Hertha-Fans, wikimedia
Wie der Fernsehturm zum Alexanderplatz und der Flughafen nach Tegel gehört auch die Hertha zu Berlin. Der Leitspruch des größten Berliner Fußballvereins spricht aus dem Herzen: „Hertha BSC – Aus Berlin. Wie Berlin. Für Berlin“. Grund genug, um sich den Hauptstadtclub einmal genauer anzusehen.
Die bewegte Vergangenheit der Hertha
Die Brüderpaare Fritz und Max Lindner sowie Otto und Willi Lorenz gründeten Anfang Juni 1892 den Berliner Fußball Club Hertha 1892, kurz BFC Hertha 92. Der Fußballclub war einer der ersten Vereine, die sich damals ganz auf den Fußball spezialisiert hatten. Die Idee den Verein Hertha zu nennen, kam von Fritz Lindner, denn er war mit seinem Vater kurz zuvor auf einem Dampfer gefahren, der genauso hieß. Die Vereinsfarben wurden auch von eben diesem Dampfer entliehen, denn er hatte einen Schornstein, der in den Farben Blau, Weiß und Gelb erstrahlte. So wurden dies auch die Vereinsfarben, die der Verein bis heute beibehalten hat; nur das Gelb des Schornsteins konnte sich nicht durchsetzen.
Zur Saison 1901/02 wurde der BFC Hertha 92 in dem Verband Deutscher Ballspiele aufgenommen und stieg direkt in der höchsten Liga ein. Einige Jahre später wurde aus dem BFC Hertha 92 nach der Fusion mit dem Berliner Sport-Club, der damals als besonders finanzstark galt, der heutige Fußballclub geformt und auch die Namensgebung zu Hertha BSC geändert. Vor Gründung der Bundesliga gelang es dem Verein ganze sechsmal das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen, in den Jahren 1930 und 1931 war dies auch von Erfolg gekrönt. Trotz der frühen Erfolge sollte die Hertha noch so einige Herausfordern zu meistern haben.
Höhen und Tiefen in der Vereinsgeschichte
Nach der Gründung der Fußball Bundesliga im Jahre 1963 ging es dem Verein erstmal nicht mehr so gut, es folgte die Rückversetzung in die Regionalliga im Jahr 1965. Drei quälend lange Jahre dauerte es, bis der Wiederaufstieg gelang; die Mühen wurden aber schließlich in der Saison 1974/1975 mit dem Vizemeistertitel in der 1. Liga belohnt. Seitdem gilt die Hertha aus Berlin als etabliert, in der Saison 2000 erreichten sie so beispielsweise die Zwischenrunde der Champions League und wurden in den nächsten beiden Jahren jeweils Liga-Pokal-Sieger.
Inzwischen ist der Hauptstadtclub aus der Bundesliga nicht mehr wegzudenken und zu einer echten Institution avanciert. In der letzten Saison 2015/2016 lieferten sie starke Ergebnisse in der Hinrunde, jedoch konnte diese in der Rückrunde nicht mehr aufrechterhalten werden. Trotzdem wurde die Saison auf einem starken 7. Tabellenplatz beendet, welche die Fans optimistisch in die aktuelle Saison blicken ließen.
„Ha-ho-he“: Blick auf das Spielfeld von der Tribüne des Berliner OlympiastadionBundesli
Hertha BSC in der aktuellen Saison 16/17
Auch in diese Saison läuft die Hinrunde für Hertha wieder so richtig gut, aktuell gehen sie als Tabellendritter in die Winterpause. Eine Positionierung, die sie sich hart erkämpft haben. Die Hertha konnte die Hinrunde mit 30 Punkten abschließen und stehen damit nur neun Punkte hinter dem Tabellenführer aus München. Die Vorbereitung für die Rückrunde läuft indessen bereits auf Hochtouren, die ersten Trainingseinheiten der Mannschaft haben schon stattgefunden. Jedoch waren sie nicht ganz vollzählig auf dem Platz, denn einige Spieler hatten mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen und konnten somit nicht am Training teilnehmen. Es bleibt zu hoffen, dass sie fix wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen können.
Trainer Pal Dardai zeigt sich währenddessen zuversichtlich, denn er glaubt an seine Mannschaft und das Potenzial. Sie würden nicht wieder den gleichen Fehler machen wie in der letzten Saison, soviel ist laut dem Trainer sicher. Dessen hochgestecktes Ziel für die Rückrunde sind nochmals weitere 30 Punkte zu erlangen, was voraussichtlich für einen Champions League Platz reicht. Genauso zuversichtlich wie der Trainer sind hier dieses Mal auch die Buchmacher, denn sie handeln Hertha aktuell auf dem vierten Platz im Gesamtklassement zum Saisonende. Bei der starken Leistung der Hinrunde wäre das ein verdienter Lohn und wer weiß: vielleicht steht uns hier noch eine echte Sensation ins Haus, denn die bisherige Saison hat gezeigt, dass auch die Bayern nicht unschlagbar sind.
Hertha BSC war schon immer ein Teil von Berlin und wird auch immer ein wichtiger Teil bleiben. Der traditionsreiche Verein bedeutet Kultur und Historie, ein Team, auf das die Berliner wahrlich stolz sein können und welches schon seit Jahrzehnten die Menschen aus Ost und West eint.