Kommen wir zurück zum neuen Lieblingsbuch. Das bekam ich zu Weihnachten von meinem besten Freund geschenkt. Ein Spitzen-Geschenk zum Indiehändeklatschen. Denn Fingerfood ist seit jeher eines meiner liebsten Food-Themen. Liegt nahe, da sich jede Woche immer donnerstags alles um Fingerfood dreht. Nämlich immer dann, wenn wir Mädels uns zu unserem Serienabend treffen. Da wird vorher reichlich in der Gruppe diskutiert, wer was mitbringt. Und die Madame Foodbloggerin steht natürlich unter besonderem Druck. Die muss abliefern!

Was früher mal ganz klassisch und oldschool mit Chips und Käsewürfeln anfing, hat sich über die Jahre zu einer echten wöchentlichen Fingerfood-Sause entwickelt – immer getrieben von der Panik, wir könnten nicht satt werden! Das muss man sich dann ungefähr so vorstellen im Whatsapp-Gruppenchat:

Seriendame 1: Wer macht was?
Seriendame 2: Ich mach Guacamole und bring Taccos mit.
Seriendamen 1 und 3: Doppel-Indiehändeklatsch-Smiley
Seriendame 1: Ich mach Schnecken. (Anmerkung der Redaktion: die aus Blätterteig)
Seriendame 3: Ich mach was zum Dessert!
Seriendamen 1 und 2: Verliebtguckt-Smiley und Indiehändeklatsch-Smiley
Seriendame 4: Ich schaff es heute nicht, was zu machen.
Seriendame 2: Ängstlichguckt-Smiley
Seriendame 2: Dann mach ich noch nen Flammkuchen.
Seriendamen 1, 3 und 4: dreifacher Indiehändeklatsch-Smiley
Seriendame 4: Dafür bring ich Prickelwasser mit.
Seriendamen 1, 2 und 3: Sektkorkenknall-Smiley und Zweimädelsmithasenohrentanz-Smiley
Seriendame 1: Darf die XY heute mitkommen? Sie hat gefragt…
Seriendame 5: Dann muss sie auch was zu Essen machen!
Seriendamen 1 und 5: Tränenlachsmiley
Seriendame 5: Ich mach was Gesundes! Low Carb Gemüsesticks!
Seriendame 2: Ängstlichguckt-Smiley
Seriendame 1: Mit Dip?
Seriendame 5: Ja klar, mit Frischkäsedip. Und ich bring Chips mit.
Seriendame 1: Dann mach ich noch Spaghetti-Muffins.
Seriendamen 2, 3, 4 und 5: vierfacher Indiehändeklatsch-Smiley
Seriendame 2: Ich hab auch noch Mini-Frühlingsrollen da! Falls wir nicht satt werden!

Ihr seht, so ein Seriendamen-Abend will gut geplant sein. Und wenn man Grund zum Indiehändeklatschen haben will, dann muss eben reichlich aufgetischt werden. Da geht übrigens ohne Beistelltische gar nichts. Das kann man sich ja vorstellen. Bei uns Damen wird der Ort der wöchentlichen Zusammenkunft nicht wie bei Männern und dem Bundesligagucken nach Bildschirmdiagonale gewählt sondern nach Couchtischdiagonale.

Ich nutze jedenfalls unsere wöchentlichen Serienabende sehr gerne mal, um den Mädels ein neues Rezept vorzustellen. Wenn es sich um Fingerfood, also Kleinigkeiten (PRUST!!) handelt, um so besser. Und so wurden die entzückenden herzhaften Cupcakes, die ich in meinem neuen Lieblingskochbuch entdeckte, umgehend für die Mädels gebacken und mit zum Serienabend gebracht. Bei den Damen handelt es sich ja auch um Testesserinnen mit viel Erfahrung (der musste einfach sein! HAHAHA). Wir sind in unserem Urteil über die aufgetischten Leckereien genauso gnadenlos wie gegenüber Modelmama Heidi und ihren Schützlingen, die wir von unserer Ehrenjurorencouch aus beobachten, wie sie sich die Zahnstocherbeine brechen bei den ersten Laufversuchen – während wir uns KLEINigkeiten vom Wohnzimmertisch und den zwei Beistelltischen aus in den Mund schieben.

Da heißt es dann „Guck mal, guck mal, was es an Heidis Arm macht, daaaa! In der Armbeuge, guck mal die Falten!!“ Die ganze Meute lacht gehässig und die Krümel fliegen dabei über unsere Nichtmodelgrößen-Hosen und bleiben in den Sofaritzen liegen. Immerhin haben wir (NOCH) keine Armbeugenfalten! Pah! Ein guter Grund, gleich zur nächsten Kleinigkeit zu greifen. Weiter gehts!

Und während die gemeinen Kommentare kein Ende nehmen, werden die Kleinigkeiten auf dem Beistelltisch immer weniger. Ein gutes Zeichen! Es schmeckt. So war es auch mit den herzhaften Cupcakes. Die wurden auch ausgiebig gelobt. So wie man anerkennend sagen kann: „Die eine da, die da mit den Haaren… die hat tolle Augen!“ (zustimmendes Gemurmel vom Sofa, mehr geht nicht, weil Mund voll), heißt es ebenso von der Kritikerschar: „Köstlich diese Cupcakes! So fluffig!“ Oder auch: “ Ich mag die mit Ziegenfrischkäse lieber. Die überraschen so!“ Oder: „Nein, die mit den getrockneten Tomaten sind mehr meins. So italienisch!“

Ihr seht, ob wir nun über Heidis Häschen oder über Gebäck fachsimpeln – zu beidem haben wir eine ehrliche Meinung, ganz ungeschönt. Und was wirklich gut ist, bekommt am Ende auch ein Foto Lob.

Die Cupcakes haben die Jury überzeugt. Die einen waren für Team Ziegenkäse-Topping, die anderen fürs Team Tomate. Es ging kein klarer Sieger hervor. Mein Favorit war Team Ziegenkäse. Aber nur einer kann am Ende Germany’s Next …. Pardon! Jetzt ging es mit mir durch. Noch mal neu: Wählt doch einfach euren eigenen Favorit und probiert beide Variationen aus. Sie passen wunderbar zusammen. Und beim Gruppen-Shoot haben sie auch alles gegeben und sahen wunderschön zusammen aus.

So, jetzt ist es aber gut mit den ewigen Anspielungen auf die immer gleiche Modelsendung. Langweilig! Deshalb kommt hier nun endlich das Rezept:

Zutaten für 12 herzhafte Cupcakes

140 g Mehl
2 Päckchen Backpulver
Salz
200 g Joghurt
2 Eier
12er Muffinblech
Papierbackförmchen
Spritzbeutel (kein Muss, geht auch mit einem Löffel)

Karotten-Cupcakes mit Ziegenfrischkäse-Topping
2 Karotten
150 g Ziegenfrischkäse
100 g Frischkäse
1 EL Honig

Tomaten-Cupcakes mit Basilikum-Topping
150 g getrocknete Tomaten (aus dem Glas, in Streifen geschnitten)
150 g Frischkäse
50 g Butter
frisches Basilikum

Zubereitung

  • Den Ofen auf 180° C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Für die Karotten-Cupcakes mit Ziegenfrischkäse-Topping 120 g Mehl, eine gute Prise Salz und ein Päckchen Mehl in eine Schüssel sieben. 100 g Joghurt dazugeben und ein Ei. Alles nicht zu gründlich miteinander mit einem Schneebesen vermengen.
  • Die Karotten waschen, schälen und raspeln, zum Teig geben und unterheben.
  • Das Muffinblech mit Papierbackförmchen auskleiden und den Teig in 6 der Förmchen geben.
  • Für die Tomaten-Cupcakes mit Basilikum-Topping ebenfalls 120 g Mehl, eine gute Prise Salz und ein Päckchen Mehl in eine Schüssel sieben. 100 g Joghurt dazugeben und ein Ei. Alles nicht zu gründlich miteinander mit einem Schneebesen vermengen.
  • 120 g der Tomatenstreifen unter den Grundteig heben, den Rest beiseite stellen.
  • Den Teig in die restlichen 6 Förmchen füllen und das Blech für 20 Minuten in den Ofen schieben.
  • In der Zwischenzeit für das Ziegenfrischkäse-Topping Ziegenfrischkäse mit Frischkäse und dem Honig in einer Schüssel mit einem Löffel glattrühren.
  • Für das Basilikum-Topping die Butter und den Frischkäse 5 Minuten lang mit dem Handrührgerät in einer Schüssel cremigschlagen.
  • Zwei Handvoll Basilikum feinhacken und mit einem Löffel unterheben. Die restlichen Tomatenstreifen ebenfalls unterheben.
  • Die fertigen Cupcakes aus dem Ofen holen und auf einem Gitter ca. 20 Minuten abkühlen lassen. Dann die Toppings mit einem Spritzbeutel oder einem Löffel auftragen. Sofort servieren.

Ein großer Dank geht natürlich an den besten Freund der Welt. Ohne ihn hättet ihr jetzt keinen Hunger. Und ich hätte 180 What-to-cook-next-Rezepte weniger auf meiner Liste. Das wär ja blöd. Also danke nach Kölle für Ideen und Kalorien, wobei, nääää, ach wat, is ja nur ne Kleinigkeit!

Ihr Lieben, lasst es euch gut gehen, bis zum nächsten Mal! Alles Liebe ♥ Eure Cupcake-Mama (ohne Falten in der Armbeuge, ha!)