Herzenswege gehen – was bedeutet das eigentlich?

Der Herzensweg: Den Pfad Deines Herzens gehen

Immer wieder rede und schreibe ich davon, dass ich den Menschen helfe, ihren Herzensweg zu gehen. Das es so wichtig ist, auf sein Herz zu hören und so wichtig ist, den Weg des Herzens zu beschreiten.

Aber ich habe nie wirklich erklärt, was das ist und wie das geht.

Ein Rad im Getriebe der Gesellschaft

In unserer derzeitigen Gesellschaft verlernen wir, auf unser Herz zu hören. Wir haben verlernt, uns zu spüren und nach Innen zu hören.

Wir richten uns nach dem, was von Außen, von der Gesellschaft von uns verlangt wird. Wir funktionieren wie kleine Räder in einer Maschine. Sitzen fest an unserem Platz und erfüllen unsere „zugewiesene“ Aufgabe. Klingt dramatisch? Vielleicht.


Wie viele Menschen kennst du, denen sich schon Sonntag Abend der Magen umkehrt, weil sie Montag zur Arbeit müssen. Die ab Dienstag die Stunden bis zu Wochenende zählen und die ihr ganzes Leben nur damit zubringen, die zeit rumzukriegen bis zum Wochenende oder dem nächsten Urlaub? 

Du gehörst vielleicht auch dazu?

Bist Du glücklich?

Aber wenn Du genau überlegst: Wie viele Menschen in Deinem Leben – Dich eingeschlossen – haben von Anfang an eine Arbeit gelernt, die sie lieben und führen diese Tätigkeit noch aus? 
Das ist doch eigentlich selten. 
Meist sind es die, die irgendwann einen neuen Weg gegangen sind – die einfach etwas ganz anderes machen als sie früher gelernt haben. Das sind diejenigen, die glücklich und erfüllt sind. Auch auch diese Menschen sind äußerst seltene Exemplare oder? 

Wenn Du selbst so einen Weg gegangen bist Dann kannst Du Dir aus tiefstem Herzen gratulieren. Du hast es geschafft! Aber wenn Du derjenige bist, der neidvoll auf solche Menschen schaut und sich immer wieder fragt, wie sie das gemacht haben, dann lies hier weiter 🙂

In unserem System geht es sehr viel darum, nach „Aussen“ gut da zu stehen. In der Gesellschaft ein Teil zu sein, der anerkannt wird, der nicht an-eckt und der von außen als „erfolgreich“ wahrgenommen wird. Und der Erfolg wird an den Titeln gezählt, die wir uns erarbeitet haben und an den Dingen gemessen, die wir uns kaufen können. 

Vielen reicht das vielleicht auch. Aber es ist eben eine Gesellschaft, die die Menschen belohnt, die besonders anpassungsfähig sind. Vor allem nach dem was sie HABEN und weniger danach wer ie SIND. Die die Schule gut absolvieren, weil ihre Fähigkeiten zu den Anforderungen passen, die vom System gestellt werden. Die gut auswendig lernen können und sich eingliedern und einfügen.

Querdenker und empfindsame, kreative Seelen haben es in diesem Getriebe meist schwer und wir lernen oft erst durch Krankheit oder BurnOut, dass wir irgendwie ein unangepasstes Rad im Getriebe der Gesellschaft sind.
 

Schon während der Schulzeit verlieren wir den Kontakt nach Innen

Wir lernen schon sehr früh, dass es Zwänge gibt, denen wir uns aussetzen MÜSSEN und die wir AUSHALTEN müssen. Schon mit 6 oder 7 Jahren kommen wir in die Schule, müssen früh aufstehen und unseren Tag mit anderen kleinen Menschen teilen, die das selbe Schicksal ereilt hat. Ob wir menschlich zusammen passen oder nicht.

Wir lernen in einem System zurecht zu kommen, dass auf eine Breite Masse zugeschnitten ist und nicht auf die individuellen Fähigkeiten des einzelnen.

Es geht vor zu erst darum, sich dem System „Schule“ unterzuordnen und darin zu bestehen.

Natürlich ist es wichtig, zu lernen und Wissen über unseren wunderschönen Planeten anzusammeln, sich mit Respekt vor allen Lebewesen in die Gesellschaft einzufügen. 

Aber meines Erachtens ist es ebenso wichtig, dass die Individualität des einzelnen Kindes gefördert wird und wir sind eben nicht alle mit den gleichen Talenten auf die Welt gekommen und das ist auch gut so. Wir Menschen sind alle so unterschiedliche Wesen. Jede Seele leuchtet in ihren eigenen Farben und jeder einzelne Mensch trägt mit seinen individuellen Fähigkeiten und Kenntnissen soo viel zu einer bunten und wunderschönen Gesellschaft bei.Und jeder Teil und jede Seele ist wichtig und richtig.

Individualität unerwünscht


Wenn wir jedoch im Schulsystem schon lernen, das wir so individuell und querdenkend nicht richtig sind, wir immer nur an dem gemessen werden, das für die meisten passt, dann lernen wir leider eben so schnell, dass es nicht auf Individualität und Kreativität ankommt, sondern darum, seine Sehnsüchte und Gefühle herunter zu schlucken und sich in das System einzufügen und darin zu bestehen.

Wir werden „benotet“ nach einem System, das danach bewertet, was wir nach dieses Maßstäben „leisten“ können aber nicht dafür was wir SIND, und was unsere angeborenen Talente sind. Glück hat der, dessen Talente gut dazu passen, was für die breite Masse wichtig ist.

Und der „Druck“ kommt ja von verschiedenen Stellen ausser der Schule… Eltern die sich „eine gute Zukunft“ für ihre Kinder wünschen und erwarten, dass sie was „ordentliches“ lernen… 

Und natürlich meinen sie es nur gut mit ihren Kindern. Die meisten Eltern wünschen sich nur das Beste für ihre Kinder. Aber die Maßstäbe dafür gehen auseinander… Denn in diese Wünsche der Eltern fließen ihre eigenen Erfahrungen und Lebenskurven mit hinein. Ihre eigenen „geplatzten“ Träume und der Wunsch, ihre Kinder vor all dem zu beschützen.

Also machen wir die Schule zu Ende, erfüllen alle Erwartungen und dann lernen wir einen soliden Beruf. Wir auch immer das aussehen mag. Die einen studieren, weil alle in der Familie Ärzte sind, die anderen gehen irgendwo ins Büro oder ins Handwerk. Obwohl sie eigentlich nicht möchten…

Und irgendwo auf diesem Weg verlieren wir den Kontakt zu uns selbst. Zu unserem Herzen, unserem Inneren, der Stimme in uns, die eigentlich weiß was sie will und was sie kann..

In der Gesellschaft lernen wir, uns von unseren Gefühlen abzutrennen

Wir sind dadurch immer mehr zu einer verstandesorientierten Gesellschaft geworden, die sich von den (eigenen) Gefühlen immer mehr distanziert. Und nicht nur von den Gefühlen, die Gesellschaft trennt sich vom LEBEN ab. Nur so ist zu erklären warum wir einfach nicht wahrnehmen, dass wir unseren eigenen LEBENSRAUM systematisch zerstören. Wir sind getrennt vom LEBEN.

Viele von uns sind hart geworden im Herzen. Weil sie so lange ihre Wünsche und Sehnsüchte unterdrückt haben, dass sie gar nicht mehr wissen, wie es ist, SICH zu FÜHLEN. 

Und Hinfühlen tut vielleicht auch manchmal weh. Denn wenn es absolut ausweglos erscheint, seinen Herzensweg zu gehen, ausweglos erscheint, noch mal von vorne anzufangen, oder wenn das eigene LEBEN so ENG ist, das man nicht mehr herauskommt, nein, dann lieber nicht hinsehen oder hinfühlen. Das tut viel zu sehr weh.

Und so schauen wir nach Aussen anstatt nach INNEN.

Die innere Leere füllen

Wenn wir uns aber abtrennen vom LEBEN von unserem HERZEN und unserem SEIN, unserem eigentlichen ICH, dann entsteht eine innere Leere. Ein ständiges Gefühl, nicht genug zu haben, nicht genug zu SEIN. Und diese Leere wird dann meist mit DINGEN gefüllt. Mit großen Autos, Häusern, tollen Klamotten. 

Und dann kaufen wir Dinge. Dinge, die uns die zeit verschönern sollen, bis zum Wochenende oder dem nächsten Urlaub.

Und dann fangen wir an uns zu vergleichen, mit Menschen, die MEHR haben und in unserem denkenden Verstand assoziieren wir MEHR HABEN mit MEHR SEIN..

Und mehr haben, bedeutet dann meistens MEHR ARBEITEN. Also noch ein Stück weiter hinein ins Getriebe, anstatt hinaus. 

Und das Leben wird dann immer enger. Kredite, Versicherungen und Verpflichtungen und die ständige Angst das angeschaffte wieder zu verlieren, schaffen noch mehr Enge. Noch weniger Möglichkeiten um hinaus zu kommen aus diesem System und zurück zu uns selbst zu finden.

Und so haben wir trotz allen schönen angehäuften Sachen diese Unzufriedenheit, dieses angetrieben sein. Diese Leere kann man nicht mit Dingen auffüllen und stattdessen haben wir immer weniger Zeit, alle diese schönen Dinge auch zu genießen.

Fotos in sozialen Medien suggerieren uns, dass alle anderen glücklicher sind. Dass wir nur noch ein bisschen fleissiger sein müssen, noch ein bisschen mehr TUN müssen und noch ein bisschen mehr von diesem oder jenem haben müssen, um endlich GLÜCKLICH zu sein.

Und nach dem Urlaub fallen wir in das nächste Loch.

Doch wie fühle ich denn überhaupt dieses Herz-Gefühl?

Wie finde ich heraus was mein Herzensweg ist?

Das Herzgefühl ist in Dir. Der Blick nach innen ist wichtig. Und eine realistische „Bestandsaufnahme“ des Lebens das Du gerade führst. Ist es DEIN Leben? Bist Du der „Besitzer“ Deines Lebens oder Lebst Du nach Aussen? Lebst Du das Leben der Anderen?
(Höre hier den Podcast: “Das ist nicht mein Leben” )

Reagierst Du dein ganzes Leben nur auf die Impulse und Anforderungen von aussen oder führt Du selbst Regie in Deinem Leben? Gestaltest Du es aktiv oder bist Du das Rädchen das funktioniert?

Wo magst Du vielleicht nicht so gern hinschauen, weil es weh tut?
Das sind schwierige Fragen, ich weiß. Bei Manchen ist es schon sonnenklar. Einige wissen schon, dass sie vielleicht in ein ganz anderes Leben gehören und wissen „nur” nicht wie sie rauskommen. 

Aber einige haben vielleicht auch nur dieses zarte Gefühl, dass etwas nicht stimmt, dass sie unzufrieden oder gar krank sind. 

Um HIN zu sehen, braucht man seine eigene Zeit, seinen eigenen Rhythmus. 
Der Herzensweg zeigt Sicht nicht immer gleich auf Anhieb. Je mehr man sich von sich selbst entfernt hat, je mehr man verlernt hat, sich zu fühlen, desto mehr Zeit benötigt man oft, das Herz-Gefühl zu finden.

Es ist schon da

Und das Gefühl ist DA. Du weisst vielleicht nur nicht, wie es sich anfühlen soll. Du kannst Dich selbst nicht lesen. Du hast als Kind verlernt, wie es sich anfühlen soll.

Es ist ganz tief in Dir. Immer da. Eine tiefe Sehnsucht vielleicht, ein leichtes Grummeln, oder ein Grollen, gegen all das, was Du jeden Tag MUSST.

Das Gefühl des Herzens ist leicht und frei. Ohne Schwere und ohne Angst. Voller Tatendrang und Freude. So wie eine leichte und freudige Aufregung, vielleicht so, wie wenn man sich ganz doll auf einen Ausflug freut oder ein tolles bevorstehendes Ereignis. 

So ähnlich fühlt sich das HERZ-Gefühl an. Es ist ein körperliches Gefühl. Es ist in Dir spürbar. Meist an der Stelle, wo auch tatsächlich Dein Physisches Herz lokalisiert ist in deinem Körper.

Ich habe auch sehr lange nicht gewusst, das es DAS Gefühl ist. DAS was IMMER DA WAR.

Was, wenn es kompliziert ist, den Herzensweg zu gehen?

Dein Herzensweg ist Dein ganz eigener Weg. Der Weg DEINES LEBENS und DEINES Herzens. 
Nicht der Deines Partners oder der Deiner Eltern. 

Es ist das, was Du schon immer tun wolltest. Das erfordert manchmal neue Wege und DAS kann trotzdem auch Angst machen, denn manchmal muss man einen großen Schritt aus seiner Komfortzone unternehmen.

Manchmal bedeutet das, seinen Job zu kündigen, woanders hinzuziehen, vielleicht den Partner zu verlassen oder auch etwas ganz Neues zu lernen.

Der Herzensweg ist am Anfang auch nicht unbedingt angenehm. Aber er lohnt sich! 
Manchmal muss man ihn sich Schritt für Schritt nehmen. Ihn auch erkämpfen. Manchmal weiß man vielleicht auch nicht weiter. Und manchmal dauert es auch eine Weile. Ich gehe ihn seit 3 Jahren und komme nun an mein Ziel.

Es ist, als wenn man sich fallen lassen muss. Ins Leere und Unbekannte.
Aber es lohnt sich. Ich finde, der Preis den man bezahlt um weiterhin das Rad im Getriebe zu sein, ist viel zu hoch.

Das Gefühl, zu wissen was man will und es sich Schritt für Schritt und Stück für Stück zu nehmen, ist unbeschreiblich. Es ist kraftvoll und es ist schön. Es ist LEBEN. Und damit unbezahlbar und durch nichts zu ersetzen!

Wie finde ich meine Aufgabe? Wie finde ich heraus was mein Herz will?

Wenn Du nun gelernt hast, Dich zu spüren, wenn Du vielleicht auch die unangenehmen Gefühle gespürt und auch angenommen hast, dann klopft es leise an.

Vielleicht weißt Du es auch schon aber Du hast Angst davor, was die anderen sagen. Dass Du ausgelacht oder aus „Spinner“ abgestempelt wirst und traust sich daher nicht, Dir selbst einzustehen, was Du eigentlich tun möchtest? 
Wie schade. Was geht der Welt dadurch alles verloren? Auch Du hast es verdient, DEIN Leben in Freude zu verbringen und Dein Licht leuchten zu sehen.


Wir sind abhängig von den Meinungen der Anderen

Das Bewertungs- und Benotungssystem unserer Gesellschaft hat uns abhängig gemacht von der Bewertung und Beurteilung durch die anderen. Wir trauen uns dadurch nicht, etwas zu tun, was gesellschaftlich nicht so anerkannt ist.
Und das Gefühl ist ein ganz individuelles.. Jede Person nimmt das unterschiedlich wahr. Je nachdem wo wir wohnen und in welchen Freundeskreis/ welche Nachbarschaft oder Dorfgemeinschaft wir eingebunden sind, sind die Massstäbe ganz unterschiedlich. In manchen Regionen Deutschlands ist es verpönt, aus der Kirche auszutreten, in anderen Nachbarschaften bist Du kein Teil der Gesellschaft, wenn Du einen wilden Bauerngarten dem liebevoll gestutzten Rasen vorziehst. 
Und das meine ich bewertungsfrei. Für jeden Menschen ist etwas anderes Wichtig und so auch für Dich. 

Fühle ich Dich hinein und versuche zu ergründen, was DIR wichtig ist. Und es ist egal WAS es ist. Der einzige Masstab dafür sollte Dein Herz sein.

Der Herzensweg ist der Weg der Freunde und der Hingabe und Dein Geschenk an die Welt!

Welche Aufgabe macht Dir am meisten Freude? Worin gehst Du auf? Was ist es, was Dir einfach so zufällt? Was Dir so selbstverständlich ist, dass es Dir gar nicht wie eine „superpower“ vorkommt? Womit konntest Du als Kind total in Dich versunken viele Stunden verbringen? DAS ist es. Das was du unermüdlich und jeden Tag tun könntest. Das was Dir Kraft gibt und dich nährt. Jeder Mensch hat diese eine Sache (okay – Scanner-Persönlichkeiten haben ein paar mehr – aber auch damit kann man leben)

Aber es gibt etwas das in Dir brennt. Wofür Du brennst. 

Und diese Sache gilt es zu finden und dann Schritt für Schritt zu ergründen, wie Du da hin kommst.

Alles Liebe, Deine Danny

PS: Wenn Du Hilfe dabei brauchst, Deinen Herzensweg zu finden, helfen Dir meine (Online-) Coachinggespräche vielleicht weiter. Und wenn Ängste Dich davon abhalten, Deinen Herzensweg zu beschreiten, hilft Dir vielleicht eine Hypnose. <3

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