Herzensrat von Dudjom

Von Rangdroldorje

Lama, unvergleichlicher Herrscher

Lama, unvergleichlicher Herr der einhundert Buddha-Familien, Eure Füße stelle ich auf einen Lotus im Zentrum meines Herzens, für immer untrennbar von mir. Dann, um die Bitten von Euch, meine glücklichen Freunde, nicht zu zerstreuen, werde ich euch kurz meinen wesentlichen Rat in wenigen Worten lehren:

Im Allgemeinen motivieren euch die vier Gedanken, die den Geist von Samsara abwenden, dass ihr durch den Pfad aller Lehren betretet; ihr bemüht euch dann in den Ansammlungen und Reinigungen der allgemeinen vorbereitenden Übungen. Das ist der kostbare Pfeiler, der aller Praxis vorausgeht.
Besonders ruft unerträglich intensiven Respekt und die Energie der Hingabe hervor: stützt euch auf den tiefgründigen Pfad des Guru-Yoga, nehmt Ermächtigung, vermischt euren Geist mit dem des Lamas, lasst euch in Gleichmut nieder. Das selbst ist die souveräne Technik, die Hindernisse beseitigt und eure Erfahrung voranbringt.
Reinigung der gewöhnlichen Phänomene in das Rad der Reinheit ist der erhabene Pfad geschickter Mittel, die Erzeugungsstufe. Keinen materiellen Fokus, nicht einmal eine Anhaftung an reine Erscheinungen, ist das präzise Wissen von Leerheit, die entscheidende endgültige Bestimmung, die Vollendungsstufe.
Alle Phänomene von Samsara und Erleuchtung haben weder Basis noch Wurzel, sind wurzelloses, nacktes, leeres Gewahrsein, der ursprüngliche, natürliche Zustand und sind von künstlicher Wahrnehmung, basierend auf Hoffnung und Furcht, unbefleckt. Selbstbefreiung natürlich aufrechterhalten ist der zentrale Punkt der Meditation.
Selbstmanifeste Buddhaschaft, dieses Gewahrsein, ist der ursprüngliche Dharmakaya, niemals getrennt von einem. Ihr seid niemals davon getrennt, also erkennt dies jetzt. Es ist sehr wichtig, in dem Grund dieser Erkenntnis sich niederzulassen.
Das volle Maß an Vertrauen in die Erkenntnis ist, wenn ihr zu eurer essentiellen Natur gelangt, verbannt Hoffnung, Furcht, Ängste, Sorgen, Freude, Grübeln, Begierde, Ärger oder Anhaftung hinsichtlich allem, auch gegenüber heilsamen Handlungen, negativen Taten, Göttern, Dämonen, Glück und Leiden.
Anfangslose täuschende Gewohnheitsmuster haben große Macht: bloßes Verstehen wird keine Erkenntnis und Befreiung bringen. Sobald ihr die neun körperlichen, sprachlichen und geistigen Aktivitäten aufgegeben habt, bemüht euch im Erlangen von Stabilität in einsgerichteter Praxis.
Was immer ihr gemacht habt, ist gewöhnliches Karma, was immer ihr gedacht habt, vermehrt die Täuschung. Das Verfolgen von Täuschung wird niemals in einem ungetäuschten Zustand resultieren. Wenn das Klammern an jeglichem Bezugspunkt auch immer in sich zusammenfällt, dann ist der Praktizierende, dessen sechs Sinne selbstbefreit sind, wahrhaft glücklich.
Sobald ihr euer Ziel, einen sorgenfreien Geist, erreicht habt, ist der Zustand zwischen Tod und Wiedergeburt unbekannt und die „niederen Bereiche“ sind nur eine Bezeichnung. Wenn ihr Unsterblichkeit auf einer Ebene der Erschöpfung der Phänomene erreicht habt, sagt ihr den drei Bereichen des Daseins Lebewohl.
Betet, dass Vajrakilaya die Hindernisse für eure Langlebigkeit beseitigt, dass die Große Mutter Tröma euch höchste Verwirklichung gewährt, das Tsok-kyi Dakpo (Mahakala) euch im vollenden erleuchteter Aktivität begleitet: das wird ganz natürlich anderen und euch helfen.

So habe ich, Jigdral Yeshe Dorje, diese Worte gesprochen um die Wünsche von Yeshe Rabsel zu befriedigen, einem tantrischen Praktizierenden, der die Gelübde der monastischen Disziplin hält. Mögen meine Worte in allen Umständen Medizin für euch sein.