Diese Hitze! Leute, dieser Sommer ist einfach genial! Jeden Tag renne ich in der Früh als Erstes in meinen Gemüsegarten und sehe nach, wie wieder alles gewachsen ist uns was ich heute ernten werde....und kochen. Ich freu mich wie ein kleines Kind über mein Gemüse, ich bin heuer sogar schon gefragt worden, ob ich da irgendwie mit chemischem Dünger nachhelfe...also wirklich!!! Aber na gut, mein Fenchel hatte die Größe eines Din A4 Blattes - keine Übertreibung - da dürfen schon mal Zweifel aufkommen.
Heutige Ernte: ein kindskopfgroßer Karfiol, die ersten Tomaten und ein paar Erbsen.
Also komponiere ich daraus ein Gemüsesugo. Und was gehört da dazu? Ja natürlich - Pasta! Und die ist heute selbstgemacht: lecker gefüllte Ravioli in Herzform!
Ja, die machen Arbeit. Und ja, es ist kein Blitzrezept. Und nochmal ja, sie sind es Wert!
Mein Rezept hat bei uns 4 Mäuler sattgemacht, es ist NICHTS übriggeblieben, auch kein Sugo (das war übrigens toll, geht auch als eigenständiges Gemüsegericht.)
Verknete alle Zutaten, bis sie einen Klumpen bilden, (diesen Vorgang erledigt bei mir der Food Processor), dann knete so lange, bis ein schön glatter Ball entstanden ist. Das kann ca. 15 Minuten dauern.
Der Teig ist zu Beginn bröselig und man glaubt man müsste noch ein Ei zugeben, aber durch das Kneten verbindet sich alles. Ist der Teig sehr trocken, reicht es schon , wenn Du Dir ein-zweimal die Hände nassmachst während des Knetens. Sodann kommt der Ball in ein Plastiksackerl und darf sich entspannen....mindestens 60 Minuten!
Währenddessen zaubern wir die Fülle für die Nudeln sowie das "Sugo". Für die Fülle bekommst Du von mir zwei Vorschläge. Hier der Erste:
FÜLLE FÜR RAVIOLI:
Ich sehe solche Gerichte als tolle Möglichkeit, Reste zu verwerten, und habe so für meine Fülle Reste vom Grillen am Vortag verwendet. Das waren in diesem Fall:
2 große gegrillte Bauernbratwürste (von meiner Maria!)
3 abgelöste Stücke Schweinsripperln (jedes ca. 15 cm lang)
Das alles habe ich in Stücke geteilt und in meinen Food Processor geworfen, Blitzhacker und Moulinette sind auch toll, , dazu kam eine Handvoll frische Thymian - und Majoranblättchen und etwas Olivenöl....auch eine gegarte übrige Kartoffel passt hier gut hinein! Du solltest nun etwa 500 Gramm Masse haben, decke sie nun mit Folie ab.
Und wenn Du nicht gegrillt hast, nun, auch kein Problem.
Vorschlag 2: Kaufe:
4 rohe Bratwürste (sie dürfen noch nicht gebrüht sein), die bekommst Du zur Grillzeit beim Fleischhauer oder eingeschweisst im Moment auch bei Hofer!
Drücke die Fülle der Würste aus der Haut in eine Schüssel, gib wieder frische Kräuter dazu - fertig ist die beste Nudelfülle!
GEMÜSE-SUGO:
Für unser Gemüse-Sugo brauchst Du:
Gib soviel Olivenöl in eine Kasserole, dass der Boden bedeckt ist, erhitze es und gib die Zwiebelwürfel hinein. Röste diese nun etwa 10 Minuten gut durch, dann kommt der Knoblauch dazu, dies lass nun auf kleiner Flamme weiterrösten und Farbe nehmen. Währenddessen schneide die gehäuteten Tomaten in kleine Würfel, gib sie zur Zwiebel in die Kasserole und dünste das Gemüse - immer auf kleiner Flamme - ca. eine Stunde zugedeckt weiter. Die Tomaten zerkochen sich dabei und entwickeln diesen herrlichen Sugogeschmack.
Füge nun Karfiolröschen, Erbsen, Tomatenmark und Gewürze hinzu, dünste nochmal etwa 15 Minuten weiter, bzw. bis der Karfiol weich ist, schmecke ab und schalte den Herd aus.
Während wir nun die Nudeltaschen formen, kann das Sugo durchziehen!
Rolle den Nudelteig mit der Nudelmaschine oder dem Nudelwalker ( Sport ist gesund!) dünn aus. Zum Herstellen von Nudeltascherln gibt es eigene Förmchen, die wirklich sehr praktisch sind und toll funktionieren. Man sticht mit ihnen den Teig aus, legt ihn in die Form, gibt die Fülle hinein, bestreicht den Teigrand mit Wasser und klappt die Form zusammen.
Gibts z.B. bei Amazon: GEFU Ravioliformen
oder bei nudelnest.de: Pastamaker-Set
Meine Herzform habe ich bei Pfeiffer Gastrobedarf gekauft, habe ich aber auch auf ebay entdeckt.
(ein kreisförmiger Keksausstecher mit etwa 6 - 8 cm dm geht natürlich auch...das schöne Muster am Rand bekommst Du dann mit einer Gabel hin!)
Mit der Rückseite der Formen sticht man den Teig aus. Nun legt man ein Teigherz in die Form, gibt etwas Fülle in die Mitte (der Teig muss dabei vorsichtig etwas gedehnt werden..), dann pinselt man den Teigrand gut mit Wasser ein, drückt das zweite Herz drauf und klappt die Form zusammen, fest zusammendrücken, aufklappen und das Tascherl aus der Form heben.
So, die nächste Stunde bist Du nun beschäftigt. Nicht alle Gerichte sind in 30 Minuten gekocht, aber das lohnt sich wirklich! Hat auch was meditatives...und nebenbei kann man ja ein bißchen Fülle naschen...die fehlt dann am Schluß!
Solltest Du nun gerade dabei sein, mein Rezept nachzukochen: verfluche mich nicht nach dem 15. Tascherl....warte bis Du sie gekostet hast! Und wieviel Lob Du dafür bekommst...und zufriedene Gesichter!
So, Endspurt! Schnell im 5-Liter-Topf Wasser mit 2 EL Salz aufkochen, Tascherln einlegen und ca. 6 Minuten kochen, dazwischen Sugo wieder erwärmen. In einem kleinen Topf 30 Gramm Butter schmelzen, mit 1 TL Paprikapulver und etwas Salz mischen. Die fertigen Tascherln mit einer Nockerlkelle aus dem Wasser auf den Teller heben, mit etwas Paprikabutter übergießen und mit einem großen Schöpfer Sugo daneben anrichten. Und natürlich ordentlich frischen Parmesan darüberreiben!!
Dankbar genießen...Dankbar für die Zeit, die Mühe und das Ergebnis!